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Migrationsstrategien

In ArcGIS Enterprise beschreibt der Begriff "Migration" die Anforderungen einer Organisation, eine vorhandene Bereitstellung oder Teile davon auf eine alternative Bereitstellung zu verlagern. Diese alternative Bereitstellung kann neuer sein, ein anderes Betriebssystem verwenden oder eine andere Infrastruktur nutzen. Migrationsstrategien können verwendet werden, um vorhandene Inhalte von der ursprünglichen zu einer alternativen Bereitstellung zu verschieben.

Allgemeine Strategien

Die Anforderungen an Architektur und Migration sind von Organisation zu Organisation unterschiedlich und damit auch die jeweiligen Strategien und Lösungen. Die jeweils für die Migration von Inhalten ausgewählte Strategie kann abhängig von bestimmten Faktoren variieren. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl der Migrationsstrategie u. a. folgende Faktoren:

  • Welche Inhalte müssen migriert werden? Dies können alle Inhalte, alle Inhalte und Benutzer und Gruppen oder eine bestimmte Teilmenge der Inhalte sein.
  • Welche Betriebssysteme sind betroffen? Es gibt andere Überlegungen beim Wechsel vom selben Typ von Betriebssystem, z. B. von Windows Server 2019 zu Windows Server 2022, als beim Wechsel von einer Windows-Bereitstellung zu einer Linux-Bereitstellung.
  • Welcher Infrastrukturtyp ist betroffen? Die Überlegungen beim Migrieren von Inhalten sind beim Migrieren von ArcGIS Enterprise zu ArcGIS Enterprise anders als beim Migrieren von ArcGIS Enterprise zu ArcGIS Online. Zudem sind weitere Überlegungen erforderlich, wenn eine lokale Bereitstellung zur Cloud migriert wird und umgekehrt.

Die folgenden Abschnitte beschreiben allgemeine Migrationsstrategien und enthalten Links zu Werkzeugen, Hilfsdokumentationen, Blogs und anderen Ressourcen, die Ihre Arbeit in diesen Bereichen unterstützen.

Migrieren von Inhalten zwischen ArcGIS-Organisationen

Diese Strategie kann hilfreich sein, wenn Ihre Organisation folgende Ziele verfolgt:

  • Bereitstellen von Inhalten über die einzelnen Organisationsbereiche hinweg, z. B. von der Entwicklung über Staging bis zur Produktion
  • Beibehalten von ausgewählten Inhalten in ArcGIS Enterprise und Migration von ausgewählten Inhalten zu ArcGIS Online oder umgekehrt (z. B. zur Bereitstellung einer Kombination aus privaten und öffentlichen Elementen)
  • Beibehalten von ausgewählten Inhalten in einer ArcGIS Enterprise-Bereitstellung und Migration von ausgewählten Inhalten zu einer anderen ArcGIS Enterprise-Bereitstellung (z. B. in nicht verbundenen Umgebungen)

Migrieren von gehosteten Inhalten

Beim Kopieren oder Migrieren von gehosteten Layern, Webkarten und Elementen können Sie Werkzeuge und Ressourcen in ArcGIS API for Python oder die ArcGIS REST API verwenden. Die folgenden Werkzeuge und Ressourcen sind leichter bedienbar, wenn Sie bereits Erfahrung mit der ArcGIS API for Python haben:

  • Im Leitfaden zum Klonen von Inhalten wird die Verwendung der Funktion clone_items() in verschiedenen Umgebungen detailliert beschrieben. Die Funktion clone_items() unterstützt gehostete Services, Webkarten und Web-Apps sowie andere Elementtypen. Dieser Typ von Migrationsstrategie sollte in Betracht gezogen werden, wenn der gesamte Inhalt von einer Organisation zu einer anderen migriert wird.
  • Die ab Version 10.8.1 verfügbare arcgis.gis.GroupMigrationManager.create()-Funktion ermöglicht das Exportieren von Gruppeninhalten von einer ArcGIS Enterprise-Organisation als Paket. Administratoren können diese Funktion verwenden, um ausgewählte Gruppeninhalte zu extrahieren und in die Gruppe einer anderen Organisation zu importieren. Die Funktion bietet Unterstützung für gehostete Feature-Layer, Webkarten und Web-Apps sowie andere textbasierte Elemente. Die Element-IDs werden während der Migration beibehalten. Dieser Typ von Migrationsstrategie sollte in Betracht gezogen werden, wenn eine Teilmenge der Inhalte von einer Organisation zu einer anderen migriert wird.
  • Die ab Version 10.8.1 verfügbare arcgis.gis.GroupMigrationManager.load()-Funktion ermöglicht das Importieren von exportierten Paketen in eine ArcGIS Enterprise-Organisation als Gruppeninhalt. Nach dem Import wird der Elementbesitz standardmäßig auf den Administrator übertragen, der das Paket importiert hat. Die Elemente können dann bei Bedarf anderen Besitzern zugewiesen werden. Dieser Typ von Migrationsstrategie sollte in Betracht gezogen werden, wenn eine Teilmenge der Inhalte von einer Organisation zu einer anderen migriert wird.
  • Wenn Sie mit der ArcGIS API for Python nicht vertraut sind, können die Operationen zum Exportieren und Importieren in der ArcGIS REST API zum Verschieben von Gruppeninhalt zwischen ArcGIS Enterprise-Organisationen verwendet werden. Diese Operationen sind nützlich, wenn Sie Inhalte von einer Entwicklungs- in eine Staging-Umgebung oder zwischen nicht verbundenen Umgebungen verschieben möchten. Dieser Typ von Migrationsstrategie sollte in Betracht gezogen werden, wenn eine Teilmenge der Inhalte von einer Organisation zu einer anderen migriert wird.

