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Konfigurieren von Service-Instanz-Einstellungen

In Version 10.7 ermöglicht der ArcGIS Server die Verwendung von sowohl geteilten als auch dedizierten Instanzen für den jeweiligen kompatiblen Kartenservice, der über ArcGIS Pro in einer ArcGIS Server-Site veröffentlicht wird. Vor Version 10.7 verwendeten alle Services das Modell, das nun als dedizierte Instanzen bezeichnet wird. Durch die Verwendung geteilter Instanzen verringert sich die Speicherauslastung, da mehrere aktive Serverprozesse zur Verwendung durch mehrere Services gepoolt werden. Dadurch wird der Speicherverbrauch von Services, die keine Anforderungen aktiv verarbeiten, reduziert.

Geteilte Instanzen werden daher für Services empfohlen, die nur selten Anforderungen empfangen, vor allem dann, wenn die Server-Site viele Services hostet. Dedizierte Instanzen sorgen hingegen dafür, dass ein Service für die Verarbeitung von Anforderungen ständig verfügbar ist, indem ein oder mehrere Serverprozesse verwendet werden. Sie eignen sich deshalb ideal für Services, die konstante oder besonders rechenintensive Anfragen empfangen.

In diesem Thema werden Service-Instanzen und -Prozesse erläutert, Best Practices für geteilte und dedizierte Instanzen beschrieben sowie Anweisungen zum Einrichten von Service-Instanz-Einstellungen bereitgestellt.

Einführung in Service-Instanzen

Wenn in der ArcGIS Server-Site z. B. die Service-Anforderung eingeht, eine Karte zu schwenken oder zu einer Adresse zu navigieren, wird sie von einer Instanz des veröffentlichten Services verarbeitet, die auf einem Servercomputer ausgeführt wird. Service-Instanzen werden von proprietären Esri Serverprozessen – den ArcSOC-Prozessen – unterstützt. Für die Ausführung des jeweiligen ArcSOC-Prozesses wird eine bestimmte Menge an Computerspeicher benötigt.

Wenn die ArcGIS Server-Site viele Services enthält und jeder Service eine oder mehrere Service-Instanzen verwendet, die ständig ausgeführt werden, hat der verfügbare Computerspeicher möglicherweise irgendwann seine Grenzen erreicht. Für die Ausführung der Service-Instanzen entstehen Ihrer Organisation außerdem Energiekosten. Wenn Sie den ArcGIS Server in einer Cloud-Infrastruktur bereitstellen, fallen zudem direkte finanzielle Kosten für jede ausgeführte Service-Instanz an.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ArcGIS Server-Administratoren die Anzahl der in der Site ausgeführten Instanzen überwachen und diese begrenzen, wenn die Performance durch die Speicherauslastung beeinträchtigt wird.

Benutzer erwarten schnelle Ergebnisse, wenn sie mit Services (einschließlich Produkten, die auf Basis von Services entwickelt wurden, wie z. B. Webkarten und Apps) interagieren. Für die Verarbeitung des Datenverkehrs, der an die Services gesendet wird, sind entsprechende ArcSOC-Prozesse erforderlich. Durch die Bereitstellung von mehr Serverressourcen als ein Service benötigt werden jedoch unnötig viel Computerspeicher, Energie und finanzielle Mittel verbraucht. Deshalb sollten Administratoren immer zum Ziel haben, die ausgeführten Service-Instanzen auf die tatsächlich erforderliche Anzahl zu reduzieren, ohne dass dies zu Lasten der Performance geht.

Weitere Informationen zu aktiven Managementstrategien zur Optimierung der ArcGIS Server-Performance finden Sie unter Planen und Berücksichtigen von Benutzern.

Minimale und maximale Anzahl an Service-Instanzen

Für jeden in der ArcGIS Server-Site veröffentlichten Service können Sie in ArcGIS Server Manager eine minimale und eine maximale Anzahl an dedizierten Instanzen festlegen, die für den Service ausgeführt werden können. Wenn Sie diesen Parameter beispielsweise auf drei Instanzen festlegen, werden immer mindestens drei Instanzen für ArcSOC-Prozesse ausgeführt, auch dann, wenn der Service nicht verwendet wird.

