Planen und Berücksichtigen von Benutzern
In diesem Thema
- Versorgen von Benutzern mit GIS-Servercomputern
- Berücksichtigen von Benutzern durch Anpassen der Service-Eigenschaften
Der Vorteil von ArcGIS for Server liegt darin, dass GIS-Funktionen vielen Benutzern an vielen verschiedenen Orten zur Verfügung gestellt werden. Ermitteln Sie bei der Planung des GIS-Servers, wie viele Benutzer das System verwenden werden und welche Hardware zur Unterstützung dieser Anzahl von Benutzern erforderlich ist. Sie sollten bei Ihren Entscheidungen auch andere Faktoren berücksichtigen, z. B. ob Lastspitzen auftreten. Wenn nicht die Möglichkeit besteht, weitere Hardware hinzuzufügen, kann möglicherweise eine größere Anzahl von Benutzern bedient werden, indem die Service-Konfigurationen angepasst wird.
Versorgen von Benutzern mit GIS-Servercomputern
Eine ArcGIS for Server-Site kann aus einem oder mehreren Computern bestehen. Bei hoher Arbeitsauslastung sind die CPU-Ressourcen eines GIS-Servercomputers im Allgemeinen schneller als bei einem Webserver voll ausgelastet. Daher ist die Entscheidung, wie viele GIS-Servercomputer bereitgestellt werden, für die Versorgung der Benutzer wichtig.
Sobald das System in Betrieb ist, können Sie anhand der Protokolle und der Serverstatistiken die Performance des Servers beurteilen. Außerdem können Sie mithilfe von Werkzeugen des Betriebssystems, z. B. des Windows-Systemmonitors, die Auslastung des Systems beim Verarbeiten von Anforderungen beurteilen. Weiterhin sind Werkzeuge und Services von Drittanbietern verfügbar, mit denen Sie die System-Performance überwachen können. Der Web-Service Amazon CloudWatch kann beispielsweise auf der Plattform Amazon EC2 zum Überwachen der System-Performance in einer Cloud-Umgebung verwendet werden.
Wenn Sie feststellen, dass die Wartezeit für normale Anforderungen an den GIS-Server während der Spitzenzeiten der Systemauslastung überschritten wird und sich die CPU-Auslastung über längere Zeiten 100 Prozent nähert, würde das System wahrscheinlich von zusätzlichen Computern auf der GIS-Serverebene profitieren. Fügen Sie die neuen Computer manuell oder über einen automatisierten Prozess mit virtuellen Computern hinzu. Beispielsweise können Sie ein Skript erstellen, mit dem Sie einen neuen GIS-Servercomputer hinzufügen, wenn die CPU länger als 15 Minuten lang eine Auslastung von 70 Prozent überschreitet.
Manche Prozeduren, etwa das Karten-Caching oder die Geoverarbeitung, können einen relativ großen Teil der CPU-Ressourcen verbrauchen. Wenn Sie im Voraus wissen, wann diese Aufträge ausgeführt werden, können Sie weitere GIS-Servercomputer temporär hinzufügen und diese nach Abschluss des Auftrags entfernen. Für solche Szenarien eignen sich besonders virtuelle Computer und Cloud-Computerplattformen, da die zusätzliche Hardware schnell angefordert und nach der Verwendung sofort wieder freigegeben werden kann.
Lizenz:
Lizenzieren Sie die gesamte ArcGIS for Server-Software, die Sie ausführen, unabhängig davon, ob dies auf dedizierten Computern, virtuellen Computern oder in einer Cloud-Infrastruktur erfolgt.
Berücksichtigen von Benutzern durch Anpassen der Service-Eigenschaften
Wenn es nicht möglich ist, dem System GIS-Server hinzuzufügen, können Sie möglicherweise trotzdem mehr Benutzer versorgen, indem Sie die Service-Eigenschaften wohl überlegt anpassen.
