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Automatische Replikation in eine Standby-Bereitstellung

Nachdem Sie Ihre primären und Standby-Bereitstellungen von ArcGIS Enterprise erstellt haben, können Sie die Replikation aus der primären in die Standby-Bereitstellung mit dem Dienstprogramm "webgisdr", getrennten Eigenschaftendateien für vollständige und inkrementelle Sicherungen und einem geplanten Task mit dem Windows-Taskplaner automatisieren.

Um die primären und Standby-Bereitstellungen enger zu synchronisieren, erstellen Sie regelmäßig vollständige Sicherungen mit dem Dienstprogramm "webgisdr", exportieren jedoch inkrementelle Änderungen zwischen vollständigen Sicherungen. Wenn sich die Services und Daten in Ihrer ArcGIS Enterprise-Bereitstellung beispielsweise täglich häufig ändern, können Sie um Mitternacht eine vollständige Sicherung erstellen und inkrementelle Änderungen um 10:00 Uhr, 14:00 Uhr und 16:00 Uhr exportieren, damit die Änderungen während des Arbeitstages übernommen werden.

Um dies zu automatisieren, erstellen Sie vier Kopien der Vorlageneigenschaftendatei (webgisdr.properties) und vier verschiedene Skripte, um die folgenden Aufgaben durchzuführen:

  • Exportieren Sie vollständige Sicherungen aus der primären Bereitstellung, und kopieren Sie Dateien in die Standby-Bereitstellung.
  • Exportieren Sie inkrementelle Sicherungen aus der primären Bereitstellung, und kopieren Sie sie in die Standby-Bereitstellung.
  • Importieren Sie vollständige Sicherungen in die Standby-Bereitstellung.
  • Importieren Sie inkrementelle Sicherungen in die Standby-Bereitstellung.

Verwenden Sie Windows-Taskplaner, um die einzelnen Skripte zu bestimmten Zeiten auszuführen.

Wenn Sie die Häufigkeit der Ausführung des Skripte festlegen, müssen Sie den Zeitaufwand zum Abschließen des Exports und zum Kopieren der Daten berücksichtigen. Sie müssen diesen Vorgang zunächst manuell durchlaufen, um einen Eindruck davon zu erhalten, wie lange es dauert, eine vollständige Sicherung zu erstellen und über Ihr Netzwerk in die Standby-Bereitstellung zu kopieren und wie lange es dauert, inkrementelle Sicherungen zu erstellen und über Ihr Netzwerk in die Standby-Bereitstellung zu kopieren. Schließen Sie einen Puffer von 30 bis 60 Minuten ein, um Fluktuationen bei der Netzwerk- und Hardware-Performance zu berücksichtigen.

Wenn es beispielsweise 20 Minuten dauert, eine inkrementelle Sicherung zu erstellen, und 5 Minuten dauert, sie in die Standby-Bereitstellung zu kopieren, planen Sie den Import der inkrementellen Sicherung so, dass er eine Stunde nach der Ausführung des inkrementellen Sicherungsskripts erfolgt. Wenn das Skript zum Erstellen einer inkrementellen Sicherung also um 10:00 Uhr ausgeführt wird, planen Sie die Ausführung des Imports für 11:00 Uhr.

  1. Erstellen Sie eine Kopie der webgisdr.properties-Datei, und benennen Sie sie expfullbackups.properties Speichern Sie die Datei am selben Speicherort wie die webgisdr.properties-Datei.

    Das Standardverzeichnis ist C:\Program Files\Portal\tools\webgisdr.

  2. Öffnen Sie die expfullbackups.properties-Datei in einem Texteditor, und bearbeiten Sie sie, um Informationen zu Ihrer Bereitstellung einzubeziehen.

    • SHARED_LOCATION = <Verzeichnis für Sicherungsdateien>

      Legen Sie einen freigegebenen Speicherort fest, an dem eine temporäre Kopie der Sicherungsdateien für ArcGIS Server, Portal for ArcGIS und ArcGIS Data Store erstellt werden soll. Das Domänenkonto, in dem der ArcGIS Server-, Portal for ArcGIS- und ArcGIS Data Store-Service ausgeführt werden, und das Konto, mit dem das Dienstprogramm webgisdr ausgeführt wird, müssen über Schreibzugriff auf dieses Verzeichnis verfügen. Stellen Sie sicher, dass das Verzeichnis groß genug für die Sicherungsdateien der einzelnen Komponenten ist. Obwohl die Dateien komprimiert sind, können sie je nach Datenmenge und -typ recht umfangreich sein. Wenn Sie über gehostete Szenen-Layer und Caches verfügen und INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES auf true festlegen, kann die ArcGIS Data Store-Sicherungsdatei besonders groß sein.

