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WCS-Services

Der Web Coverage Service (WCS) des Open Geospatial Consortium, Inc. (OGC) stellt eine offene Spezifikation zur Freigabe von Raster-Daten über das Web bereit. Mit ArcGIS Server können Sie WCS-Services aus Bilddatensammlungen, Karten oder Geodatabases veröffentlichen, die Raster enthalten.

Ein WCS-Service gibt Daten in einem Format zurück, das als Eingabe für Analyse- und Modellierungsvorgänge verwendet werden kann. Er unterscheidet sich somit vom OGC Web Map Services (WMS), der nur ein Bild der Daten zurückgibt. Die durch WCS-Services verfügbar gemachten Raster-Datasets werden als Coverages bezeichnet. Diese sind nicht zu verwechseln mit den in früheren Versionen von ArcGIS verfügbaren Vektor-Datasets, die auch als Coverages bezeichnet wurden.

WCS-Services sind hilfreich, wenn Sie Ihre Raster-Datasets über eine für verschiedene Plattformen und Clients offene, anerkannte Methode online verfügbar machen möchten. Jeder Client, der die Spezifikation WCS 1.0.0, 1.1.0, 1.1.1 und 2.0.1 unterstützt, kann Ihren Service anzeigen und mit ihm arbeiten.

Client-Anwendungen arbeiten mit einem WCS-Service, indem sie Parameter an die URL des Service anhängen. WCS-Services, die in ArcGIS Server veröffentlicht werden, unterstützen folgende Operationen:

  • Metadaten auf Service-Ebene und eine kurze Beschreibung der Daten anfordern (GetCapabilities)
  • Eine vollständige Beschreibung eines oder mehrerer Coverages anfordern (DescribeCoverage)
  • Ein Coverage in einem bekannten Coverage-Format anfordern (GetCoverage)

WCS 2.0.1-Services unterstützen darüber hinaus die folgenden OGC-Erweiterungen und -Anwendungsprofile:

  • Service-Erweiterungen: Skalierung, Interpolation, Bereichsunterteilung und CRS
  • Protokoll-Erweiterungen: KVP/Get und XML/Post
  • Formatcodierungserweiterungen: GeoTIFF
  • Anwendungsprofile: Erdbeobachtung

Wenn Sie multidimensionale Daten in WCS 1.1.x und 2.0.1 bereitstellen, wird empfohlen, ein Mosaik-Dataset mithilfe entsprechender Raster-Typen zu erstellen (z. B. netCDF, HDF und GRIB) oder die Daten in das multidimensionale CRF-Format zu konvertieren. Die Variablen (z. B. Temperatur, Salzgehalt und Geschwindigkeit) werden rangeField oder rangeType im Rasterdateninhalt zugeordnet und über die Bereichsunterteilungs-Erweiterung aufgerufen. Dimensionen (z. B. x, y, StdTime und StdZ) werden den Achsen von rangeField oder domainSet zugeordnet und können über die Dimensionskürzung und -aufteilung aufgerufen werden. Aufgrund der Einschränkungen des XML-Schemas wird die Zeit mithilfe von Doubles dargestellt, indem die UTC-Daten in WCS 2.0.1 in ein OLE-Automatisierungsdatum konvertiert werden. Interpolation wird nur für die X- und Y-Dimensionen unterstützt. GML Coverage ist als GeoTIFF (image/TIFF) verfügbar.

Falls für Ihren Image-Service mehrere Raster-Funktionsvorlagen konfiguriert wurden, kann auf diese als zusätzliche Coverages in WCS zugegriffen werden.

Auf der Open Geospatial Consortium-Website erfahren Sie mehr über WCS-Services. Auf der Webseite Interoperability and Standards von Esri erhalten Sie zudem Informationen zur Unterstützung der OGC-Services in ArcGIS.