Alle Services besitzen z. B. eine Eigenschaft, in der die Höchstzahl der Instanzen dieses Service festgelegt ist, die auf einem einzelnen GIS-Servercomputer ausgeführt werden können. Als Administrator sollten Sie zu bestimmen versuchen, wie viele Instanzen einer Service-Konfiguration den erwarteten Benutzerbedarf unter Wahrung eines akzeptablen Leistungsniveaus zufriedenstellen kann. Dies ist eine kombinierte Bewertung der durchschnittlichen Nutzungsdauer eines Service durch einen Client, der erwarteten Anzahl von Clients, der Häufigkeit von Clientanforderungen und der erforderlichen Verarbeitungs-Performance pro Anforderung.
Die Anzahl der Instanzen, die in einer Service-Konfiguration erforderlich sind, lässt sich am besten durch Überwachen des Servers über einen längeren Zeitraum ermitteln. Wenn die Wartezeiten der Clients zu lang sind oder bei der Verarbeitung der Anforderungen die Wartezeit überschritten wird, müssen Sie möglicherweise die Anzahl der verfügbaren Instanzen oder die Art und Weise, wie Anwendungen diese Instanzen nutzen, anpassen. Wenn Sie die Anzahl der Instanzen ermittelt haben, die die Clients unterstützen sollen, teilen Sie diese durch die Anzahl der GIS-Servercomputer in der Bereitstellung und legen die Höchstzahl der Instanzen für die Service-Konfiguration auf das Ergebnis fest. Wenn Sie beispielsweise 10 Instanzen eines Service benötigen und zwei GIS-Servercomputer verfügbar sind, legen Sie die Höchstzahl der Instanzen auf 5 fest.
Services haben auch eine Eigenschaft zur Festlegung der Mindestanzahl von Instanzen. Diese Eigenschaft stellt die Anzahl von Instanzen dar, die bereits erstellt wurden und zur Verwendung auf den einzelnen GIS-Servercomputern verfügbar sind. Wenn Sie bezweifeln, dass ein Service von vielen Benutzer gleichzeitig verwendet werden wird, sollten Sie eine Reduzierung der Mindestanzahl von Instanzen in Erwägung ziehen. Es steht Ihnen sogar frei, das Minimum auf 0 Instanzen festzulegen.
Ältere Versionen:
In 10.0 und früheren Versionen galten die Mindest- und die Höchstzahl der Instanzen für die gesamte ArcGIS for Server-Bereitstellung. In 10.1 und höhen Versionen gelten sie auf der GIS-Servercomputer-Ebene. Beim Berechnen von Werten für diese Eigenschaften dividieren Sie die Gesamtanzahl der benötigten Instanzen durch die Anzahl der GIS-Servercomputer im Cluster, auf denen Sie den Service veröffentlichen.
Berücksichtigen Sie auch, über welchen Zeitraum hinweg die Benutzer die Services verwenden. Einige Anforderungen an den Server sind arbeitsintensiver als andere. Eine große Anzahl von einfachen Service-Anforderungen kann den Server möglicherweise nicht so in die Knie zwingen wie eine kleinere Anzahl von arbeitsintensiven Anforderungen. Jeder Service verfügt über eine Eigenschaft zur Festlegung der maximalen Wartezeit und eine Eigenschaft zur Festlegung der maximalen Verwendungszeit. Wenn die Wartezeit von Service-Anforderungen der Benutzer immer wieder überschritten wird, sollten Sie in Betracht ziehen, die maximale Wartezeit oder die Anzahl der verfügbaren Instanzen des Service zu erhöhen.
Ermitteln Sie anhand der Protokolle und der Serverstatistiken, ob zu viele Anforderungen Wartezeitüberschreitungen verursachen und ob Services über ihre maximale Verwendungszeit hinaus verwendet werden. Verwenden Sie Manager oder ArcCatalog, um die Anzahl der verfügbaren Service-Instanzen und die maximale Warte- und Verwendungszeit für einen Service anzupassen.