Wenn Sie die minimale Anzahl an Instanzen auf Null festlegen, werden für den Service nur dann Instanzen ausgeführt, wenn dieser auch verwendet wird. Dadurch verringert sich die Speicherauslastung, da nicht verwendete Services abgeschaltet werden. Dies hat jedoch den Nachteil, dass es zu einer verzögerten Reaktion kommt, wenn ein Benutzer das nächste Mal eine Anforderung an den Service sendet. Der Kaltstart, den der ArcGIS Server beim Hochfahren einer Instanz zur Verarbeitung der Service-Anforderung initialisiert, ist möglicherweise für den Benutzer wahrnehmbar.

Geteilte oder dedizierte Instanzen

Der im ArcGIS Server 10.7 eingeführte Pool für geteilte Instanzen wird auf jedem Computer in Ihrer Site ausgeführt. In ArcGIS Pro veröffentlichte Kartenservices können für die Verwendung des Pools für geteilte Instanzen konfiguriert werden.

Tipp:

Um zu ermitteln, in welcher Anwendung ein Kartenservice veröffentlicht wurde, siehe Schritt 3 in Abschnitt "Konfigurieren des Instanztyps für einen Service".

Beim Konfigurieren geteilter Instanzen fallen für Services, die auf diesen Pool zurückgreifen, keine weiteren Kosten für die Ressourcenverwendung an, sofern sie keine Anforderungen verarbeiten; und es entstehen auch keine durch einen Kaltstart bedingten Nachteile.

Die folgenden Beschränkungen begrenzen, welche Services den Pool für geteilte Instanzen verwenden dürfen:

  • Nur in ArcGIS Pro veröffentlichte Kartenservices können für die Verwendung des Pools für geteilte Instanzen konfiguriert werden. Andere Service-Typen, wie etwa Geoverarbeitungsservices, werden nicht unterstützt.
  • Nur bestimmte Funktionen von Kartenservices – Feature Access, WFS, WMS und KML – können aktiviert werden. Deaktivieren Sie alle anderen Funktionen, bevor Sie fortfahren.
  • Services mit benutzerdefinierten Serverobjekterweiterungen (SOEs) oder Serverobjekt-Interceptoren (SOIs) können keine geteilten Instanzen verwenden.
  • In ArcMap veröffentlichte Services können keine geteilten Instanzen verwenden.
  • In ArcGIS Pro veröffentlichte gecachte Kartenservices, die die oben genannten Anforderungen erfüllen, können geteilte Instanzen verwenden.

Mit der Einführung von geteilten Instanzen gibt es nun eine Differenzierung im Hinblick auf dedizierte Instanzen, welche nur solange für einen bestimmten Service ausgeführt werden, bis diese heruntergefahren werden. Dedizierte Instanzen stellen nach wie vor eine gute Option für Administratoren dar, insbesondere wenn sie Services mit hohem Datenverkehr bereitstellen. Denn zum einen wird die optimale Performance durch die Bereitstellung dedizierter Serverressourcen für diese Services gewährleistet, und zum andern wird verhindert, dass Services mit hohem Datenverkehr alle Prozesse im Pool nutzen.

Hinweis:

Wenn Sie ein Upgrade auf die ArcGIS Server-Version 10.7 durchführen, bleiben die Einstellungen für die minimale Anzahl an Instanzen für Services unverändert, und ein Standardpool mit ArcSOC-Prozessen für geteilte Instanzen wird reserviert. Wenn Sie geteilte Instanzen für einige oder alle Services konfigurieren möchten, ist dies nach dem Upgrade möglich.

Verwenden der jeweiligen Instanztypen

Die beiden Instanztypen sind für die jeweiligen Kartenservices unterschiedlich gut geeignet. Als Server-Site-Administrator können Sie entscheiden, welchen Instanzpool der jeweilige in der Site veröffentlichte Service verwenden soll.

Sie können geteilte Instanzen für einige bestimmte Services konfigurieren und gleichzeitig anderen Services ihre eigenen ArcSOC-Prozesse zuweisen. Eine solche geteilte Konfiguration ist möglicherweise eine Option, wenn Sie wissen, dass einige Services kontinuierliche Anforderungen empfangen, andere wiederum weniger häufig genutzt werden. Wenn alle Services nur gelegentlich Anforderungen empfangen, ist die Konfiguration von geteilten Instanzen für alle Services zu empfehlen, um die Speicherauslastung zu verringern.

