GIS-Grundkarten stellen eine Visualisierungsumgebung bereit, auf deren Grundlage Sie die operationalen GIS-Layer in Web-GIS-Anwendungen hinzufügen können. In einigen Fällen müssen Sie eigene Grundkarten für einen bestimmten Interessensbereich oder ein bestimmtes Informationsdesign erstellen und bereitstellen. Einige Beispiele enthalten Flurstücke, Technik, Anlagenwartung, Hydrologie, Dienstprogramme, Geologie, Bevölkerung und Demographie, Planung usw.
In diesen Fällen stellen Sie oftmals bereits grundlegende, verbindliche Basisinformationen für eine oder mehrere Web-GIS-Anwendungen zusammen. Dieser Ansatz nutzt Inhalt, den Ihre Organisation erstellt und verwaltet. Darüber hinaus fördert dies die Unterstützung Ihrer Anwender, indem eine Umgebung oder Grundkarte bereitgestellt wird, die für deren tägliche Arbeit entscheidend ist.
Entwurfsüberlegungen für Grundkarten
Im Folgenden finden Sie eine nützliche Checkliste, die Ihnen beim Entwerfen und Erstellen effektiver Grundkarten für Web-GIS-Anwendungen helfen kann.
Design für die angestrebte Web-GIS-Anwendung
Die Auswahl an Kartensymbolen und Anzeigeeigenschaften unterscheiden sich grundlegend zwischen Karten, die für die Anzeige auf einem Computerbildschirm dient und Karten, für das Drucken auf Papier bestimmt sind. Zudem existieren fast so viele Unterschiede zwischen einigen der Anwendungen, die Sie für die Endbenutzer bereitstellen.
Es ist wichtig, dass Sie Ihre Grundkarten für bestimmte Web-GIS-Anwendungen entwerfen. Einige Grundkarten sind beispielsweise für den Einsatz auf mobilen Geräten mit kleinen Bildschirmen und niedrigen Auflösungen konzipiert. Zudem müssen mobile Karten bei natürlichem Licht, wie es im Außeneinsatz vorkommt, einwandfrei funktionieren. Einige Grundkarten sind herkömmliche 2D-Karten, die für die Verwendung in einem Web-Browser vorgesehen sind, während andere 3D-Karten für die Verwendung in einer 3D-Web-GIS-Anwendung konzipiert sind.
Konzipieren der Grundkarte für das Hinzufügen von und die Funktion mit operationalen Layern
Für effektive Grundkarten ist eine gewisse grafische Struktur erforderlich. Die GIS-Grundkarte, die Sie erstellen, bildet den Hintergrund, auf dem operationale Informationen und Ergebnisse angezeigt, visualisiert und verwendet werden.
Im Gegensatz zu gedruckten Grundkarten müssen für digitale Grundkarten Informationen mit dezenteren Farben, weniger Textbeschriftungen und weniger fetten Symbolen dargestellt werden. Sie reservieren die Verwendung dieser kartografischen Elemente für die operationaler Layer, die Sie über Ihrer Grundkarte abbilden. Stellen Sie sicher, dass Ihre Grundkarten einen sinnvollen geographischen Kontext bieten, um die operationalen Informationen zu visualisieren und zu verwenden.
Entwerfen von Grundkarten mit mehreren Auflösungen
Ein allgemeines Ziel von Grundkartenentwürfen ist die Erstellung einer Grundkarte, die mit mehreren Maßstäben angezeigt werden kann. Dafür ist ein Design erforderlich, das berücksichtigt, wie die Karte in den einzelnen Maßstäben angezeigt wird.
