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Verwalten von Data Store-Sicherungen

Sicherungen sorgen dafür, dass Sie Ihre Daten bei einem Notfall wie Datenbeschädigung oder Data Store-Ausfall wiederherstellen können. Wenn Sie Sicherungen Ihres Data Store erstellen und an einem sicheren Ort aufbewahren, können Sie einen neuen ArcGIS Data Store einrichten, auf Ihre Sicherung zugreifen und von Ihren gehosteten Layern verwendete Daten wiederherstellen, falls Ihr aktueller Data Store ausfällt und sich nicht neu starten lässt.

Wenn Sie lediglich über einen relationalen Data Store verfügen, wird ArcGIS Data Store so konfiguriert, dass automatische Sicherungen Ihrer Daten erstellt werden. Standardmäßig erstellt der Data Store Sicherungen von Feature-Layer-Daten automatisch in c:\arcgisdatastore\backups. Das bedeutet, dass die Sicherungsdateien auf demselben Computer wie der relationale Data Store gespeichert werden. Wenn der Data Store oder der primäre Computer ausfällt, können Sie nicht auf die Sicherungsdateien zugreifen und Ihre gehosteten Feature-Layer-Daten nicht wiederherstellen. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Sicherungen in einem vom Standard abweichenden Verzeichnis speichern.

Die folgende Abbildung zeigt einen relationalen Data Store, der aus einem Computer (dem Primärcomputer) zur Speicherung Ihrer Daten plus einem Netzwerklaufwerk zur Speicherung der Sicherungsdateien besteht. Indem Sie die Sicherungsdateien auf einem anderen Rechner als den Data Store speichern, schützen Sie sich vor dem Verlust der Sicherungsdateien, wenn der Rechner ausfällt, auf dem der Data Store ausgeführt wird.

ArcGIS Data Store mit einem Rechner und einem zugeordneten Netzlaufwerk zum Speichern von Sicherungsdateien

Hinweis:

Beachten Sie, dass Sicherungsdateien nur die Daten enthalten, die von den gehosteten Feature-Layern Ihres Portals verwendet werden. Sicherungsdateien enthalten kein Backup von Szenen-Layer-Daten oder Caches, von Big Data Stores "spatiotemporal", der ArcGIS-Server-Site oder Ihrem Portal. Mithilfe von Sicherungen können Sie jedoch Feature-Layer-Daten wiederherstellen, die durch einen Data Store-Ausfall des Primärcomputers verloren gehen. Wenn Ihre gehosteten Feature-Layer auch bei einem Ausfall des Primärcomputers funktionieren sollen, richten Sie einen Standby-Computer ein.

Neben dem Definieren eines anderen Sicherungsverzeichnisses können Sie auch die Häufigkeit vollständiger Sicherungen steuern und die Aufbewahrungsdauer von Sicherungsdateien festlegen.

Bei Bedarf können Sie mithilfe des Dienstprogramms "backupdatastore" eine Sicherung der Feature-Layer-Daten manuell erstellen.

Wenn Sie die gehosteten Feature-Layer-Daten in eine neuere Version von ArcGIS Data Store verschieben müssen oder die Daten in einer Installation von ArcGIS Data Store auf einem Computer mit einem anderen Betriebssystem wiederherstellen müssen, exportieren Sie den Data Store, und importieren Sie ihn in den anderen ArcGIS Data Store.

Wenn Sie Sicherungskopien sowohl von gehosteten Szenen-Layer-Tile-Caches als auch gehosteten Feature-Layer-Daten erstellen möchten, können Sie den Data Store mithilfe des unter ArcGIS Data Store installierten Dienstprogramms "exportmanageddb" oder mit dem unter Portal for ArcGIS installierten Werkzeug "webgisdr" installieren .

Festlegen eines Sicherungsverzeichnisses für relationale Data Stores

Sicherungen ermöglichen Ihnen die Wiederherstellung Ihrer Daten bei einem Notfall, wenn der Server beispielsweise ausfällt oder durch Überflutung zerstört wird. Wenn sich die Sicherung auf dem durch Überflutung zerstörten Server befindet, können die Daten nicht wiederhergestellt werden. Daher müssen Sie Ihre Sicherungsdateien auf einem anderen Server als in Ihrem relationalen Data Store speichern.