Tipp:

Die Verwendungsmuster ändern sich häufig. Sie können bei der Überwachung der Site die Einstellungen für den Instanztyp basierend auf Datenverkehr und Server-Performance bei Bedarf anpassen.

Der Pool für geteilte Instanzen ist für die folgenden kompatiblen Kartenservices geeignet:

  • Selten genutzte Services. Dies hängt von der Bereitstellung ab, in der Regel jedoch bedeutet dies im Durchschnitt weniger als eine Service-Anforderung pro Minute.
  • Services, für die Sie bereits die minimale Anzahl an dedizierten Instanzen auf Null gesetzt haben
  • Die meisten gecachten Kartenservices

Der Pool für dedizierte Instanzen stellt hingegen die beste Option für die folgenden Services dar:

  • Services, die Sie im Rahmen einer Service-Level-Vereinbarung anbieten
  • Services, die intensiv genutzt werden (mit nahezu konstanten oder rechenintensiven Anforderungen)
  • Services, für die Sie die minimale Anzahl an dedizierten Instanzen auf einen hohen Wert gesetzt haben
  • Alle Services, die nicht mit dem Pool für geteilte Instanzen kompatibel sind (wie oben definiert)

Konfigurieren von Standard-Service-Instanz-Einstellungen

Administratoren können eine Standardinstanztyp-Einstellung für kompatible, in ArcGIS Pro veröffentlichte Kartenservices festlegen. Bei Veröffentlichung eines solchen Services auf dem Server wird dann der Standardinstanztyp verwendet. Sie können den Instanztyp für die einzelnen Services mit den im nächsten Abschnitt beschriebenen Schritten ändern.

Wenn Sie als Standardinstanztyp für Ihre Services geteilte Instanzen auswählen, gilt die Einstellung nur für kompatible Kartenservices. Services, die den Pool für geteilte Instanzen nicht nutzen können, verwenden weiterhin ihren Pool für dedizierte Instanzen.

Eine Änderung der Standardeinstellung für den Instanztyp betrifft nur die zukünftig veröffentlichten Services. Sie hat keine Auswirkung auf die Instanztyp-Einstellungen für vorhandene Services.

Hinweis:

Der Pool für geteilte Instanzen nimmt basierend auf der Anzahl der Services, die Anforderungen empfangen, eine kleine Speichermenge in Anspruch. Bei einem Pool für geteilte Instanzen, der Anforderungen für eine große Anzahl von Services abwickelt, steigt der Speicher mit der zunehmenden Anzahl der Services, die Anforderungen empfangen, allmählich an. Nachdem 50 oder mehr Services innerhalb einer einzigen Recycling-Periode Anforderungen empfangen haben, verändert sich die Speichernutzung nicht weiter.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den Standardinstanztyp oder die Anzahl der Instanzen im Pool für geteilte Instanzen festzulegen.

  1. Melden Sie sich bei ArcGIS Server Manager als Administrator an. Die URL hat das Format https://webadaptor.domain.com/arcgis/manager.
  2. Navigieren Sie zu Site > Einstellungen. Über die Seite Pooling können Sie auf diese Einstellungen zugreifen.
  3. Um den Standardinstanztyp für kompatible Kartenservices zu ändern, klicken Sie auf die Schaltfläche "Bearbeiten" für Standardinstanztyp. Wählen Sie den Instanztyp aus, der als Standardeinstellung verwendet werden soll:
    • Wählen Sie Dedizierte Instanzen aus, wenn Sie von einem hohen Datenverkehr für die meisten Services ausgehen oder wenn nur wenige Services auf der Server-Site ausgeführt werden und daher mit keiner besonders hohen Auslastung des Computerspeichers zu rechnen ist.
    • Wählen Sie Geteilte Instanzen aus, wenn Sie viele Services veröffentlichen, die nur selten Anforderungen empfangen, oder wenn Sie annehmen, dass weitere Services veröffentlicht werden, die Speicherressourcen beanspruchen.
  4. Klicken Sie auf Übernehmen, um Ihre Auswahl zu bestätigen.
  5. Um die Anzahl der im Pool für geteilte Instanzen aktiven Instanzen zu ändern, klicken Sie auf die Schaltfläche "Bearbeiten" für Einstellungen für geteilte Instanzen.