In ArcGIS Desktop kann dies mit der maßstabsabhängigen Darstellung erfolgen. Die Herangehensweise an die Organisation der Maßstabsabhängigkeiten in dem Kartendokument ist demzufolge eine andere. GIS-Benutzer ordnen ihre Karten meist als sortierte Liste themenbasierter Layern an. Es wird beispielsweise ein Satz von Karten-Layern erstellt, der ein Layer für jedes Thema enthält, wie unten dargestellt:
Vergleichen Sie dies mit dem zum Erstellen einer Grundkarte mit mehreren Maßstäben verwendeten Muster. In diesem Fall entwerfen und erstellen Sie für jeden Kartenmaßstab in der Grundkarte einen Gruppen-Layer. Jeder dieser Gruppen-Layer enthält alle thematischen Karten-Layer (zusammen mit den Zeichnungs-, Symbol- und Beschriftungseigenschaften) für die Anzeige der Karte mit dem Kartenmaßstab. Im Folgenden finden Sie ein Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis in ArcMap für einen Kartenentwurf mit mehreren Maßstäben:
Im Folgenden finden Sie eine Möglichkeit zum Planen und Definieren Ihres Kartenentwurfs mit mehreren Maßstäben. Angenommen, Sie möchten eine Karte mit mehreren Maßstäben generieren, die in vier Kartenmaßstäben angezeigt wird:
Kartenmaßstab für den Entwurf und die Kartenerstellung | Einstellungen des sichtbaren Maßstabsbereichs in ArcGIS Desktop |
---|---|
1:100.000 | 1:75.000 bis 1:250.000 |
1:50.000 | 1:40.000 bis 1:75.000 |
1:25.000 | 1:15.000 bis 1:40.000 |
1:12.000 | 1:5.000 bis 1:15.000 |
Zunächst erstellen Sie für jeden dieser Kartenmaßstäbe eine Kopie der einzelnen Layer im Inhaltsverzeichnis, und wenden die Symbolisierung auf sie an. Dann strukturieren Sie die Sammlung von Karten-Layern in einem Gruppen-Layer für diesen Kartenmaßstab.
Einbinden von Übersichtskarten für die Anzeige bei kleinsten Kartenmaßstäben (Maßstäbe mit der stärksten Verkleinerung) in die Grundkarte
In vielen Fällen benötigen Sie eine Übersichtskarte des gesamten Interessensbereichs, der mit einem kleineren Maßstab dargestellt wird als die Kartenmaßstäbe, mit denen die Benutzer die meisten ihrer Tasks erledigen werden. Sie benötigen beispielsweise wahrscheinlich eine Übersichtskarte für das gesamte Untersuchungsgebiet oder eine landesweite Übersichtskarte für Ihre Arbeit. In beiden Fällen wird die meiste Arbeit innerhalb enger fokussierter geographischer Bereiche erledigt (beispielsweise ein vergrößerter Ausschnitt eines Landkreises und größere Kartenmaßstäbe).
In diesen Fällen können Sie einen vorhandenen Grundkartenservice für die Ansichten des Untersuchungsgebiets nutzen (beispielsweise die von ArcGIS Online). Sie können diese Grundkarten mit einer Anzeige erweitern. Platzieren Sie z. B. Ihr Untersuchungsgebietspolygon mit einigen Orten von Interesse und Kartenbeschriftungen. Alternativ dazu können Sie eigene Übersichtskarten für diese Anzeigen in kleinem Maßstab erstellen. Achten Sie vor allem darauf, dass die Maßstäbe Ihrer Übersichtskarten klar ersichtlich sind, und konzentrieren Sie Ihre Energie und Kreativität auf die detaillierteren Kartenmaßstäbe der Grundkarte mit mehreren Auflösungen.
Verwenden gecachter Kartenservices anstelle dynamischer Kartenservices
Ein Schlüssel zur Verbesserung der Performance einer beliebigen Web-GIS-Anwendung ist die Vorabberechnung oder das Caching von Grundkartenelementen. ArcGIS kann die Grundkarten als gecachte Kartenservices, die als eine Reihe von Kartenbildkacheln für verschiedene Kartenmaßstäbe und Detailstufen auf der Festplatte gespeichert werden, vorab berechnen. Dies ist eine schematische Darstellung der Struktur eines Karten-Caches für zwei Detailstufen:
Wenn die Benutzer über eine Client-Anwendung auf einen Karten-Cache zugreifen, werden die Kacheln für die entsprechende Detailstufe zurückgegeben, und der Server errechnet nicht jedes Mal die Kartenansicht. Dies bewirkt eine beträchtliche Verbesserung von Performance und Skalierbarkeit. Caching ist der primäre Mechanismus, der von ArcGIS Online, Bing Maps und Google Maps eingesetzt wird, um eine hohe Performance zu erzielen. Sie können denselben Effekt mit gecachten Kartenservices in der Grundkarte erzielen. Weitere Informationen zum Erstellen von Karten-Caches finden Sie unter dem Thema Was ist Karten-Caching?.