ArcGIS 10.4.1 for Server ist eine Version zur Wartung und Qualitätsverbesserung. Eine Liste der Probleme, die in 10.4.1 behoben wurden, finden Sie in der Liste der behandelten Probleme in Version 10.4.1.
Es empfiehlt sich, die Deprecation Notes zu überprüfen, um zu ermitteln, ob Ihre Hardware- und Softwarekomponenten weiterhin mit Version 10.4.1 kompatibel sind. Weitere Informationen dazu, welche früheren ArcGIS-Produktversionen mit ArcGIS 10.4.1 for Server kompatibel sind, finden Sie unter Kompatibilität von ArcGIS for Server mit früheren Versionen.
Neuerungen in ArcGIS 10.4 for Server
Eine Zusammenfassung der Änderungen an der Software in Version 10.4 finden Sie in den folgenden Abschnitten.
ArcGIS-Server im schreibgeschützten Modus
In 10.4 können Sie mithilfe des schreibgeschützten Modus Änderungen an Ihrer Site steuern. Mit diesem Modus werden die meisten Verwaltungsvorgänge sowie die Veröffentlichung neuer Services gesperrt. Das Skalieren der Site durch Hinzufügen oder Entfernen von Computern ist nach wie vor möglich und die Funktionen vorhandener Services sind weiterhin verfügbar.
Beim Wechsel in den schreibgeschützten Modus werden Site-Konfigurationsdateien in ein lokales Speicherverzeichnis auf jedem Computer in der Site kopiert. Im Falle eines Verbindungsfehlers zum Konfigurationsspeicher kann die Site daraufhin aus dem lokalen Repository lesen und mit verminderter Kapazität laufen. Dadurch wird der Zugriff auf ArcGIS-Server-Administratorverzeichnis, ArcGIS Server Manager und das ArcGIS-Services-Verzeichnis ermöglicht und auch die meisten anderen Services funktionieren wie erwartet. In den Vorgängerversionen war das nicht der Fall, und die Site war nicht erreichbar, wenn solche Verbindungsprobleme auftraten.
Weitere Informationen finden Sie unter ArcGIS-Server-Site-Modus.
Wenn die Verbindung einer Site zum freigegebenen Konfigurationsspeicher verloren gegangen ist, können Sie eine Site im schreibgeschützten Modus wiederherstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Wiederherstellen einer Site.
Aktualisieren der Kennwörter für registrierte und verwaltete Datenbanken
Aus Sicherheitsgründen verlangen die meisten Organisationen eine regelmäßige Zurücksetzung der Mitarbeiterkennwörter. Wenn Sie für die Registrierung von Enterprise-Geodatabases und Datenbanken auf Ihren GIS-Servern die Datenbankauthentifizierung verwenden, können Sie jetzt eine neue Datenbankverbindungsdatei importieren, die das aktuelle Kennwort enthält. Auf diese Weise wird die Veröffentlichung Ihrer Feature-Services in der verwalteten Datenbank ermöglicht, und Ihre vorhandenen Karten-, Feature- und Image-Services, die aus registrierten Datenbanken veröffentlicht wurden, bleiben arbeitsfähig.
Über ArcGIS 10.4 for Server veröffentlichte Verbindungen für neue Server können automatisch aktualisiert werden. Wenn bei der Aktualisierung von ArcGIS for Server die von vorhandenen Services genutzten Kennwörter aktualisiert werden sollen, muss der Installationsbesitzer das Dienstprogramm ExternalizeConnectionStrings ausführen, nachdem die ArcGIS-Server-Site aktualisiert wurde.
Änderungen bei der Veröffentlichung von Geoverarbeitungsservices und der Bereitstellung von Serviceerweiterungen
Ab Version 10.4 dürfen nur Administratoren Geoverarbeitungsservices veröffentlichen sowie Service-Erweiterungen bereitstellen (sowohl Serverobjekterweiterungen, SOEs, als auch Serverobjekt-Interceptoren, SOIs). Weitere Informationen, unter anderem zum Deaktivieren dieser Einstellung, finden Sie unter Ändern der Publishing-Berechtigungen für Geoverarbeitungsservices und Serviceerweiterungen.
Single Cluster Mode – Standard
In 10.4 ist ArcGIS for Server für neue Installationen standardmäßig auf Single Cluster Mode festgelegt. Dieser Modus umfasst nicht die Einbeziehung von Load-Balancing zwischen Computern im Cluster. Dadurch wird der Netzwerkdatenverkehr zwischen den Computern in der Site reduziert, die Netzwerklast verringert sich und die GIS-Server in der Site können besser überwacht werden.
Beim Aktualisieren auf 10.4 wird der Modus für Sites mit einem einzelnen Cluster aktiviert, die den Single Cluster Mode noch nicht verwenden. Die Einstellungen von Sites mit einem Cluster, die den Single Cluster Mode bereits verwenden, und von Sites mit mehreren Clustern früherer Versionen werden beim Aktualisieren beibehalten.