Erstellen eines WCS-Service

In ArcGIS Server wird ein WCS als Funktion eines Kartenservice, eines Image-Service oder eines Geodatenservice verfügbar gemacht. Um einen WCS-Service zu erstellen, müssen Sie einen dieser drei Services erstellen und die WCS-Funktion aktivieren. Folgende Quellen sind für WCS-Services möglich:

  • Eine Karte, die Raster-Dataset-Layer oder Mosaik-Dataset-Layer enthält
  • Ein Raster-Dataset oder Mosaik-Dataset
  • Eine Geodatabase, die Raster-Daten enthält
  • Um einen WCS-Service aus einem Kartenservice zu erstellen, öffnen Sie ArcGIS Pro, und erstellen Sie eine Karte mit den Raster-Layern, die Sie bereitstellen möchten. Denken Sie bei diesem Schritt daran, dass nur die in der Karte enthaltenen Raster-Daten im WCS-Service bereitgestellt werden; die Layer-Eigenschaften sowie sämtliche Feature-Daten werden aus dem WCS-Service ausgeschlossen. Wenn Sie die Karte fertiggestellt haben, können Sie sie als Kartenservice oder Kartenbild-Layer veröffentlichen, für den die Funktion WCS aktiviert ist. Der Service kann dann von jedem Client verwendet werden, der die OGC-WCS-Spezifikation unterstützt. Informationen finden Sie unter Veröffentlichen eines Kartenservice.
  • Um einen WCS-Service aus einem Image-Service zu erstellen, bereiten Sie zunächst das Raster-Dataset oder das Mosaik-Dataset vor, das Sie veröffentlichen möchten. Veröffentlichen Sie es dann mit aktivierter WCS-Funktion als Image-Service. Siehe Veröffentlichen eines Image-Service.
  • Um einen WCS-Service aus einem Geodatenservice zu erstellen, erstellen Sie eine Geodatabase (File oder Enterprise) und laden Sie die Raster-Daten, die Sie in der Geodatabase bereitstellen möchten. Veröffentlichen Sie die Geodatabase dann mit aktivierter WCS-Funktion als Geodatenservice.

Konfigurieren der Eigenschaften des WCS-Service

Die Eigenschaften eines WCS-Service werden in seinen Capabilities-Dateien widergespiegelt, damit jeder Benutzer den Publisher des Service nachvollziehen kann. Wenn Sie einen WCS-Service mit vom System generierten Capabilities-Dateien (Standard) veröffentlichen, empfiehlt es sich, die WCS-Service-Eigenschaften automatisch einzufügen. Informationen zu den WCS-Service-Eigenschaften, die Sie festlegen können, finden Sie unter Verfügbare WCS-Service-Eigenschaften. Darüber hinaus finden Sie in den folgenden Themen Anweisungen dazu, wo Sie WCS-Service-Eigenschaften festlegen können.

Festlegen von WCS-Eigenschaften über externe Capabilities-Dateien

Wenn Sie mehr Flexibilität hinsichtlich dessen wünschen, wie die Funktionen vom Service veröffentlicht werden, können Sie externe Capabilities-Dateien verwenden. Zum Beispiel unterstützen in ArcGIS Server gehostete WCS-Services nur ihr natives Raumbezugssystem und WGS84. Da ArcGIS Server Tausende vordefinierter Raumbezugssysteme unterstützt, können diese einem WCS-Service hinzugefügt und mithilfe von externen WCS-Capabilities-Dateien für WCS-Clients veröffentlicht werden. Weitere Informationen finden Sie unter Verwenden von externen Capabilities-Dateien mit WCS-Services.

Sichern von WCS-Services

Ein WCS-Service stellt Karten-, Geodaten- oder Image-Services aus einer ArcGIS Server-Erweiterung für WCS-Benutzer bereit. Die Sicherheit für einen WCS-Service wird dadurch verwaltet, dass die Sicherheit des ihm übergeordneten Karten-, Geodaten- oder Image-Service gesteuert wird. Wenn einer bestimmten Rolle, z. B. einer Rolle mit der Bezeichnung "Planner", der Zugriff auf eine Karte verweigert wird, dann können Mitglieder der Rolle "Planner" weder über SOAP (Simple Object Access Protocol) oder REST (Representational State Transfer) noch über eine WCS-Schnittstelle auf die Karte zuzugreifen.

