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Bereitstellungsmodi in ArcGIS Data Store

Die Data Stores in ArcGIS Data Store können auf einem einzelnen Computer oder auf mehreren Computern bereitgestellt werden, um hohe Verfügbarkeit, Skalierbarkeit oder beides zu gewährleisten. Bei einigen Data-Store-Typen kann sich der von Ihnen definierte Bereitstellungsmodus darauf auswirken, wie viele Computer der Data Store enthalten kann.

Jeder Data-Store-Typ verfügt über einen Standardmodus für die Bereitstellung. Wenn ein Data Store mit dem Data-Store-Konfigurationsassistenten erstellt wird, wird immer der Standardmodus verwendet. Wenn Sie einen Data Store in einem anderen als dem Standardmodus erstellen möchten, müssen Sie hierzu das Dienstprogramm configuredatastore verwenden.

In der folgenden Tabelle wird angegeben, über welche Standardmodi und weiteren Optionen die einzelnen ArcGIS Data Store-Typen verfügen:

Data-Store-TypStandardmodusAndere ModiHinweise

Graph Store

Primär/Standby

Vorversion:

Einzelinstanz

Graph Stores, die in Version 11.2 oder höher erstellt wurden, können einen oder zwei Computer enthalten.

Graph Stores, die unter 11.1. oder früher erstellt wurden, werden im Einzelinstanzmodus ausgeführt.

Der Modus kann nach der Bereitstellung eines Graph Store nicht mehr geändert werden.

Objektspeicher

Einzelinstanz

Cluster

Im Einzelinstanzmodus wird ein Computer unterstützt. Im Cluster-Modus werden drei oder mehr Computer unterstützt.

Der Modus kann nach der Bereitstellung eines Objektspeichers nicht mehr geändert werden.

Data Store vom Typ "relational"

Primär/Standby

Data Stores vom Typ "relational" können einen oder zwei Computer enthalten.

Big Data Store vom Typ "spatiotemporal"

Cluster

Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" können einen, drei oder mehr Computer enthalten.

Data Store vom Typ "Kachel-Cache"

Primär/Standby

Cluster

Beide Modi unterstützen Bereitstellungen auf einem einzelnen Computer. Bei Bereitstellungen im Primär/Standby-Modus enthält ein Data Store vom Typ "Kachel-Cache" bis zu zwei Computer. Bei Bereitstellungen im Cluster-Modus kann ein Data Store vom Typ "Kachel-Cache" drei oder mehr Computer enthalten.

Mit dem Dienstprogramm configuredatastore können Sie vom Primär/Standby-Modus zum Cluster-Modus wechseln, aber nicht umgekehrt.

Ein Computer

Wenn ArcGIS Data Store nicht hochverfügbar oder skalierbar sein muss, können Sie die einzelnen Data Stores mit ihren Standardmodi auf einem einzelnen Computer erstellen.

Vergewissern Sie sich, dass der Computer über große Mengen an Speicherplatz und Arbeitsspeicher verfügt, wenn Sie einen Data Store auf einem einzelnen, dezidierten Computer bereitstellen.

Überlegungen

Data Stores vom Typ "relational" und Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" werden im Primär/Standby- bzw. Cluster-Modus bereitgestellt und können jederzeit auch auf mehr als einen Computer erweitert werden.

Ein Data Store vom Typ "Kachel-Cache" kann über einen einzelnen Computer hinaus erweitert werden, aber der Modus des Data Store vom Typ "Kachel-Cache" bestimmt, wie viele Computer hinzugefügt werden können. Auch wenn Sie im Moment nur einen Computer benötigen, sollten Sie überlegen, ob in Zukunft hohe Verfügbarkeit (Primär/Standby) oder Skalierbarkeit (Cluster) erforderlich werden könnten.

Objektspeicher und Graph Stores können auch im Einzelinstanzmodus auf nur einem Computer bereitgestellt werden, aber der Modus kann nach der Bereitstellung nicht mehr geändert werden. Daher sollten Sie bei der Wahl des für Ihre Bereitstellung am besten geeigneten Modus Ihre zukünftigen Anforderungen mit berücksichtigen.

Vor ArcGIS Data Store 11.2 konnte ein Graph Store nur im Einzelinstanzmodus bereitgestellt werden. Auch bei einem Upgrade der Bereitstellung bleibt der Graph Store im Einzelinstanzmodus. Anweisungen zum erneuten Erstellen eines Graph Store für die Bereitstellung im Primär/Standby-Modus nach dem Upgrade finden Sie im technischen Artikel 31395.

Primär/Standby-Modus

Im Primär/Standby-Modus können Data Stores der Typen "relational" und "Kachel-Cache" bis zu zwei Computer enthalten. Auf beiden Computern befinden sich dieselben Daten. Gehostete Web-Layer greifen auf die Daten auf dem primären Computer zu. Fällt der primäre Computer aus, wird der Standby-Computer zum primären Computer, und die gehosteten Layer greifen auf die Daten auf dem neuen primären Computer zu. Auf diese Weise wird kontinuierlicher Zugriff auf die Layer gewährleistet, während Sie als ArcGIS Data Store-Administrator den ausgefallenen Computer wiederherstellen oder ersetzen.

Der erste Computer, auf dem Sie ArcGIS Data Store installieren und einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache" oder vom Typ "relational" oder einen Graph Store erstellen, ist der primäre Data-Store-Computer. Sie können in derselben GIS Server-Site einen weiteren Computer für einen Data Store vom Typ "relational" oder vom Typ "Kachel-Cache" oder einen Graph Store installieren und konfigurieren. Dieser zweite Data-Store-Computer fungiert dann als Standby-Computer. Daten werden vom primären auf den Standby-Computer repliziert Der Standby-Computer wird primär, wenn der eigentlich primäre Computer ausfällt.