Hinweis:
Für die Weiterleitung von Anforderungen an die GIS-Server von Sites mit aktiviertem Single Cluster Mode muss ein externer Load Balancer oder ArcGIS Web Adaptor konfiguriert sein. Wenn kein externes Gateway vorhanden ist, werden Anforderungen nur von dem in der Anforderung bezeichneten GIS-Server verarbeitet.
Standard-HTTP- und -HTTPS-Kommunikationsmodell
In Version 10.4 ist ArcGIS for Server standardmäßig für die Unterstützung von HTTP und HTTPS konfiguriert. Die Einstellungen von ArcGIS-Server-Sites, die von früheren Versionen auf 10.4 aktualisiert werden, werden beibehalten. Beispielsweise wird ein GIS-Server, der in 10.3 ausschließlich HTTP verwendet, auch in Version 10.4 ausschließlich HTTP verwenden.
Sicherheits-Bugfixes und -Verbesserungen
ArcGIS 10.4 for Server umfasst mehrere Bugfixes und Verbesserungen zur Optimierung der Sicherheit der Software. Es wird empfohlen, ein Upgrade auf die Version 10.4 durchzuführen, um zum Schutz Ihrer ArcGIS-Server-Infrastruktur beizutragen.
Überprüfen des ArcGIS-Servers auf der Basis von Best Practices für mehr Sicherheit
ArcGIS 10.4 for Server verfügt über ein Python-Skriptwerkzeug, das nach einigen allgemeinen Sicherheitsproblemen sucht. Die Überprüfung erfolgt auf der Grundlage bewährter Methoden zum Konfigurieren einer sicheren ArcGIS-Server-Umgebung. Weitere Informationen finden Sie unter Überprüfen des ArcGIS-Servers auf der Basis von Best Practices für mehr Sicherheit.
ArcGIS Web Adaptor (Java Platform)-Unterstützung für Red Hat Enterprise Linux Server 7 und SUSE Linux Enterprise Server 12
In 10.4 können Sie ArcGIS Web Adaptor (Java Platform) unter Red Hat Enterprise Linux Server 7 und SUSE Linux Enterprise Server 12 installieren. Weitere Informationen finden Sie in den Systemanforderungen.
Verketten mehrerer Serverobjekt-Interceptoren (SOIs) für einen Service
Wenn Sie Entwickler eines Serverobjekt-Interceptors (SOI) sind, können Sie jetzt mehrere SOIs für eine Karte oder einen Image-Service verknüpfen. Auf diese Weise wird die Ausführung eines oder mehrerer Tasks mit verschiedenen SOIs ermöglicht. In den Vorgängerversionen konnte nur ein SOI je Service aktiviert werden.
Beim Verketten mehrerer SOIs für einen Service müssen Sie die Reihenfolge festlegen, in der die SOIs ausgeführt werden sollen. Vollständige Anweisungen finden Sie unter Aktivieren von Erweiterungen.
Verbesserungen bei Services
Feature- und Kartenservices halten folgende neue Funktion bereit:
Sie können eine neue Funktion zum Extrahieren aktivieren, wenn Sie einen Feature-Service über ArcMap in ArcGIS for Server veröffentlichen. Bei aktivierter Funktion können Sie Daten aus dem Feature-Service mithilfe benutzerdefinierter Clients in eine File-Geodatabase oder SQLite-Datenbank exportieren.
Sie können die für Datumsfelder verwendete Zeitzone in Layern angeben, die in Kartenservices und Feature-Services enthalten sind, wenn Sie Veröffentlichungen aus ArcMap 10.4 in ArcGIS 10.4 for Server vornehmen. Wenn Ihre vorhandenen Karten- oder Feature-Services Datumsfelder aufweisen, die in einer von UTC verschiedenen Zeitzone angezeigt werden sollen, können Sie in ArcGIS Server Manager in Parameter unter Datumsfeldeinstellung eine Zeitzone sowie die Berücksichtigung der Sommerzeit festlegen.
Außerdem kann in Datumsfeldern, die für die Verfolgung von über Feature-Services vorgenommenen Änderungen verwendet werden, Datenbankzeit verwendet werden, wenn Sie die Zeitzone vor dem Veröffentlichen festlegen. Bisher wurde die Einbeziehung von Datumsfeldern zur Nachverfolgung von Änderungen vom Publisher blockiert, wenn in den Feldern nicht die UTC-Zeitzone verwendet wurde. UTC ist zwar nach wie vor die empfohlene Zeitzone, doch wenn Sie wissen, dass sämtliche Änderungen in der gleichen Zeitzone vorgenommen werden und Ihre Daten in anderen Systemen verarbeitet werden müssen, die die gleiche Zeitzone verwenden und sich nicht in oder aus UTC konvertieren lassen, dann können Sie stattdessen die Datenbankzeit verwenden.
