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Upgrade von ArcGIS Server 10.0 auf höhere Versionen

In ArcGIS Server 10.1 wurde die Serverarchitektur tiefgreifend verändert. Wenn Sie also ein Upgrade von Version 10.0 oder früher auf Version 10.8.1 durchführen, sollten Sie die folgenden Richtlinien beachten. Wenn Sie also ein Upgrade von Version 10.1 oder höher auf ArcGIS Server 10.8.1 durchführen, gelten die folgenden Richtlinien nicht für Sie. Überprüfen Sie stattdessen die Liste der allgemeinen Fragen zu Aktualisierungen und Links zu Themen mit vollständigen Aktualisierungsanweisungen unter Vorhandene ArcGIS Server-Benutzer.

Wenn Sie für das Upgrade von Version 10.0 oder früher auf Version 10.8.1 bereit sind, gehen Sie die Checkliste für die Migration durch.

Upgrade-Strategien

Die einfachste Möglichkeit für ein Upgrade von ArcGIS Server 10.0 ist die Installation von Version 10.8.1 auf einem oder mehreren neuen Computern. Dadurch können Sie zurückgehen und vorhandene Apps und Service-Eigenschaften referenzieren, während Sie die neue ArcGIS Server-Site erstellen. Zudem werden Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert, da Sie die neue Site testen und den Datenverkehr sofort umleiten können, wenn Sie diesen Vorgang abgeschlossen haben.

Der andere Ansatz, das "direkte" Upgrade, führt zu Ausfallzeiten, da Sie die 10.0-Software deinstallieren, Version 10.8.1 installieren, die Services erneut bereitstellen (was nicht automatisch erfolgt) und die Apps aktualisieren müssen. Bei einem direkten Upgrade müssen Sie die Service-Konfigurationen vor dem Deinstallieren sorgfältig notieren. Die Upgrade-Checkliste für ArcGIS Server 10.0 und frühere Versionen enthält eine Liste der wichtigsten zu erfassenden Eigenschaften und zu sichernden Dateien.

Wenn Sie ein direktes Upgrade von Version 10.0 durchführen müssen, wird empfohlen, den Vorgang auf einem Entwicklungsserver oder virtuellen Computer zu testen, bevor Sie den Vorgang auf dem Produktionsserver ausführen.

ArcGIS Server und Services

Beibehalten der Server-URL

Standardmäßig stellt die ArcGIS Server-Site der Version 10.8.1 ihre Web-Services über den Port 6443 und mit dem Site-Namen arcgis zur Verfügung. Bei den erstellten Services sind der Port 6443 und arcgis in der Service-URL enthalten. Beispiel:

ArcGIS Server-VersionURL-Beispiel

10.0 und früher

http://gisserver.domain.com/planners/rest/services/MyMapService/MapServer

10.8.1

http://gisserver.domain.com:6443/arcgis/rest/services/MyMapService/MapServer

Wenn Sie die URL aus Version 10.0 bei einer neueren Version von ArcGIS Server beibehalten möchten, müssen Sie ArcGIS Web Adaptor installieren. ArcGIS Web Adaptor verbindet ArcGIS Server mit dem Webserver Ihres Unternehmens, sodass Sie eine URL für Ihre Website konfigurieren können, die Ihrer Version 10.0-Bereitstellung entspricht. Weitere Informationen finden Sie unter ArcGIS Web Adaptor.

Migrieren von Services

Services werden nicht automatisch von 10.0 auf höhere Versionen migriert. Für die Migration dieser Services müssen Sie diese mithilfe der neueren Version neu erstellen. In neueren Versionen werden Elemente, die Sie veröffentlichen möchten, einer strengeren Analyse unterzogen, um sicherzustellen, dass sie im Internet effizient zur Verfügung gestellt werden. Wenngleich dieser Analyseprozess eine gewisse Zeit dauern kann, dient er der besseren Anpassung Ihrer Services an die verschiedenen Änderungen, die ab Version 10.1 eingeführt wurden. Sie werden auch meist Möglichkeiten feststellen, die Ihnen zum Verbessern der Performance Ihrer Services zur Verfügung stehen.

Migrieren von Karten- und Globe-Caches

Karten-Caches, die Sie in ArcGIS Server 10.0 und früheren Versionen erstellt haben, können in höheren Versionen verwendet werden. Eine Ausnahme sind Multilayer-Caches, die nach Version 10.0 nicht unterstützt werden. Wenn Sie einen Multilayer-Cache haben, müssen Sie ihn als eine Folge gesonderter Fused-Caches neu erstellen.

Ab 10.5 werden Globus-Caches nicht mehr unterstützt.

