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Bereitstellung auf mehreren Computern mit Load Balancer eines Drittanbieters

Der ArcGIS Server unterstützt die Konfiguration von Sites mit mehreren Computern. In einer Site mit mehreren Computern können zwei oder mehr Server verwaltet und als eine einzelne logische Einheit verwendet werden. Auf diese Weise können ArcGIS Server-Administratoren die Rechenleistung der Site flexibel und einfach anpassen, indem sie Computer hinzufügen oder entfernen. Durch Sites mit mehreren Computern wird außerdem die Veröffentlichung und Aktualisierung von Services auf mehreren ArcGIS Server-Computern vereinfacht.

In einer Bereitstellung mit mehreren Computern muss jeder ArcGIS Server-Computer die gleiche Versionsnummer aufweisen, damit die Site ordnungsgemäß funktionieren kann. Zudem muss auf jedem Computer, der zu der Site gehört, die gleiche Lizenz angewendet werden.

Eine gängige Konfiguration mit mehreren Computern umfasst einen Reverseproxyserver oder Netzwerk-Load Balancer eines Drittanbieters, der vor einen Pool von ArcGIS Server-Computern geschaltet ist.

Site mit mehreren
Site mit mehreren ArcGIS Server-Computern und Load Balancer

Ein wesentlicher Aspekt von Konfigurationen mit mehreren Computern besteht darin, dass alle ArcGIS Server-Computer denselben Konfigurationsspeicher und dieselben Serververzeichnisse verwenden. Auf diese Weise kann ein Administrator sich über ArcGIS Server Manager bei einem beliebigen Computer anmelden und Änderungen anwenden, die auf alle Computer der Site übernommen werden.

ArcGIS Server-Computer, -Serververzeichnisse und -Konfigurationsspeicher

Da alle ArcGIS Server-Computer in Konfigurationen mit mehreren Computern denselben Konfigurationsspeicher und dieselben Serververzeichnisse verwenden, müssen Sie einen Netzwerkspeicherort für die Serververzeichnisse und den Konfigurationsspeicher auswählen.

Normalerweise wird für das ArcGIS Server-Konto ein Domänenkonto ausgewählt, da hierdurch die Verwaltung der Datenzugriffsberechtigungen für Netzwerkressourcen vereinfacht wird. Abhängig von Ihren Sicherheitsrichtlinien können Sie jedoch auch lokale Konten auswählen. Das ArcGIS Server-Konto (lokal oder Domäne) benötigt Schreibzugriff auf die Netzwerkfreigabe, auf der sich der Konfigurationsspeicher und die Serververzeichnisse befinden. Weitere Informationen finden Sie unter Von ArcGIS Server verwendete Konten.

Daten

Wie in anderen Bereitstellungsszenarien beschrieben, empfiehlt es sich bei der Verwendung dateibasierter Daten, lokale Ressourcen auf dem ArcGIS Server-Computer zu nutzen. Dies hat zwar den Nachteil, dass die Daten auf alle Computer dupliziert werden müssen; der Netzwerkdatenverkehr wird dadurch jedoch reduziert, und die Performance Ihrer Services erhöht sich. Sie sollten diese Option in Betracht ziehen und bei Bedarf anwenden. Die Datenmenge und Häufigkeit von Updates sind ausschlaggebend dafür, ob die lokale Speicherung von Daten auf allen Computern empfehlenswert ist.

Bei der Verwendung von Datenbanken in diesem Bereitstellungsszenario ist es wichtig, stets dedizierte Hardware zu verwenden. Sorgen Sie dafür, dass die Datenbankebene unabhängig von der ArcGIS Server-Ebene ist.

Reverseproxyserver oder Netzwerk-Load Balancer eines Drittanbieters

In dieser Konfiguration wird nie eine direkte Verbindung von ArcGIS Server-Clients zu Ihren ArcGIS Server-Computern hergestellt. Stattdessen erfolgt die Verbindung über eine Zwischenebene, die Sicherheitsfunktionen bietet und die Site insgesamt fehlertoleranter macht.

