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Verwenden von Geoverarbeitungsservices mit benutzerdefinierten geographischen Transformationen

Einführung

In ArcGIS for Desktop und ArcGIS for Server können Hunderte verschiedene Koordinatensysteme verwendet werden. Für die Transformation zwischen zwei unterschiedlichen Koordinatensystemen wird eine benutzerdefinierte Koordinatensystemdatei benötigt, die nicht Teil des ArcGIS-Kernsystems ist. In den folgenden Schritten wird erläutert, wie Sie Ihre benutzerdefinierte geographische Transformationsdatei (.gtf) für Geoverarbeitungs-Tasks auf ArcGIS for Server verwenden können.

Erstellen einer benutzerdefinierten geographischen Transformationsdatei

Eine benutzerdefinierte geographische Transformationsdatei erhalten Sie mithilfe des Werkzeugs Benutzerdefinierte geographische Transformation erstellen. Diese .gtf-Datei wird in einem von zwei Ordnern angelegt, je nach den Schreibberechtigungen Ihres Kontos.

  • Unter Windows wird die Datei meist unter C:\Users\<USERNAME>\AppData\Roaming\ESRI\Desktop10.X\ArcToolbox\CustomTransformations gespeichert. Auf diesen Pfad kann man durch Eingabe von %appdata%\ESRI\Desktop10.X\ArcToolbox\CustomTransformations in Windows Explorer direkt zugreifen. (Denken Sie daran, X im Pfad mit Ihrer Version von ArcGIS for Desktop abzugleichen.)
  • Falls Sie über keine Schreibberechtigung für den vorstehend genannten Pfad verfügen (dieser hat die Einstellung "schreibgeschützt"), wird die Datei im temporären Ordner Ihres Benutzerkontos erstellt. Durch die Eingabe von %temp%\ArcToolbox\CustomTransformations in Windows Explorer können Sie darauf zugreifen.
  • In einem Unix-System wird .gtf im Stammverzeichnis von ArcToolbox\CustomTransformations gespeichert, und zwar entweder im Ordner Application Data oder im Ordner tmp, ja nach vorhandener Schreibberechtigung.

Nähere Informationen über den Speicherort dieser Datei können Sie den Verwendungshinweisen des Werkzeugs Benutzerdefinierte geographische Transformation erstellen entnehmen.

Überlegungen zum Installieren der .gtf-Datei

Die .gtf-Datei muss auf allen ArcGIS for Server-Computern innerhalb Ihres Clusters in das entsprechende Verzeichnis kopiert werden. Sollte Ihr Server nicht Teil eines Clusters mit mehreren Computern sein, muss die Datei nur auf dem Einzelcomputer bereitgestellt werden. Gehen Sie zur Bereitstellung der .gtf-Datei gemäß den Schritten vor, die Ihrer Umgebung am besten entsprechen.

Einzelner ArcGIS-Server-Computer

Führen Sie zur Bereitstellung der .gtf-Datei einen der beiden nachfolgenden Arbeitsabläufe aus. Die erste Option ist die einfachere und unkompliziertere, wenn Sie keinen direkten Zugang zu Ihrem Servercomputer haben. Für die zweite Option benötigen Sie eventuell die Unterstützung Ihres Netzwerkadministrators zum Kopieren der Dateien, wenn Sie keinen Zugriff auf Ihren ArcGIS for Server-Computer haben.

Veröffentlichen Sie das Werkzeug Benutzerdefinierte geographische Transformationsdatei erstellen als Service. Bei der Ausführung des veröffentlichten Service wird die Datei in dem jeweils zutreffenden Verzeichnis angelegt und bereitgestellt.

  1. Führen Sie in ArcGIS for Desktop das Werkzeug Benutzerdefinierte geographische Transformation erstellen aus, um eine .gtf-Datei zu erstellen. Auch wenn bereits eine vorgefertigte .gtf-Datei vorhanden ist, müssen Sie diesen Schritt ausführen, um ein Ergebnis zu erhalten, das als Geoverarbeitungsservice veröffentlicht werden kann.
  2. Veröffentlichen Sie das Ergebnis aus Schritt 1 als Geoverarbeitungsservice. Sie können die Eingabeparameter entweder hart kodieren oder sie als konfigurierbare Parameter belassen.
  3. Klicken Sie auf den neu veröffentlichten Geoverarbeitungs-Task. Die Eingabeparameter dürfen nicht verändert werden. Sie werden mit den gleichen Standardwerten wie bei der ursprünglichen Ausführung des Werkzeugs aus ArcMap versehen. Bei Ausführung des Geoverarbeitungsservice wird die .gtf-Datei in den %appdata%\Roaming\ESRI\Server10.x\ArcToolbox\CustomTransformations-Ordner des für den Server gültigen Benutzerkontos geschrieben.
  4. Nach einmaliger Ausführung des Service kann dieser gelöscht werden. Nachfolgende Geoverarbeitungs-Tasks haben ab jetzt Zugriff auf die von Ihnen erstellte .gtf-Datei.

Kopieren Sie .gtf manuell vom lokalen Computer auf den Server-Computer.

  1. Suchen Sie auf dem lokalen Computer nach .gtf. Im vorstehenden Abschnitt finden Sie Erläuterungen zur Erstellung einer benutzerdefinierten geographischen Transformationsdatei, um die möglichen Speicherorte für die Datei besser nachvollziehen zu können. Dieser lautet unter Windows normalerweise C:\Users\<USERNAME>\AppData\Roaming\ESRI\Desktop10.X\ArcToolbox\CustomTransformations.
  2. Suchen Sie auf dem Server-Computer den ArcToolbox\CustomTransformations-Ordner, der das Benutzerkonto enthält, über das der ArcGIS for Server-Service ausgeführt wird. Dieser lautet unter Windows normalerweise C:\Users\<ArcGIS Server Account Name>.<Server Name>\Appdata\Roaming\ESRI\Server10.X\ArcToolbox\CustomTransformations. In einem Unix-System lautet der Pfad normalerweise /<AGS_InstallDir>/framework/runtime/.wine/drive_c/users/<AGS_InstallAccount>/Application Data/ESRI/Server10.X/ArcToolbox/CustomTransformations.
  3. Kopieren Sie die Datei vom Speicherort in Schritt 1 in den Speicherort von Schritt 2.

Mehrere ArcGIS-Server-Computer

In einer Umgebung mit mehreren Computern ist die Methode der Veröffentlichung des eigentlichen Werkzeugs Benutzerdefinierte geographische Transformation erstellen als Geoverarbeitungsservice und dessen Ausführung zur Erzeugung der .gtf-Datei nicht einsetzbar. Die Datei muss auf jedem Computer, der an Ihrem Server-Cluster beteiligt ist, bereitgestellt und für diesen zugänglich sein. Da Sie nicht steuern können, welcher ArcGIS-Server-Computer eine Task-Anforderung verarbeitet, können Sie nicht davon ausgehen, dass jeder Computer den Task mindestens einmal ausführt, um die Datei zu erzeugen. Führen Sie die Schritte 1 bis 3 des vorstehenden Abschnitts für alle an Ihrem Cluster beteiligten Computer aus.