Wenn Sie beim Installieren oder Aktualisieren von ArcGIS Data Store kein ArcGIS Data Store-Domänenkonto angegeben haben, stellen Sie jetzt ein, dass der Data Store-Service mit einem Domänenkonto ausgeführt werden soll, und erteilen Sie für dieses Konto Lese- und Schreibzugriff auf ein freigegebenes Netzwerkverzeichnis. Verschieben Sie die Data Store-Sicherungsdateien anschließend mithilfe des Dienstprogramms "changebackuplocation" in das freigegebene Verzeichnis auf einem anderen Computer. Stellen Sie sicher, dass genügend Speicherplatz für sämtliche in einer Sicherung des relationalen Data Store enthaltenen Dateien verfügbar ist. Die Anzahl der Dateien und deren Größe ist je nach Daten, Sicherungsplan und Anzahl der Tage, für die die Sicherungen aufbewahrt werden unterschiedlich. Stellen Sie sicher, dass die Größe des Sicherungsverzeichnisses überwacht und diese Einstellungen bei Bedarf angepasst werden.

Das Dienstprogramm "changebackuplocation" wird im Verzeichnis <ArcGIS Data Store installation directory>\datastore\tools installiert.

Die Syntax zur Ausführung des Dienstprogramms "changebackuplocation" lautet wie folgt:

changebackuplocation <new directory path> --is-shared-folder <true|false> --keep-old-backups <true|false>

Geben Sie beispielsweise Folgendes ein, um Sicherungsdateien in einem freigegebenen Verzeichnis mit dem Namen "ds_backup" auf einem Computer mit dem Namen "sysshare" zu erstellen und bestehende Sicherungsdateien beizubehalten:

changebackuplocation \\sysshare\ds_backups --is-shared-folder true --keep-old-backups true
You are going to change the backup location of the data store. Existing backups will be copied to the new location and it could take a few moments. Please do not interrupt the process once it has started.
Do you want to continue (Yes or No)? Yes

Tipp:

Wenn das Remote-Sicherungsverzeichnis für mehrere Minuten offline geht, führen Sie eine vollständige manuelle Sicherung des Data Store durch, sobald der freigegebene Sicherungsspeicherort verfügbar ist.

Ändern der Sicherungshäufigkeit für relationale Data Stores

Standardmäßig erstellt der Data Store alle vier Tage eine Komplettsicherung der Feature-Layers sowie inkrementelle Sicherungen entweder dann, wenn die Protokolldateien voll sind oder alle fünf Minuten, je nachdem, was zuerst eintritt. (Mithilfe von Protokolldateien ist die Wiederherstellung für einen bestimmten vergangenen Zeitpunkt möglich.) Die Datenbank steuert zwar die Erstellung der inkrementellen Sicherung, Sie können jedoch festlegen, wie häufig der Data Store eine Komplettsicherung mit dem Dienstprogramm "updatebackschedule" ausführt. Wenn Benutzer eine große Menge an gehosteten Feature-Layern veröffentlichen und bearbeiten möchten, sollten Sie die Häufigkeit für Komplettsicherungen des Data Store erhöhen.

Beachten Sie, dass Ihr Sicherungsverzeichnis über genügend Platz zur Speicherung aller Sicherungsdateien verfügen muss. Die Größe der Sicherung variiert je nach Datenmenge, wenn Sie jedoch die Standardsicherungseinstellungen verwenden, enthalten Sicherungen zwei vollständige Sicherungen und sieben Tage an inkrementellen Sicherungsdateien. Die Größe dieser Dateien hängt von der Menge und Größe Ihrer Daten ab.

Wenn Sie Sicherungen manuell durchführen und automatische Sicherungen deaktivieren möchten, legen Sie die Sicherungshäufigkeit auf 0 fest. Beachten Sie, dass ArcGIS Data Store keine vollständigen oder inkrementellen Sicherungen erstellt, wenn Sie automatische Sicherungen deaktivieren.

Das Dienstprogramm "updatebackupschedule" wird im Verzeichnis <ArcGIS Data Store installation directory>\datastore\tools installiert.

  1. Öffnen Sie mithilfe der Option Als Administrator ausführen ein Eingabeaufforderungsfenster.
  2. Führen Sie das Dienstprogramm "updatebackupschedule" aus, um die gewünschte Sicherungshäufigkeit festzulegen.