ArcGIS Server unterstützt eine Reihe unterschiedlicher Authentifizierungsschemas. Services, auf die über OGC-Schnittstellen zugegriffen werden soll, sind mit der integrierten Windows-Authentifizierung, HTTP Basic oder HTTP Digest zu sichern. Die meisten OGC-Clients (sowohl Esri Clients als auch andere, nicht von Esri bereitgestellte Clients) können diese weit verbreiteten Standardauthentifizierungsschemas erkennen und verarbeiten.

Verwenden von WCS-Services

Um eine Verbindung mit einem WCS-Service herzustellen, müssen Sie den Endpunkt der WCS-Service-URL bereitstellen. Für WCS-Services, die über ArcGIS Server veröffentlicht werden, hat die URL dieses Format:

https://gisserver.domain.com:6443/services/folder/service/service Typ (kann MapServer, ImageServer oder GeoDataServer sein)/WCSServer?

Beispiel für WCS-Service-URL

Wenn Sie einen Ordner namens "Japan" haben, in dem der Kartenservice "Tokio" enthalten ist und der auf "gisserver" mit der Portnummer 6080 ausgeführt wird, so lautet die URL des WCS-Service wie folgt:

https://gisserver.domain.com:6443/arcgis/services/Japan/Tokyo/MapServer/WCSServer?

Bei einem Image-Service namens "IdahoImages", der auf "gisServer" mit der Portnummer 6443 ausgeführt wird, würde die URL für den WCS-Service wie folgt lauten:

https://gisserver.domain.com:6443/arcgis/services/IdahoImages/ImageServer/WCSServer?

Wenn Sie einen Ordner namens "Ohio" haben, in dem der Geodatenservice "SummitCounty" enthalten ist und der auf "gisServer" mit der Portnummer 6443 ausgeführt wird, lautet die URL für den WCS-Service wie folgt:

https://gisserver.domain.com:6443/arcgis/services/Ohio/SummitCounty/GeoDataServer/WCSServer?

Weitere Informationen zum Verwenden eines WCS-Service finden Sie unter Kommunikation mit einem WCS-Service in einem Webbrowser.

Beispiele für WCS-Abfrage-URL

Im Allgemeinen sollten Sie Abfrageparameter in der Verbindungs-URL vermeiden. Eine WCS getCapabilities-URL ist keine gültige Eingabe. In einigen Workflows müssen Sie optionale Parameter in der Verbindungs-URL angeben, um anbieterspezifische Parameter zu unterstützen oder auf ein multidimensionales Eigenschaftensatz des Service zuzugreifen. Diese Abfrageparameter werden von GetCapabilities-, DescribeCoverage- und GetCoverage-Anforderungen übernommen, z. B.:

Stellen Sie eine WCS-Verbindung für ein bestimmtes Bild in einem Dataset über einen anbieterspezifischen IMAGES-Parameter her:

https://gisserver.domain.com:6443/services/myservice/ImageServer/WCSServer?IMAGES=225

Stellen Sie eine WCS-Verbindung mit einem bestimmten Zeitintervall her:

https://gisserver.domain.com:6443/services/myservice/ImageServer/WCSServer?Time=2000

Unterstützte Ausgabeformate

Unterstützte Ausgabeformate für WCS-Services sind GeoTIFF, HDF, NetCDF, JPEG, JPEG2000 und PNG.

Hinweis:

Coverages mit dem Pixeldatentyp "Gleitkomma" unterstützen JPEG, JPEG2000 und PNG nicht.

Weitere Informationen dazu, wie diese Bildformate in ArcGIS unterstützt werden, finden Sie unter Raster-Formate.