Aus der Sicherheitsperspektive empfiehlt es sich nicht, für den Zugriff auf die Site und für deren Verwaltung denselben Kanal zu verwenden. Normalerweise sind administrative Tasks nur über Bereiche des Netzwerks oder spezifische Computer möglich, mit denen direkt auf die ArcGIS Server-Computer zugegriffen werden kann, z. B. über Port 6080 oder 6443. Dies kann vermieden werden, indem festgelegt wird, dass nur bestimmte IP-Adressen auf den Server im Administratorverzeichnis zugreifen können. Dies wird von der Eigenschaft allowedAdminAccessIPs in der Sicherheitskonfiguration des Servers gesteuert. Informationen zum Konfigurieren dieser Eigenschaft zur Einschränkung des Serverzugriffs finden Sie im Beispiel unter Aktualisieren der Sicherheitskonfiguration.

Anforderungen von Clientanwendungen werden stets durch den Reverseproxy geleitet. Dort kann auch die Verwendung von administrativen Endpunkten unterbunden werden. Die meisten Proxys von Drittanbietern ermöglichen die Filterung eingehender Anforderungen, die ein bestimmtes URL-Muster aufweisen. Durch die Sperrung eingehender Anforderungen mithilfe von Ressourcen unter dem ArcGIS Server-Administratorverzeichnis (https://gisserver.domain.com:6443/arcgis/admin) oder ArcGIS Server Manager (https://gisserver.domain.com:6443/arcgis/manager) werden administrative Tasks über den Reverseproxy effektiv gesperrt.

Der Reverseproxy dient außerdem als Load Balancer der Site. Für diese Konfiguration eignet sich ein einfacher Load Balancing-Algorithmus wie Roundrobin.

Hinweis:

Wenn Sie nicht ArcGIS Web Adaptor verwenden, stellen Sie sicher, dass der Kontextname des Load Balancers nur eine Ebene umfasst. Die Load-Balancer-URL kann z. B. https://lb.domain.com/enterprise lauten. Folgende Load-Balancer-URL ist jedoch nicht möglich: https://lb.domain.com/myorg/enterprise.

Wenn der Load Balancer Ihres Netzwerks die Systemdiagnose unterstützt, können Sie den Endpunkt der Systemdiagnose von ArcGIS Server verwenden, um zu ermitteln, ob die Site für den Empfang von Anforderungen verfügbar ist. Dies ist hilfreich, um schnell zu bestimmen, ob ein Software- oder Hardwarefehler in der Site vorliegt. Weitere Informationen finden Sie unter Systemdiagnose in der ArcGIS-REST-API.

Informationen zum Integrieren eines Reverseproxyservers in ArcGIS Server finden Sie unter Konfigurieren eines Reverseproxyservers mit ArcGIS Server.

Vorteile

  • Eine einzelne ArcGIS Server-Site bietet die Möglichkeit, ArcGIS Server und die zugehörigen Services auf einer Reihe von Computern zu verwalten.
  • Die Kapazität der Site kann durch das Hinzufügen und Entfernen von ArcGIS Server-Computern problemlos angepasst werden.
  • Load Balancing erfolgt zwischen den ArcGIS Server-Computern.

Nachteile

  • Die Verwendung von ArcGIS Server-Verzeichnissen und -Daten an freigegebenen Netzwerkspeicherorten kann sich negativ auf die Performance von Services unter großer Last auswirken.
  • Die Vorgehensweise von Load Balancern von Drittanbietern muss verstanden werden.
  • Authentifizierung auf Webebene wird nicht unterstützt. Informationen zur Anwendung der Authentifizierung auf Webebene finden Sie unter Bereitstellungen auf mehreren Computern mit ArcGIS Web Adaptor.