    Die Syntax zur Ausführung des Dienstprogramms lautet wie folgt:

    updatebackupschedule --starttime <local server time> --frequency <number of days>

    Geben Sie beispielsweise Folgendes ein, um Komplettsicherungen um 3 Uhr einzuplanen. (lokale Serverzeit) täglich:

    updatebackupschedule --starttime 03:00:00 --frequency 1

Aufbewahrungsdauer für Sicherungsdateien von relationalen Data Stores ändern

Standardmäßig werden Sicherungsdateien im Sicherungsverzeichnis sieben Tage lang aufbewahrt. Wenn Sie also die Standard-Sicherungshäufigkeit (alle vier Tage) und Aufbewahrungsdauer (sieben Tage) beibehalten, enthält das Sicherungsverzeichnis zwei vollständige Sicherungen und sieben Tage an inkrementellen Sicherungsdateien. Die Größe dieser Dateien hängt von der Menge und Größe Ihrer Daten ab. Der Computer, auf dem die Sicherungen gespeichert werden, muss über ausreichend freien Speicherplatz für all diese Dateien verfügen. Wenn Sie die Sicherungshäufigkeit erhöhen, ziehen Sie in Erwägung, die Aufbewahrungsdauer für die Sicherungsdateien zu verringern. Im vorherigen Abschnitt wurde die Sicherungshäufigkeit auf jeden Tag erhöht. Damit Ihr Sicherungsverzeichnis nicht zu umfangreich wird, verringern Sie die Aufbewahrungsdauer für die Sicherungsdateien.

Die Syntax zur Ausführung des Dienstprogramms "updatebackupretaindays" lautet wie folgt:

updatebackupretaindays <number of days>

Im folgenden Beispiel wird die Aufbewahrungsdauer für Sicherungsdateien auf vier Tage geändert:

updatebackupretaindays 4

Manuelle Erstellung einer Sicherung des relationalen Data Store

Mithilfe des Dienstprogramms "backupdatastore" können Sie eine Komplettsicherung der Feature-Layer-Daten in Ihrem Data Store erstellen. Sie könnten beispielsweise eine Komplettsicherung manuell erstellen, bevor Sie viele Änderungen am Data Store vornehmen oder bevor Sie den Data Store aktualisieren. Oder Sie könnten eine Sicherung erstellen, um eine Kopie der Daten in einem bestimmten Zustand aufzubewahren, z. B. am Ende einer Projektphase. Die Anmeldung, über die Sie eine Verbindung zum Data Store-Computer herstellen, um das Dienstprogramm "backupdatastore" auszuführen, muss über Lese- und Schreibzugriff auf das Data Store-Sicherungsverzeichnis verfügen.

Die Syntax zur Ausführung des Dienstprogramms "backupdatastore" lautet wie folgt:

backupdatastore <backup_name>

Geben Sie der Datei einen aussagekräftigen Namen, damit Sie sie bei einer gewünschten Datenwiederherstellung leicht identifizieren können. Wenn Sie keinen Namen angeben, weist das Dienstprogramm der Datei einen Standardnamen zu. Der Standardname hat das Format "datastorename-zeitstempel". Wenn Ihr Data Store beispielsweise den Namen corpds hat und Sie die Sicherung am 10. Juli 2014 um 14:25:49:554 UTC durchführen, lautet der Name der Sicherungsdatei corpds-20140710142549554.

Sie werden aufgefordert, das Erstellen der Sicherung zu bestätigen. Geben Sie ja oder j ein, um das Erstellen der Sicherung fortzusetzen.

Tipp:

Wenn Sie manuelle Sicherungen per Skript durchführen möchten, geben Sie ein Flag an, das die Bestätigungsaufforderung unterdrückt. Siehe dazu das folgende Beispiel:

backupdatastore --prompt no

In diesem Beispiel generiert der Data Store den Namen der Sicherungsdatei. Das ist in einem Skript erforderlich, um einen eindeutigen Namen für die Sicherungsdatei zu gewährleisten.

