Unter Umständen müssen Sie Karten-Caches zwischen Ordnern oder Computern übertragen. Der Prozess richtet sich nach dem Format Ihres Cache, den Versionen von ArcGIS Server, zwischen denen Sie den Cache kopieren, und der Größe der eigentlichen Cache-Dateien.
Kopieren eines kompakten Cache
Das kompakte Cache-Speicherformat, das in ArcGIS Server 10.0 und höher verfügbar ist, wurde entworfen, um das Kopieren großer Caches zu erleichtern. In diesem Typ von Cache werden Kacheln nicht wie bei erweiterten Caches als einzelne Dateien gespeichert, sondern in .bundle-Dateien gruppiert. Auf diese Weise müssen viel weniger Dateien kopiert werden, und der Cache ist kleiner. Wenn Sie das kompakte komprimierte anstatt das unkomprimierte Cache-Speicherformat verwenden, kann die Kopierdauer des Cache deutlich reduziert werden.
Das kompakte Cache-Speicherformat gibt es in zwei Versionen: compact, in 10.0 eingeführt, und compactv2, das in 10.3 eingeführt wurde. Die ältere Version enthält eine separate .bundlx-Datei, die als Index dient. In der neueren Version ist der Index in die .bundle-Datei integriert. Dies verbessert die Performance, insbesondere wenn sich der Cache in einer Netzwerkfreigabe oder einem Cloud-Speicher befindet. Die neuere Version des kompakten Cache kann jedoch nur durch ArcGIS Server-Sites mit 10.3 und höher verwendet werden. Dies ist das Standardformat für Caches, die in diesen Versionen erstellt werden.
Wenn Sie einen Cache zwischen zwei Sites mit jeweils 10.3 oder höher kopieren und übertragen, können Sie dies problemlos von Ihrem Computer aus durchführen.
Wenn Sie einen kompakten Cache, der durch eine Site mit 10.3 oder höher – also im Format compactv2 – generiert wurde, an eine Site mit einer Version 10.0 bis 10.2.2 übertragen, dann müssen Sie das Werkzeug Kartenserver-Cache exportieren in ArcGIS Pro verwenden. Dieses Werkzeug generiert einen kompakten Cache in der älteren Version (mit separater BUNDLX-Datei). Danach können Sie den exportierten Cache an die Empfänger-Server-Site senden. Dieses Werkzeug können Sie auch verwenden, um erweiterte Caches in Versionen bis 10.0 zu exportieren.
Mit Kachelpaketen können Sie einen Kachel-Cache aus einer Karte erstellen (üblicherweise eine Teilmenge der Kartenausdehnung) und diesen als Grundkarte in ArcGIS-Anwendungen, ob online oder offline, verwenden. In Version 10.7 verwendet ein neues Kachelpaket-Format, .tpkx, die neuere Version des kompakten Cache. Dieses Format ist beim Erstellen von Kachelpaketen in ArcGIS Pro verfügbar.
Kopieren eines großen Cache
Wenn Sie große kompakte oder erweiterte Caches kopieren müssen, dann verwenden Sie die Befehlszeile statt der Funktionen zum Kopieren und Einfügen. Der Befehl "Robocopy" kann ein Verzeichnis und alle darin enthaltenen Unterverzeichnisse kopieren. Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel dafür, wie Sie "Robocopy" verwenden könnten, um einen Cache (USA) von einem Verzeichnis im Netzwerk (Laufwerk Z zugeordnet) in ein Cache-Verzeichnis auf dem lokalen Computer zu kopieren:
robocopy Z:\cache\USA C:\arcgisserver\arcgiscache\USA /s
Weitere Hilfeinformationen zur Befehlszeilensyntax und den Parametern finden Sie in der Robocopy-Befehlsdokumentation von Microsoft.
Verschiedene Anwendungen von Drittanbietern sind verfügbar, die entworfen wurden, um große Anzahlen von Dateien zu kopieren. Das Kopieren mit diesen Anwendungen erweist sich möglicherweise stabiler als die Verwendung der Betriebssystemwerkzeuge. Einige dieser Anwendungen lassen Ablaufplanung und Warteschlangen von Aufträgen zu.
Wenn Sie unkomprimierte Caches mithilfe von FTP verschieben, funktioniert die Übertragung wahrscheinlich reibungsloser, wenn Sie im Voraus ZIP-Dateipakete zusammenfassen. Sie müssen keine Komprimierung auf die gezippten Dateien anwenden. Das Ziel ist, zu vermeiden, eine unhandliche Anzahl kleiner Dateien zu übertragen. Es sind mehrere Drittanbieter-Anwendungen verfügbar, die das Zippen und Extrahieren vereinfachen.
Caches und Ordnerstruktur
Sie können einen Cache auf einen Computer mit einem vorhandenen Kartenservice kopieren und der Cache wird erkannt, wenn der Service neu startet. Der Cache-Ordner der obersten Ebene muss den gleichen Namen wie den Kartenservice haben. Eine Ausnahme besteht, wenn der Kartenservice in einem Ordner auf dem GIS-Server organisiert ist. In dem Fall lautet die Verzeichnissyntax der obersten Ebene <folder name>_<map service name>.