Zum Migrieren eines Karten-Cache müssen die folgenden Schritte ausgeführt werden:

  1. Erstellen Sie in Ihrer neuen ArcGIS Server-Site ein Server-Cache-Verzeichnis, das auf den Ordner mit Ihrem 10.0-Cache verweist. Anweisungen zum Erstellen eines Server-Cache-Verzeichnisses finden Sie unter Erstellen eines Serververzeichnisses in Manager. Alternativ können Sie Ihren 10.0-Cache in das vorhandene Server-Cache-Verzeichnis verschieben. Alle ArcGIS Server-Sites werden mit mindestens einem Server-Cache-Verzeichnis erstellt.
  2. Erstellen Sie über den Befehl Datei > Freigeben als > Service in ArcMap einen Service, dessen Name mit dem des vorhandenen Cache identisch ist. Sobald Sie das Dialogfeld Service-Editor erreicht haben, brechen Sie den Vorgang ab, und fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort. Klicken Sie noch nicht auf Veröffentlichen. Wenn der Name des vorhandenen Cache einen Unterstrich enthält, müssen Sie den Service im ArcGIS Server-Serverordner gemäß dem Muster <Ordnername>_<Service-Name> erstellen.
  3. Auf der Registerkarte Caching im Dialogfeld Service-Editor können Sie die Eigenschaft Cache-Verzeichnis so ändern, dass ein Verweis auf das migrierte Cache-Verzeichnis erfolgt, das Sie in Schritt 1 registriert haben.
  4. Ändern Sie im Dialogfeld Service-Editor auf der Registerkarte Caching die Schieberegler für das Minimum und das Maximum der gecachten Maßstäbe so, dass alle Maßstäbe, für die Sie vorhandene Kacheln besitzen, enthalten sind.
  5. Klicken Sie im Service-Editor auf Veröffentlichen, um den Service zu veröffentlichen.

Migrieren von Caching-Skripts

Wenn Sie das Erstellen und Aktualisieren von Karten- oder Globe-Caches über Geoverarbeitungs-Skripts durchgeführt haben, beachten Sie, dass die Parameterreihenfolge, die -namen und -datentypen in vielen Werkzeugen des Caching-Toolsets in 10.1 geändert wurden. Sie sollten sich die Themen und Beispiele der Geoverarbeitungswerkzeug-Referenz genau ansehen, um Informationen zum Aktualisieren Ihrer Skripts zu erhalten.

Migrieren von Code zu Serverobjekterweiterungen

In Version 10.0 und früheren Versionen griffen viele Entwickler auf ArcObjects über eine lokale (DCOM-) Verbindung und den Web ADF zu. Ab Version 10.1 sind diese lokalen Verbindungen mit ArcGIS Server nicht mehr möglich. Ab der neuen Version wird empfohlen, Serverobjekterweiterungen (SOEs) zu entwickeln und als REST-Web-Services zur Verfügung zu stellen. Ihre mit SOEs erweiterten GIS-Services können im ArcGIS-Server-Services-Verzeichnis angezeigt und über die ArcGIS-Web-APIs verwendet werden.

Weitere Informationen zum Entwickeln von SOEs finden Sie unter Was ist eine Serverobjekterweiterung?

Migrieren vorhandener Serverobjekterweiterungen

Wie im vorigen Abschnitt erwähnt, sind Serverobjekterweiterungen, die auf lokalen ArcGIS Server-Verbindungen basieren, nicht mit Version 10.1 oder nachfolgenden Versionen kompatibel und müssen in REST- oder SOAP-Web-Services umgewandelt werden.

Wenn Sie eine Serverobjekterweiterung für einen REST- oder SOAP-Web-Service in Version 10.0 oder früher entwickelt haben, müssen Sie sie mit Verweisen auf 64-Bit-Bibliotheken erstellen bzw. neu erstellen, bevor die Serverobjekterweiterung in einer neueren Version verwendet werden kann. Sie müssen ferner Ihre Serverobjekterweiterung als .soe-Datei packen, damit sie bereitgestellt werden kann. Die IDE-Vorlagen für Serverobjekterweiterungen in ArcGIS Server eignen sich für diesen Packvorgang. Anweisungen finden Sie unter Migrieren einer Java-Serverobjekterweiterung nach 10.8.1 und Migrieren einer Java-Serverobjekterweiterung nach 10.8.1.

Upgrade von gesicherten Bereitstellungen

ArcGIS Server versucht nicht, Services oder Sicherheitseinstellungen automatisch aus früheren Versionen zu migrieren. Das liegt daran, dass ArcGIS Server nicht genügend Informationen zur Sicherheitskonfiguration einer vorherigen Installation erkennen kann, um eine vollständige Migration der Sicherheitseinstellungen zu garantieren.

Bei der Installation von ArcGIS Server sind Sicherheitseinstellungen bereits aktiviert, wobei anonyme Benutzer Ihre Services standardmäßig nutzen dürfen. Sie können sich jederzeit bei Server Manager anmelden und die Benutzer- und Rollenspeicher angeben, die Sie für die Sicherheitseinstellungen nutzen möchten. Sie können anschließend strengere Berechtigungen für Ihre Services festlegen. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren der ArcGIS ServerSicherheitseinstellungen.