Manuelle Sicherungen löschen

Wenn Sie eine Sicherungsdatei nicht mehr benötigen, die über das Dienstprogramm "backupdatastore" (manuelle Sicherung) erstellt wurde, können Sie sie löschen. Führen Sie dazu das Dienstprogramm "listbackups" aus, um den Namen der spezifischen Sicherungsdatei zu beziehen, und dann das Dienstprogramm "deletebackup", um die nicht mehr benötigte Datei zu entfernen. Beispiel: Sobald Sie Ihren Data Store aktualisiert haben und alle Feature-Layer wie erwartet funktionieren, können Sie die Data Store-Sicherung löschen, die vor der Aktualisierung angelegt wurde.

In diesem Beispiel wird die Datenbank preupgrade1104_bu gelöscht.

listbackups
Backup_Name                      Status           Backup_Time         Mode
====================================================================================
phase1proj_bu                    BackupComplete   2014-03-08 14:12    manual
phase2proj_bu                    BackupComplete   2014-06-21 11:43    manual
preupgrade1104_bu                BackupComplete   2014-10-04 09:30    manual
ds_gdt1oomh-20141103160748082    BackupComplete   2014-11-01 03:00    scheduled
deletebackup preupgrade1104_bu
You are attempting to delete backup 'preupgrade1104_bu'. This operation is irreversible.
Do you wish to continue (Yes or No)?yes
Operation completed successfully

Exportieren von ArcGIS Data Store relationalen und Szenen-Layer-Kachel-Datenbanken

Bei Verwendung von ArcGIS Data Store werden sowohl die Daten für gehostete Feature- und Szenen-Layer als auch die Kachel-Caches der Szenen-Layer gespeichert. Mithilfe des Dienstprogramms exportmanageddb können Sie gehostete Feature- und Szenen-Layer-Daten sowie die Szenen-Layer-Kachel-Caches exportieren. Dies bietet sich an, wenn Sie die ArcGIS Data Store-Installation auf einen Computer mit einem anderen Betriebssystem oder in eine andere ArcGIS Data Store-Version verschieben möchten. Auf diese Weise erzeugen Sie eine Sicherung Ihrer Szenen-Layer und -Caches. Verwenden Sie das Dienstprogramm importmanageddb, um die Datenbank in der neuen ArcGIS Data Store-Installation wiederherzustellen.

Tipp:

Alternativ können Sie das unter Portal for ArcGIS installierte Werkzeug "webgisdr" für die Erstellung einer Sicherung verwenden, die Ihre relationalen und Kachel-Cache-Data Stores enthält. Weitere Informationen zur Verwendung dieses Werkzeugs finden Sie unter Web-GIS-Sicherungen im Administratorhandbuch zu Portal for ArcGIS.

Wenn ArcGIS Data Store beispielsweise auf einem Windows-Server ausgeführt wird, Ihre IT-Abteilung jedoch zu Linux-Servern wechselt, können Sie den Data Store auf den neuen Server verschieben, indem Sie die folgenden Schritte ausführen:

  1. Installieren Sie ArcGIS Data Store auf dem Linux-Server, fahren Sie jedoch nicht mit der Konfiguration eines Data Store fort.
  2. Exportieren Sie mithilfe des Dienstprogramms "exportmanageddb" aus dem vorhandenen ArcGIS Data Store auf dem Windows-Server. Exportieren Sie sie in einen freigegebenen Speicherort, auf den der neue Computer zugreifen kann.

    In diesem Beispiel wird der Data Store in ein Verzeichnis namens "ds2move" an einem freigegebenen Speicherort, \\sharedbox\exports, exportiert.

    exportmanageddb ds2move --destination \\sharedbox\exports

  3. Importieren Sie die Dateien mit dem Dienstprogramm "importmanageddb" in die neue ArcGIS Data Store-Installation auf dem neuen Computer. Geben Sie --bound true an, damit die ArcGIS-Server-Site den Data Store an diesem Speicherort verwendet und vorhandene gehostete Feature- und Szenen-Layer weiterhin funktionieren.

    In diesem Beispiel lautet das Datenverzeichnis des neuen Data Store /usr/arcgis/datastore.

    importmanageddb ds2move --source-loc /net/sharedbox/exports/dbdump/ds2move --data-dir /usr/arcgis/datastore --server-admin siteadmin --server-password HeyeLee$ecur3 --bound true