Migrieren von referenzierten Inhalten

Wenn referenzierte Inhalte migriert werden, müssen GIS-Services, die benutzerverwaltete Data Stores referenzieren, in jeder der ArcGIS Enterprise-Bereitstellungen veröffentlicht oder freigegeben werden. Für die Freigabe referenzierter Services können die folgenden Methoden genutzt werden:

  • Veröffentlichen Sie Ihren Web-Layer aus ArcGIS Pro. Aus ArcGIS Pro veröffentlichte Services referenzieren die Datenquelle, die beim Freigeben des Web-Layers verwendet wurde. Dies bedeutet, das möglicherweise neue Karten erstellt werden müssen, wenn Sie andere Datenquellen referenzieren möchten.
  • Veröffentlichen Sie eine Service-Definitionsdatei (.sd) in ArcGIS Server Manager. Alle über diese Datenbankverbindung veröffentlichten Services referenzieren die gleiche Datenquelle.
  • Veröffentlichen Sie batchweise im ArcGIS Enterprise-Portal. Alle über diese Datenbankverbindung veröffentlichten Services referenzieren die gleiche Datenquelle.

Darüber hinaus können Services mit dem ArcPy-Freigabemodul arcpy.sharing automatisiert werden. Ziehen Sie diese Migrationsstrategie in Betracht, wenn Sie einen GIS-Service gleichzeitig für mehrere ArcGIS Enterprise-Bereitstellungen freigeben.

Hinweis:

Die Szenarien oben beschreiben das Verschieben von Elementen zwischen verschiedenen Umgebungen. Die organisationsübergreifende Freigabe von Elementen ist eine weitere häufige Anforderung in Organisationen. In diesem Fall können Elemente in verschiedenen Umgebungen repliziert werden, um z. B. öffentliche und private Elemente in verschiedenen Organisationen bereitzustellen und zu verteilen. Für diese Strategie können Sie die verteilte Kollaboration verwenden. Verteilte Kollaborationen können für die Freigabe von Inhalten zwischen Umgebungen verwendet werden, aber nicht für die Migration von Inhalten zwischen Umgebungen.

Migrieren einer vorhandenen Bereitstellung von einem Computer zu einem anderen

Diese Strategie kann hilfreich sein, wenn Ihre Organisation vorhandene Softwarekomponenten auf neuere Hardware oder ein neueres Betriebssystem verschieben möchte. Diese Strategie kann für Bereitstellungen auf einem oder auf mehreren Computern verwendet werden, die vor Ort oder in der Cloud gehostet werden. Diese Typen von Migrationsstrategien sollten in Betracht gezogen werden, wenn von einem Typ von Betriebssystem zum selben Typ migriert wird.

Migrieren einer vorhandenen lokalen Bereitstellung zu eine Cloud-Bereitstellung

Diese Strategie kann hilfreich sein, wenn Ihre Organisation folgende Ziele verfolgt:

  • Hinzufügen neuer Funktionen
  • Verbesserung der System-Performance und -Kapazität
  • Reduzierung der Systemkosten
  • Verbesserung und Einhaltung von Sicherheitsstandards

Um herauszufinden, ob diese Migrationsstrategie für Ihre Organisation geeignet ist, lesen Sie die folgenden Themen:

Upgrades und Migration

ArcGIS Enterprise-Software-Upgrades sind keine Migrationsstrategie. Wenn Sie ein ArcGIS Enterprise-Upgrade (einschließlich Basisbereitstellung der Komponenten, Serverrollen usw.) durchführen, besteht das Ziel in der Regel darin, Zugriff auf neue Features, Funktionen und Anwendungen zu erhalten. Eine Organisation verwendet zum Beispiel Version 11.1, plant jedoch ein Upgrade, um Zugriff auf neue Features oder Apps zu erhalten, die in Version 11.2 verfügbar sind. In diesem Fall wird die vorhandene Bereitstellung gesichert, und die neuere Softwareversion wird über die vorhandene Software installiert, um sie auf den neuesten Stand zu bringen.

Software-Upgrades werden jedoch häufig im Rahmen einer Migrationsstrategie durchgeführt, beispielsweise bei der Migration zu einem neuen Betriebssystem oder von einer lokalen Bereitstellung zu einer Cloud-Bereitstellung.