Weitere Informationen zur Implementierung von Primär- bzw. Standby-Data-Stores finden Sie unter Hinzufügen von Computern zu einem Data Store.

Ab ArcGIS Data Store 11.2 erfolgt die Bereitstellung von Graph Stores automatisch im Primär/Standby-Modus und kann jederzeit auf zwei Computer erweitert werden. Wenn Sie ein Upgrade eines Graph Store von Version 11.1 oder früher durchführen und einen hochverfügbaren Graph Store benötigen, können Sie keine weiteren Computer hinzufügen. Es ist jedoch möglich, den Graph Store auf einem neuen Computer wiederzuherstellen, um den Bereitstellungsmodus des Graph Store zu "Primär/Standby" zu ändern. Anweisungen hierzu finden Sie im technischen Artikel Re-create graph store in primary-standby mode after upgrading ArcGIS Enterprise.

Ausfallszenarien

Nachfolgend sind Situationen aufgelistet, in denen der Standby-Computer zum primären Computer für den Data Store wird. Die drei folgenden Situationen umfassen sowohl Hardware- als auch Softwareausfälle.

  • Der primäre Data Store wird nicht mehr ausgeführt. ArcGIS Data Store versucht, den Data Store auf dem primären Computer neu zu starten. Ist ein Neustart nicht möglich, wird die Ausfallsicherung des Data Store auf dem Standby-Gerät aktiv.
  • Die Web-App des primären Geräts hört auf zu arbeiten und versucht, die Web-App auf dem primären Gerät neu zu starten. Im seltenen Fall, dass dies nicht funktioniert, übernimmt der Standby-Computer die Ausfallsicherung des Data Store.
  • Der primäre Computer ist nicht verfügbar. Dies kann geschehen, wenn der Computer abstürzt oder von der Stromversorgung oder vom Netzwerk getrennt wird. Bei Data Stores vom Typ "relational" oder vom Typ "Kachel-Cache" erfolgt ein Failover von ArcGIS Data Store zum Standby-Computer, wenn drei aufeinanderfolgende Versuche, eine Verbindung mit dem primären Computer herzustellen, fehlschlagen. Bei Graph Stores erfolgt ein Failover von ArcGIS Data Store nach zwei aufeinanderfolgenden Versuchen, eine Verbindung mit dem primären Computer herzustellen.

Durch menschliches Eingreifen wird eine Ausfallsicherung nur dann veranlasst, wenn der primäre Data Store absichtlich offline geschaltet wird oder der ArcGIS Server-Site-Administrator den REST-Befehl makePrimary auf dem Standby-Computer ausführt.

Hinweis:

Wenn ein lokaler Microsoft Windows-Computer, der als primärer ArcGIS Data Store-Computer dient, heruntergefahren wird, erfolgt durch den Data Store kein Failover, da unter Windows alle Dienste beendet werden, bevor der Computer heruntergefahren wird. Wenn also der Data Store verfügbar sein soll, während dieser Computer offline ist, dann müssen Sie zuerst den Standby-Computer manuell zum primären Computer heraufstufen, bevor Sie den vorherigen primären ArcGIS Data Store-Windows-Computer herunterfahren.

Vorteile

  • Der Primär/Standby-Modus ermöglicht die Hochverfügbarkeit von gehosteten Layern.
  • Da Szenen-Layer für schreibgeschützte Abfragen auf Daten auf beiden Computern zugreifen können, sind die Darstellungszeiten bei einem Data Store vom Typ "Kachel-Cache" kürzer als bei Verwendung des Cluster-Modus.

Nachteile

  • Die Skalierung kann nicht über zwei Computer hinaus erfolgen.

Cluster-Modus

Der Cluster-Modus ist für Objektspeicher, Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" und Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" verfügbar, um eine Skalierbarkeit der Bereitstellung auf zusätzliche Computer zu ermöglichen, wenn der Speicherbedarf steigt.

Im Cluster-Modus sollte ein Data Store eine ungerade Anzahl an Computern enthalten, wobei mindestens drei Computer vorhanden sein müssen, um Skalierbarkeit zu bieten. Installieren Sie daher ArcGIS Data Store auf drei oder mehr Computern, konfigurieren Sie auf jedem Computer denselben Data-Store-Typ und achten Sie darauf, beim Erstellen der Data Stores immer dieselbeGIS Server-Site als Host anzugeben.

Im Cluster-Modus verhalten sich die Data-Store-Typen unterschiedlich. Unter den folgenden Links finden Sie Beschreibungen des Cluster-Verhaltens der verschiedenen Data-Store-Typen:

Vorteile

  • Sie können dem Data Store Computer hinzufügen, um den wachsenden Speicherbedarf zu erfüllen.
  • Selbst wenn ein Computer ausfällt, sind die Daten noch auf mindestens einem anderen Computer vorhanden. Solange der andere Computer verfügbar ist, ist der gehostete Layer noch nutzbar.

Nachteile

  • Abfrage- und Darstellungszeiten bei einem Data Store vom Typ "Kachel-Cache" sind länger, da Szenen-Layer auf mehreren Computern Datenabfragen ausführen müssen.
  • Bei einem Data Store vom Typ "Kachel-Cache" werden vorhandene Szenen-Caches nicht automatisch auf Computer verteilt, die Sie dem Data Store vom Typ "Kachel-Cache" hinzufügen.