Bei der Veröffentlichung eines Feature-Services aus einer Karte, die Daten aus einer Enterprise-Geodatabase enthält, können Sie bei der Geodatabase nicht registrierte Tabellen und Feature-Classes einbeziehen. Bisher war es nicht möglich, nicht registrierte Tabellen und Feature-Classes aus einer Enterprise-Geodatabase zu veröffentlichen.
Das GeoJSON-Ausgabeformat wird jetzt für Karten- und Feature-Service-Layer-Abfragen unterstützt.
Änderungen für ArcGIS for Server unter Amazon Web Services
ArcGIS 10.4 umfasst Änderungen für die ArcGIS for Server Amazon Machine Images (AMIs) sowie neue CloudFormation-Vorlagen. Weitere Informationen finden Sie unter Neuerungen in ArcGIS Server unter Amazon Web Services.
Benachrichtigungen über Patches für Erweiterungen
Das Dienstprogramm für Benachrichtigungen über Patches enthält jetzt Informationen über Patches und Aktualisierungen für Erweiterungen für ArcGIS-Server.
Geodatabases und Datenbanken
Das Werkzeug "Datenbankbenutzer erstellen" erstellt nun Protokolldateitabellen für den neuen Benutzer, wenn Sie das Werkzeug für eine Geodatabase in Oracle oder PostgreSQL ausführen, die für die Verwendung freigegebener Protokolldateitabellen konfiguriert ist (die Standardeinstellung für diese Geodatabases). Mit den bereits erstellten Protokolldateitabellen kann der Datenbankadministrator Berechtigungen entfernen, um bei Bedarf Tabellen vom Benutzer zu erstellen, ohne dass die Möglichkeit des Benutzers, große Auswahlsätze zu erstellen, Daten zu bearbeiten oder versionierte Daten abzugleichen, beeinträchtigt wird.
Ab ArcGIS 10.4 müssen die SQL Server-Datenbankoptionen "READ_COMMITTED_SNAPSHOT" und "ALLOW_SNAPSHOT_ISOLATION" für Geodatabases auf "ON" eingestellt werden. Wenn Sie die Geodatabase in SQL Server aktualisieren, werden diese vom Werkzeug "Geodatabase aktualisieren" in der Datenbank festgelegt. Wenn Sie eine Geodatabase mit dem Werkzeug "Enterprise-Geodatabase erstellen" erstellen, werden diese Optionen in der Datenbank festgelegt. Wenn Sie das Geoverarbeitungswerkzeug "Enterprise-Geodatabase erstellen" zum Erstellen einer Geodatabase verwenden, müssen Sie entweder vor Ausführung des Werkzeugs diese Optionen in der Datenbank aktivieren oder dem Geodatabase-Administrator Berechtigungen zum Ändern der Datenbank erteilen, wodurch mit "Enterprise-Geodatabase aktivieren" diese Einstellungen geändert werden können.
Um ArcGIS 10.4 mit SQL Server-Datenbanken bzw. 10.3.1 oder Geodatabases früherer Versionen zu verwenden, müssen Sie die Einstellung "READ_COMMITTED_SNAPSHOT" in der Datenbank manuell auf "ON" setzen.
Enterprise-Geodatabases werden über eine ArcGIS for Server-Autorisierungsdatei lizenziert. Die Geodatabase speichert diese Autorisierungsinformationen, um Zugriff auf die Geodatabase zu gewähren. Wenn Ihre Organisation ArcGIS for Server für einen festgelegten Zeitraum lizenziert, kann der Geodatabase-Administrator das neue Werkzeug "Enterprise-Geodatabase-Lizenz aktualisieren" mit einer aktuellen ArcGIS for Server-Autorisierungsdatei ausführen, um die Lizenzinformationen in der Geodatabase zu aktualisieren, bevor die vorhandene Lizenz abläuft. Auf diese Weise können Clients weiterhin mit der Geodatabase arbeiten, ohne dass es aufgrund von abgelaufenen Lizenzen zu Unterbrechungen kommt.
ArcGIS unterstützt nun Verbindungen mit Dameng-Datenbanken. Mithilfe von ArcMap können Sie Daten aus Ihrer Dameng-Datenbank in Karten- und Feature-Services veröffentlichen.
Ab ArcGIS 10.4 müssen Sie eine zusätzliche Option (Ausgabeparameter als Ergebnissatz zurückgeben) festlegen, wenn Sie den ODBC-Treiber zum Herstellen einer Verbindung mit Teradata konfigurieren.
Bei Verwendung von SAP HANA 1.0 SPS10 können Sie nun ArcGIS nutzen, um Daten zu laden, die Z- und M-Werte enthalten. Zudem können Sie vorhandene Daten mit Z- und M-Werten anzeigen.