Jedes Web-GIS umfasst Folgendes:
- Web Adaptors* und mindestens einen Load Balancer
- Ein Domain Name System (optional)
- Ein Dateiserver für den ArcGIS-Server-Konfigurationsspeicher
- Mindestens ein GIS-Server (ArcGIS-Server-Sites*)
- Data Stores (einschließlich registrierter Datenbanken, Dateien in registrierten Ordnern und eine verwaltete Datenbank oder ArcGIS Data Store*)
- Ein Portal (in lokalen Bereitstellungen ist dies Portal for ArcGIS*)
ArcGIS stellt Werkzeuge und Funktionen bereit, mit denen Sie eine hohe Verfügbarkeit für diese mit einem Sternchen (*) aufgeführten Komponenten konfigurieren können. Die Konfiguration der anderen Komponenten erfordert die Verwendung von Drittanbieterwerkzeugen und der entsprechenden Funktionalität.
GIS-Server mit hoher Verfügbarkeit
Web-GIS-Bereitstellungen umfassen einen Hosting-Server. Dies ist ein GIS-Server, den Sie für die Ausführung der gehosteten Services Ihres Portals festgelegt haben, z. B. gehostete Feature-, Kachel- und Szenen-Layer. Sie können zusätzliche GIS-Server mit dem Portal verbinden, damit sie dieselbe Authentifizierung verwenden und Web-Services automatisch als Elemente in Ihrem Portal registrieren können. Sie können Ihrem Portal auch Services aus Standalone-GIS-Servern als Elemente hinzufügen. All diese GIS-Server können für hohe Verfügbarkeit konfiguriert werden.
Die Art der Implementierung eines GIS-Servers mit hoher Verfügbarkeit hängt davon ab, ob Ihre Web-Services sich auf einem Computer befinden oder ob sie auf mehrere Computer verteilt sind.
Wenn die Services auf einem Computer ausgeführt werden, konfigurieren Sie eine primäre und eine Standby-Site. Konfigurieren Sie außerdem einen Netzwerk-Load-Balancer, um mit dem aktiven GIS-Servercomputer zu kommunizieren. Die primäre und die Standby-Site verfügen jeweils über eigene Serververzeichnisse und Konfigurationsspeicher. Diese Verzeichnisse müssen identisch sein.
Wenn Ihr GIS-Server statisch ist (wenn Sie beispielsweise die erforderlichen Web-Services veröffentlicht haben und keine weiteren veröffentlichen), können Sie die primäre und die Standby-Site als aktiv konfigurieren. In diesem Fall nutzen die primäre und die Standby-Site ein gemeinsames Ausgabeverzeichnis, das Sie auf einem Dateiserver mit hoher Verfügbarkeit konfigurieren. Dieses Szenario ist jedoch unwahrscheinlich, wenn der GIS-Server mit Portal for ArcGIS verwendet wird und höchstwahrscheinlich nicht genutzt würde.
Wenn Ihre Site aus mehreren Computern besteht, konfigurieren Sie einen Netzwerk-Load-Balancer für die Kommunikation mit dem GIS-Server-Pool. Dieser GIS-Server-Pool nutzt Serververzeichnisse und einen Konfigurationsspeicher gemeinsam. Konfigurieren Sie auch diese Verzeichnisse auf einem Dateiserver mit hoher Verfügbarkeit, um einen GIS-Server mit hoher Verfügbarkeit zu implementieren.
Data Stores mit hoher Verfügbarkeit
Verwenden Sie ArcGIS Data Store als Data Store für den Hosting-Server Ihres Portals, um die von ihm bereitgestellte Failover-Funktionalität zu nutzen
Für gehostete Layer-Daten mit hoher Verfügbarkeit installieren Sie ArcGIS Data Store auf zwei getrennten Computern, und erstellen Sie einen relationalen Data Store auf jedem Computer. Konfigurieren Sie jeden relationalen Data Store mit dem GIS-Server, den Sie mit dem Hosting-Server Ihres Portals verwenden. Der erste relationale Data Store, den Sie konfigurieren, ist der primäre relationale Data-Store-Computer; der zweite Computer, den Sie konfigurieren, ist der Standby-Computer.
Für gehostete Szenen-Layer-Caches mit hoher Verfügbarkeit installieren Sie ArcGIS Data Store auf zwei getrennten Computern, und erstellen Sie einen Kachel-Cache-Data-Store auf jedem Computer. Konfigurieren Sie jeden Kachel-Cache-Data-Store mit dem GIS-Server, den Sie mit dem Hosting-Server Ihres Portals verwenden. Der erste Kachel-Cache-Data-Store, den Sie konfigurieren, ist der primäre Kachel-Cache-Data-Store-Computer; der zweite Computer, den Sie konfigurieren, ist der Standby-Computer.
ArcGIS Data Store repliziert gehostete Feature-Layer-Daten und gehostete Szenen-Layer-Caches automatisch aus dem primären in den Standby-Data-Store; daher sind die Daten an zwei Orten vorhanden. Der GIS-Server kommuniziert stets mit dem aktiven (primären) Data Store.
Für archivierte Beobachtungsdaten mit hoher Verfügbarkeit, die mit ArcGIS GeoEvent Extension for Server verwendet werden, können Sie ArcGIS Data Store mit hoher Verfügbarkeit auf mindestens drei Computern installieren und dort jeweils einen Big Data Store "spatiotemporal" erstellen. Konfigurieren Sie diese jeweils mit einem Hosting-Server Ihres Portals. Eine Kopie jedes Datensatzes ist jederzeit auf mindestens zwei der Data-Store-Computer vorhanden. Wenn ein Computer ausfällt, wird durch den Data Store sichergestellt, dass die Daten auf mindestens zwei der verbleibenden Computer vorhanden sind.
Portale mit hoher Verfügbarkeit
Ein Portal mit hoher Verfügbarkeit umfasst zwei Portal for ArcGIS-Computer, auf die über einen Netzwerk-Load-Balancer zugegriffen werden kann. Der Load Balancer leitet eingehende Anforderungen an den aktiven Portal-Computer um.
Die beiden Portal-Computer speichern Inhalte in einem gemeinsamen Verzeichnis. Damit das Portal hoch verfügbar ist, müssen Sie dieses Inhaltsverzeichnis auf einem Dateiserver mit hoher Verfügbarkeit konfigurieren.
Kombinieren von hoher Verfügbarkeit und Notfallwiederherstellung
In den meisten Fällen implementieren Sie neben einer Bereitstellung mit hoher Verfügbarkeit einen Plan für Notfallwiederherstellungen. Auf diese Weise verfügen Sie weiterhin über eine Sicherung Ihrer Daten und Services, mit denen Sie die Bereitstellung wieder online schalten können, falls alle Computer in der Bereitstellung verloren gehen (wie bei einer Naturkatastrophe). Verwalten Sie Sicherungen an einem gesicherten Offsite-Standort, oder verwalten Sie eine getrennte Standby-Bereitstellung an einem Remote-Standort.