Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein druckbares Dokument aus einer Webanwendung zu erstellen. ArcGIS Enterprise enthält standardmäßig einen Geoverarbeitungsservice namens PrintingTools. Webanwendungen rufen den PrintingTools-Service auf, und erhalten ein druckbares Dokument. Sie können auch einen benutzerdefinierten Druck-Service mit Ihren eigenen Layouts statt mit denen des Standard-PrintingTools-Service erstellen. Für fortgeschrittenes Drucken können Sie ein Python-Skript verwenden, um die Webkarte in ein ArcMap-Dokument (.mxd) oder ArcGIS Pro-Projekt (.aprx) zu konvertieren und die Karte oder das Layout im Projekt für das Drucken in verschiedene Formate zu exportieren.
Die Druckfunktion kann für das ArcGIS Enterprise-Portal, Webanwendungsvorlagen, Web AppBuilder for ArcGIS und für Anwendungen konfiguriert werden, die mit ArcGIS-Web-APIs erstellt wurden. Weitere Informationen zum Bereitstellen von Druckfunktionen für Ihr Portal und all Ihre Anwendungen, die mit Web AppBuilder oder Web-App-Vorlagen erstellt wurden, finden Sie unter Konfigurieren des Portals zum Drucken von Karten.
Der PrintingTools-Service
PrintingTools ist ein vorkonfigurierter Service im Ordner "Dienstprogramme", der ein druckbares Dokument erstellt, indem eines von verschiedenen vordefinierten Karten-Layouts verwendet wird. Dazu gehören grundlegende Layouts wie 8,5 x 11 Zoll, 11 x 17 Zoll, Papiergröße A3 und A4 im Hoch- und Querformat. Jedes Layout enthält einen Nordpfeil, eine Maßstabsleiste sowie ein Maßstabsverhältnis, eine Legende, ein Datum und einen Titel. Die unterstützten Ausgabeformate aus dem PrintingTools-Service sind PDF (georeferenziert), PNG32, PNG8, JPG, GIF, EPS, SVG und SVGZ.
Der PrintingTools-Service wird standardmäßig gestoppt. Sie müssen ArcGIS Desktop oder ArcGIS Server Manager verwenden, um den Service zu starten, wenn Sie Druck-Workflows unterstützen möchten. Nachdem der PrintingTools-Service gestartet wurde, können Sie mit einer URL im folgenden Format darauf zugreifen: https://webadaptorhost.domain.com/webadaptorname/rest/services/Utilities/PrintingTools/GPServer/Export%20Web%20Map%20Task.
Die ArcGIS-Web-APIs bieten Widgets, die mit dem PrintingTools-Service kommunizieren können, um eine druckfähige Karte zu erhalten. Sie stellen die URL des PrintingTools-Service bereit, und die Widgets erledigen die restliche Arbeit. Weitere Informationen zum Verwenden des PrintingTools-Service mit Ihrem ArcGIS Enterprise-Portal finden Sie unter Konfigurieren des Portals zum Drucken von Karten.
Hinweis:
Wenn der Kartenservice gecacht wird, könnte der PrintingTools-Service eine Auflösung verwenden, die für große Formate oder eine hohe Druckqualität viel zu niedrig ist (z. B. 96 dpi). Wenn Sie im gecachten Kartenservice mit höheren Auflösungen drucken möchten, empfiehlt sich die Aktivierung dynamischer Layer. Auf diese Weise kann der Druckservice (über eine Anforderung zum Kartenexport) Kartenbilder in der gewünschten Auflösung (z. B. 300 dpi) statt Kacheln mit niedrigerer Auflösung abrufen. Weitere Informationen finden Sie unter Dynamische Layer.Mit dem Task Layout-Vorlageninformationen abrufen werden die Größe der Layout-Seite und die Größe des Kartenrahmens abgerufen. Außerdem zeigt er an, ob die folgenden Layout-Elemente verfügbar sind:
- Legende
- Titeltext
- Copyright-Text
- Autortext
- Benutzerdefinierte Textelemente
Außerdem können Sie diesen Task zu benutzerdefinierten Druck-Services hinzufügen. Anweisungen finden Sie unter Lernprogramm: Veröffentlichen zusätzlicher Services zum Drucken.
Hinweis:
Die Verwendung eigener Layout-Vorlagen für den PrintingTools-Service wird nicht empfohlen. Verwenden Sie stattdessen einen benutzerdefinierten Druckservice.
Legenden
Die Legenden in der gedruckten Ausgabe verhalten sich ähnlich, und zwar unabhängig davon, ob Sie PrintingTools oder einen benutzerdefinierten Druck-Service verwenden. Beim Drucken von Feature-Services enthält die Legende im gedruckten Dokument lediglich die Legendeneinträge für die Features, die sich in der Kartenausdehnung befinden, wohingegen Legenden für andere Service-Typen alle Legendeneinträge für die Features unabhängig von der Kartenausdehnung enthalten.
Weitere Informationen über die Verwendung von Legendenelementen in ArcGIS Pro
Unicode-Zeichen
In den Standard-Layout-Vorlagen des PrintingTools-Service werden keine Schriftarten verwendet, die Unicode-Zeichen unterstützen. Daher können Probleme bei Titeln oder Legendenelementen auftreten, insbesondere bei internationalen Zeichen. Um dies zu vermeiden, können Sie mithilfe eigener Layout-Vorlagen einen benutzerdefinierten Druckservice veröffentlichen und eine Schriftart festlegen, die Unicode-Zeichen unterstützt.