Migrieren von Web-Apps

Der Schwerpunkt von ArcGIS Server Manager liegt auf dem Hosting und der Verwaltung von Services. Das Erstellen von Web-Apps ist nicht mehr möglich. Wenn Sie eine GIS-Web-App ohne Programmierung erstellen möchten, können Sie das ArcGIS Enterprise-Portal oder ArcGIS Online verwenden. Diese Komponenten bieten nun interaktive App-Builder, mit denen Sie eine Web-App durch Zeigen und Klicken auf die gewünschten Features entwerfen können (ähnlich dem Erstellen von Web-Apps in Server Manager in früheren Versionen).

Das Web Application Developer Framework (ADF) im Funktionsumfang früherer Versionen von ArcGIS Server ist veraltet. Entwickler müssen zum Erstellen neuer Web-Apps die ArcGIS API for JavaScript verwenden. Zuvor über das ADF ausgeführte Tasks, z. B. Drucken und Bearbeiten, können nun mithilfe der ArcGIS API for JavaScript ausgeführt werden.

Allgemeine Fragen zu Upgrades

In diesem Abschnitt sind Fragen, die beim Migrieren auftreten können, und mögliche Lösungsvorschläge aufgeführt. Wenn Sie Ihre Frage nicht finden, können Sie auch nach Artikeln im Esri Support Center suchen.

In welcher Reihenfolge muss ich die verschiedenen ArcGIS-Komponenten aktualisieren?

Wenn ArcGIS Desktop und ArcGIS Server auf mehrere Computer verteilt sind, können Sie unterschiedliche ArcGIS-Komponenten schrittweise aktualisieren. Führen Sie zum Beispiel die folgenden Schritte aus:

  1. Aktualisieren Sie einige ArcGIS Desktop-Clients. Nachdem Sie sich vergewissert haben, dass der Aktualisierungsvorgang erfolgreich war, aktualisieren Sie alle ArcGIS Desktop-Clients.
  2. Aktualisieren Sie ArcGIS Server.

Soll ich mein Betriebssystem gleichzeitig mit ArcGIS Server aktualisieren?

ArcGIS Server ist eine 64-Bit-Anwendung, die ein 64-Bit-Betriebssystem benötigt. Falls Sie derzeit ein 32-Bit-Betriebssystem verwenden, müssen Sie vor der Installation von ArcGIS Server eine Aktualisierung auf ein 64-Bit-Betriebssystem durchführen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Betriebssystem von ArcGIS Server unterstützt wird, lesen Sie den Abschnitt Systemanforderungen.

Wenn ich die ArcGIS Server-Site erstelle, kann ich die Serververzeichnisse, die ich in früheren Versionen verwendet habe, wiederverwenden oder muss ich einen neuen Pfad für meine Serververzeichnisse eingeben?

Wenn Sie eine Site erstellen, werden Sie nach dem Stammverzeichnis für Ihre Serververzeichnisse gefragt. Sie können einen neuen Speicherort angeben, um leere Verzeichnisse erstellen zu lassen, oder Sie können auf einen Speicherort verweisen, der Serververzeichnisse aus früheren Versionen enthält.

Wenn Sie frühere Serververzeichnisse wiederverwenden, entfernen Sie die virtuellen Verzeichnisse, die mit den Serververzeichnissen vorheriger Versionen verknüpft waren, mithilfe der Verwaltungssoftware für Webserver. Ab Version 10.1 übernimmt ArcGIS Server die Verzeichnisvirtualisierung, daher benötigen Sie die alten virtuellen Verzeichnisse nicht mehr.

Wenn die Serververzeichnisse Karten-Caches im erweiterten Speicherformat enthalten, kann die Erstellung der Site einige Zeit in Anspruch nehmen. Beim Erstellen der Site werden Berechtigungen für das ArcGIS Server-Konto auf die Cache-Ordner angewendet, was bei erweiterten Caches zeitaufwändig sein kann.

Mein SOC-Konto aus früheren Versionen verfügt bereits über Berechtigungen für meine Datenordner. Wenn ich Version 10.8.1 installiere, kann ich dieses Konto als Konto für die Ausführung von ArcGIS Server erneut verwenden?

10.0 und frühere Versionen von ArcGIS Server erforderten die Erstellung eines Kontos mit der Bezeichnung "SOC-Konto" und die Erteilung von Berechtigungen für alle Datenordner. Wenn Sie bereits über ein SOC-Konto mit entsprechenden Berechtigungen verfügen, können Sie es als Konto für die Ausführung von ArcGIS Server angeben. Dadurch kann der Aufwand für die Neuzuweisung von Berechtigungen während der Migration reduziert oder eliminiert werden.