    Wenn in Ihrer Site gemischte Services ausgeführt werden, die geteilte und dedizierte Instanzen verwenden, stellen Sie die Anzahl der Instanzen im freigegebenen Pool auf die Anzahl der CPU-Kerne der einzelnen Computer in der ArcGIS Server-Site ein (wenn Sie z. B. Computer mit vier Kernen verwenden, legen Sie vier Instanzen fest). Wenn Sie die meisten oder alle Services für die Verwendung des geteilten Instanzenpools konfigurieren, sollten Sie die Anzahl der Instanzen im Verhältnis zu den Kernen verdoppeln (d. h., wenn Sie Computer mit vier Kernen verwenden, legen Sie acht geteilte Instanzen fest).

    Betrachten Sie diese Vorschläge als Ausgangspunkt. Stellen Sie mittels Überwachung Ihrer ArcGIS Server-Site sicher, dass Sie die verfügbaren Ressourcen bestmöglich auslasten und die Site nicht durch übermäßigen Datenverkehr überlastet wird. Die optimale Anzahl der Instanzen im Pool hängt von der Menge des Datenverkehrs im freigegebenen Pool, der Menge und der Art der bereitgestellten Daten und der Menge der verfügbaren Computerressourcen ab.

  6. Klicken Sie auf Übernehmen, um Ihre Auswahl zu bestätigen.

Konfigurieren des Instanztyps für einen Service

Administratoren können den Instanztyp für einzelne Services auch nach der Veröffentlichung festlegen, indem sie die Standardeinstellung überschreiben. Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den Instanztyp für einen einzelnen Service zu ändern. Um den Pool für geteilte Instanzen nutzen zu können, muss ein Kartenservice in ArcGIS Pro veröffentlicht worden sein und die anderen oben genannten Anforderungen erfüllen.

  1. Geben Sie ein Web-Layer (als Karten-Image-Layer) oder eine Webkarte aus ArcGIS Pro im ArcGIS Enterprise-Portal frei. Ein Kartenservice wird auf dem verbundenen ArcGIS Server erstellt.
    Hinweis:

    Nur bestimmte Funktionen der Kartenservices – Feature Access, WFS, WMS und KML – können für Kartenservices, die den Pool für geteilte Instanzen verwenden, aktiviert werden.

  2. Melden Sie sich bei ArcGIS Server Manager als Administrator an. Die URL hat das Format https://webadaptor.domain.com/arcgis/manager.
  3. Suchen Sie den Kartenservice und klicken Sie darauf.

    Die Seite Bearbeiten wird angezeigt. Auf der Registerkarte Allgemein unter Originaldokument zeigt eine Eigenschaft der Erstellungsanwendung an, dass dieser Kartenservice in ArcGIS Pro veröffentlicht wurde.

  4. Klicken Sie links auf der Seite auf die Registerkarte Pooling.

    Auf dieser Registerkarte können Sie den Bereich der dedizierten Instanzen für die Services angeben, die Service-Timeout-Eigenschaften festlegen und bestimmen, ob der Service dedizierte oder geteilte Instanzen verwendet.

  5. Klicken Sie auf die Option Pool für geteilte Instanzen.
    • Bei Auswahl dieser Option stehen einige Kartenservicefunktionen (auf der Registerkarte Funktionen) nicht zur Verfügung. Wenn Sie die Option Pool für freigegebene Instanzen nicht auswählen können, stellen Sie sicher, dass Sie keine nicht unterstützten Funktionen im Kartenservice aktiviert haben. Siehe den Hinweis in Schritt 1.
    • Wenn der Pool für geteilte Instanzen für einen Service aktiviert ist, ist der Abschnitt Anzahl der Instanzen angeben (für Pools für dedizierte Instanzen) nicht mehr verfügbar.
  6. Klicken Sie anschließend auf Speichern und neu starten. Wenn die Instanzpool-Option für einen Kartenservice geändert wurde, muss der Service neu gestartet werden.

Sie können den von einem Kartenservice verwendeten Instanzpool jederzeit ändern; dies ist möglicherweise erforderlich, wenn sich die Verkehrsmuster des Service ändern.