- Wenn Sie mit dem Legendenelement in ArcGIS Pro arbeiten, können Sie für das Standardlegendenelement eine Schriftart festlegen, die Unicode-Zeichen unterstützt.
- Das Ändern der Schriftart für das Standardlegendenelement wird in ArcMap nicht unterstützt. Deshalb müssen Sie einen arcpy-basierten Druckservice schreiben, um den Style für alle Bestandteile eines Legendenelements zu ändern.
Benutzerdefinierte Druckservices
Wenn Sie Ihre eigenen Kartenlayouts verwenden möchten, können Sie Ihren eigenen Service für das Drucken von Webkarten ähnlich wie PrintingTools veröffentlichen. Dies kann in ArcMap 10.1 und höher oder in ArcGIS Pro 2.1 und höher erfolgen. Sie konfigurieren den Service, damit er den eigenen Ordner referenziert, den Sie mit unterschiedlichen Karten-Layouts – ein Kartendokument (.mxd) in ArcMap oder Layout-Dateien (.pagx) in ArcGIS Pro – erstellt haben.
Anweisungen zum Veröffentlichen Ihrer eigenen benutzerdefinierten Werkzeuge für das Drucken finden Sie in zwei Themen: Veröffentlichen eines zusätzlichen Druckservice mit benutzerdefinierten Layouts aus ArcMap und Freigeben eines Druckservice als Web-Werkzeug mit benutzerdefinierten Layouts aus ArcGIS Pro. Im ArcGIS Pro-Workflow geben Sie ein Web-Werkzeug in Ihrem ArcGIS Enterprise-Portal frei, das durch einen Geoverarbeitungsservice, der in einer eingebundenen ArcGIS Server-Site veröffentlicht wird, unterstützt wird.
In diesen Workflows wird auch erläutert, wie Sie vorgehen, wenn Sie sich später dafür entscheiden, Ihre Layouts zu aktualisieren. Je nachdem, ob Sie Ihren Layout-Ordner vor dem Veröffentlichen beim Server registriert haben oder nicht, ist der Aktualisierungsansatz unterschiedlich. Die Workflows beinhalten Anweisungen für beide Szenarien.
Beachten Sie, dass diese Themen weitere Hinweise zum Veröffentlichen und Verwenden von benutzerdefinierten Druckwerkzeugen im ArcGIS Enterprise-Portal enthalten. Der benutzerdefinierte Druck-Service muss als synchroner Geoverarbeitungsservice veröffentlicht werden und die URL für den Druck-Service muss HTTPS für das Portal verwenden, um es als Druck-Service des Portals zu akzeptieren. Weitere Informationen zum Verwenden eines benutzerdefinierten Druck-Service oder Web-Werkzeugs im ArcGIS Enterprise-Portal finden Sie unter Konfigurieren des Portals zum Drucken von Karten.
Benutzerdefinierte Druck-Services können Layouts drucken, die mehrere Karten- oder Datenrahmen verwenden.
- In Druck-Services, die über ArcMap veröffentlicht werden, werden die Inhalte im aktiven Datenrahmen aktualisiert.
- In Druck-Services, die als Teil eines Web-Werkzeugs über ArcGIS Pro veröffentlicht werden, wird die mit dem Kartenrahmen, den Sie mit "WEBMAP_MAP_FRAME" (Groß-/Kleinschreibung wird beachtet) benannt haben, verknüpfte Karte aktualisiert.
Hinweis:
Es wird empfohlen, alle Layer aus der Karte zu entfernen, die mit dem "WEBMAP_MAP_FRAME" verknüpft ist. In manchen speziellen Fällen muss jedoch die Karte möglicherweise Layer enthalten, und diese werden vom Druck-Service nicht entfernt.
Erweitertes Drucken mithilfe von Python
In erweiterten Druckszenarien werden keine PrintingTools verwendet. Sie können stattdessen die Funktionen ConvertWebMapToMapDocument (für ArcMap) oder ConvertWebMapToArcGISProject (für ArcGIS Pro) im Python-Modul arcpy verwenden. Nachdem das Dokument konvertiert wurde, ist die vollständige Webkarte im Kartendokument (.mxd) oder ArcGIS Pro-Projekt (.aprx) vorhanden. Das Kartendokument oder die Karte oder das Layout im ArcGIS Pro-Projekt kann dann weiter geändert werden, bevor es bzw. sie schließlich gedruckt oder in ein allgemeines Format wie PDF exportiert wird.
Diese Konvertierungsfunktionen werden häufig zur Ersetzung von Service-Layers durch lokale Vektordaten, Erstellung von Kartensammlungen, Steuerung des Aussehens der Legende oder für den Export unterschiedlicher Formate mithilfe erweiterter Optionen verwendet.
Um Ihr Python-Skript für eine Webanwendung verfügbar zu machen, können Sie das Skript über einen ArcGIS Server-Geoverarbeitungsservice bereitstellen. Weitere Informationen finden Sie unter Erweiterte Druckfunktionen für Webkarten.