      Stellen Sie sicher, dass umgekehrte Schrägstriche im Pfad mit Escape-Zeichen versehen werden. Beispiel: C:\backups muss als C:\\backups und \fileserver\backups muss als \\\\fileserver\\backups eingegeben werden.
    • BACKUP_STORE_PROVIDER = {FileSystem | AmazonS3 | AzureBlob}

      Legen Sie fest, ob Sie die Sicherungsdatei webgissite im Dateisystem oder im Cloud-Speicher speichern möchten.

      Wenn Sie Ihre ArcGIS Enterprise-Sicherung lokal am Speicherort einer Dateifreigabe speichern möchten, legen Sie FileSystem fest, damit das Dienstprogramm webgisdr Ihre Sicherungsdateien in der Dateifreigabe ablegt, die Sie für BACKUP_LOCATION festgelegt haben.

      Wenn Sie die ArcGIS Enterprise-Sicherungen in einem Bucket-Speicherort von Amazon Simple Storage Service (S3) oder einem mit S3 kompatiblen Bucket-Speicherort ablegen möchten, erstellen Sie einen speziell zum Speichern von Sicherungsdateien, die mit dem Dienstprogramm webgisdr generiert wurden. Aktualisieren Sie anschließend die S3-Eigenschaften mit den Informationen, die für den Zugriff auf den Bucket erforderlich sind.

      Wenn Sie die ArcGIS Enterprise-Sicherungen im Microsoft Azure-BLOB-Speicher ablegen möchten, erstellen Sie einen Azure-BLOB-Speichercontainer speziell zum Speichern von Sicherungsdateien, die vom Dienstprogramm webgisdr erstellt wurden. Aktualisieren Sie anschließend die Azure-Eigenschaften mit den Informationen, die für den Zugriff auf den Container erforderlich sind.

      Hinweis:

      Wenn Sie eine lokale ArcGIS Enterprise-Bereitstellung haben, Ihre Sicherungen jedoch in der Cloud gespeichert werden, dauert das Erstellen von Sicherungen und deren Wiederherstellung länger, als wenn Sie Ihre Sicherungen auf einer lokalen Dateifreigabe speichern.

    • BACKUP_LOCATION = <Verzeichnis einer lokalen Sicherungsdatei>

      Geben Sie den Speicherort für die Sicherungsdatei webgissite an.

      Stellen Sie sicher, dass umgekehrte Schrägstriche im Pfad mit Escape-Zeichen versehen werden. Beispiel: C:\backups muss als C:\\backups und \\fileserver\backups muss als \\\\fileserver\\backups eingegeben werden.

      Sicherungsdateien werden zunächst im Verzeichnis SHARED_LOCATION gespeichert, dann jedoch in das Verzeichnis BACKUP_LOCATION kopiert. Stellen Sie sicher, dass das Verzeichnis groß genug für die Sicherungsdatei ist. Obwohl die Datei komprimiert ist, kann sie je nach Datenmenge und -typ recht umfangreich sein. Das Konto, mit dem das Dienstprogramm webgisdr ausgeführt wird, muss über Schreibzugriff auf BACKUP_LOCATION verfügen.

      Wenn Sie BACKUP_LOCATION auf einen Ordner festlegen, importiert das Werkzeug für Notfallwiederherstellung die letzte verfügbare Sicherungsdatei in diesen Ordner. Wenn Sie BACKUP_LOCATION auf eine bestimmte Sicherungsdatei in dem Ordner festlegen, wird diese Datei vom Werkzeug für Notfallwiederherstellung importiert.

      Hinweis:

      Wenn beim Export das Erstellen des Sicherungspakets länger dauert, könnten Sie BACKUP_LOCATION auf einen lokalen Pfad festlegen. Anschließend können Sie das fertige Paket in den gewünschten Speicherort kopieren. Achten Sie darauf, dass der Speicherplatz auf dem lokalen Laufwerk zum vorübergehenden Speichern der Sicherung ausreicht.

    • PORTAL_ADMIN_URL = <URL des Adminverzeichnisses für das Portal>

      Geben Sie die URL des Admin-Verzeichnisses von Portal for ArcGIS an. Verwenden Sie das Format https://portalhostname.domain.com:7443/arcgis, wobei portalhostname.domain.com der vollständig qualifizierte Name des Computers ist, auf dem Portal for ArcGIS installiert ist.

    • PORTAL_ADMIN_USERNAME = <Benutzername des Portal-Administrators>

      Geben Sie den Benutzernamen eines Portal-Mitglieds an, dem die Administratorrolle zugewiesen ist.

    • PORTAL_ADMIN_PASSWORD = <Kennwort des Portal-Administrators>

      Geben Sie das Kennwort des Portal-Administratorkontos an.

    • PORTAL_ADMIN_PASSWORD_ENCRYPTED = <true | false>

      Legen Sie diese Option auf false fest, wenn Sie die Datei zum ersten Mal mit Ihrem Administratorkennwort füllen. Wenn Sie die Datei speichern, wird Ihr Kennwort verschlüsselt und der Wert für PORTAL_ADMIN_PASSWORD_ENCRYPTED auf true gesetzt, um anzugeben, dass das Kennwort verschlüsselt wurde. Wenn Sie das Kennwort in Zukunft ändern müssen, legen Sie PORTAL_ADMIN_PASSWORD_ENCRYPTED = false fest, geben Sie Ihr neues Administratorkennwort an, und speichern Sie die Datei.

    • INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES = <true | false>

      Wenn Sie gehostete Szenen-Layer in Ihrem Portal veröffentlichen und die Szenen-Cache-Daten in die Sicherung einbeziehen möchten, legen Sie INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES auf true fest. Beachten Sie, dass bei Auswahl der Einstellung true alle Szenen-Cache-Daten in die Sicherung einbezogen werden, nicht nur die neuen Cache-Daten, die seit der letzten Sicherung erstellt wurden. Wenn Ihnen bekannt ist, dass keine neuen Szenen-Caches seit Ihrer letzten Sicherung erstellt wurden oder Sie keine Szenen für das Portal veröffentlichen, können Sie INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES auf false festlegen.

    • BACKUP_RESTORE_MODE = full.

  3. Speichern Sie die Änderungen, und schließen Sie die expfullbackups.properties-Datei.
  4. Erstellen Sie eine Kopie der expfullbackups.properties-Datei, und benennen Sie sie expincremental.properties
  5. Öffnen Sie die expincremental.properties-Datei in einem Texteditor, und ändern Sie die Einstellung BACKUP_RESTORE_MODE in incremental.
  6. Speichern Sie die Änderungen, und schließen Sie die expincremental.properties-Datei.
  7. Erstellen Sie zwei Skripte, die das Dienstprogramm "webgisdr" zum Exportieren aus Ihrer primären Bereitstellung ausführen. Legen Sie eines für den Abruf der Datei expfullbackups.properties und das andere für den Abruf der Datei expincremental.properties fest.

    Sie erstellen zwei Skripte, sodass Sie eins für die Ausführung zu bestimmten Zeiten zum Erstellen vollständiger Sicherungen und ein anderes für die Ausführung zu anderen Zeiten zum Erstellen der inkrementellen Sicherungen ausführen können.

  8. Die Skripte, die Sie zum Exportieren von Sicherungen verwenden, müssen das Kopieren der Sicherungsdateien in die Standby-Bereitstellung ermöglichen.

    Das Domänenkonto, das die ArcGIS Server-, Portal for ArcGIS- und ArcGIS Data Store-Services in der primären Bereitstellung ausführt, muss über Schreibzugriff auf das Verzeichnis SHARED_LOCATION verfügen, das in der Datei .properties festgelegt ist. Außerdem muss das Konto, das das Dienstprogramm "webgisdr" ausführt, Schreibzugriff auf SHARED_LOCATION und das Verzeichnis haben, in das Sie die Sicherungsdateien kopieren. Das Domänenkonto, das die ArcGIS Server-, Portal for ArcGIS- und ArcGIS Data Store-Services in der Standby-Bereitstellung ausführt, muss mindestens über Lesezugriff auf diese Verzeichnisse verfügen.

  9. Wenn Ihre ArcGIS Enterprise-Bereitstellung Kartenservice- und gehostete Kachel-Layer-Caches enthält, müssen die Skripte diese ebenfalls vom Cache-Verzeichnis (bzw. den Cache-Verzeichnissen) der ArcGIS Server-Sites Ihrer primären Bereitstellung in das Cache-Verzeichnis (bzw. die Cache-Verzeichnisse) der Standby-Bereitstellung kopieren.
  10. Kopieren Sie die Dateien expfullbackups.properties und expincremental.properties in das Verzeichnis der webgisdr.properties-Datei in der Standby-Bereitstellung (standardmäßig C:\Program Files\Portal\tools\webgisdr), und benennen Sie die Dateien impfullbackups.properties bzw. impincremental.properties um.
  11. Aktualisieren Sie SHARED_LOCATION, BACKUP_LOCATION (wenn BACKUP_STORE_PROVIDER auf FileSystem gesetzt ist) und PORTAL_ADMIN_URL in den Eigenschaften für die Umgebung der Standby-Bereitstellung.
  12. Planen Sie die Ausführung des Werkzeugs webgisdr in der primären und der Standby-Bereitstellung. Verwenden Sie hierzu die Windows-Aufgabenplanung. Legen Sie den Sicherungsplan fest, und richten Sie automatisierte Aufgaben ein, um auf die entsprechende Eigenschaftendatei zu verweisen. Die beiden Skripte, mit denen die Sicherungen importiert werden, müssen die Eigenschaftendateien aufrufen, die Sie in die Standby-Bereitstellung kopiert haben.
    Tipp:

    Wie in der Einführung erwähnt, müssen Sie schätzen, wie lange es dauert, vollständige und inkrementelle Sicherungen durchzuführen, die Sicherungsdateien zu kopieren, eine Pufferzeit hinzuzufügen und die entsprechende Ausführung Ihrer Skripte zu planen.