Die WPS-Spezifikation (Web Processing Service) des Open Geospatial Consortium (OGC) ist eine internationale Spezifikation zur Bereitstellung und Ausführung von räumlichen Prozessen im Internet. Sie können einen WPS-Service erstellen, indem Sie beim Veröffentlichen eines Geoverarbeitungsservice die WPS-Funktion aktivieren.
Gründe für die Verwendung eines WPS-Service
WPS-Services sind hilfreich, wenn Sie Ihre Geoverarbeitungsservices über eine für verschiedene Plattformen und Clients offene, anerkannte Methode verfügbar machen möchten. Jeder Client, der die WPS 1.0.0-Spezifikation unterstützt, kann Ihren Service anzeigen und mit ihm arbeiten.
Umfang und Kompatibilität
Client-Anwendungen arbeiten mit einem WPS-Service, indem sie Parameter an die URL des Service anhängen. WPS-Services, die in ArcGIS for Server veröffentlicht werden, unterstützen folgende obligatorische Operationen:
- Anfordern von Metadaten zum Service (GetCapabilities)
- Anfordern ausführlicher Informationen zu Prozessen, die auf dem Service ausgeführt werden können (DescribeProcess)
- Anforderung zum Ausführen eines vom WPS-Service implementierten Prozesses (Execute)
Auf der Open Geospatial Consortium-Website erfahren Sie mehr über WPS-Services. Auf der Webseite Standards and Interoperability von Esri erhalten Sie zudem Informationen zur Unterstützung der OGC-Services in ArcGIS.
WPS-Ausführungsmodus
WPS-Services und ihre zugehörigen Aufgaben sind entweder synchron oder asynchron. Synchron bedeutet, dass Client-Anwendungen während der Ausführung der Aufgabe auf dem Server warten müssen. Asynchron bedeutet, dass Client-Anwendungen nicht auf die Beendigung der Aufgabe auf dem Server warten müssen, bevor sie zu anderen Aufgaben wechseln können. Bei beiden Ausführungsmodi können die Aufgabenergebnisse auf dem Server gespeichert und durch eine URL referenziert oder direkt per Stream wieder an den Client übertragen werden.
Sie müssen festlegen, ob ein WPS- Service synchron oder asynchron ausgeführt werden soll. Es sollten nur Aufgaben als synchrone WPS-Services veröffentlicht werden, die schnell ausgeführt werden und über kleine Ausgabe-Datasets verfügen.
Datenformate, die WPS- Services unterstützen
Nur bestimmte Datentypen können als Eingabe- und Ausgabeparameter für WPS-Services verwendet werden. Diese stammen aus den unterstützten Datentypen für Geoverarbeitung von Esri. In der untenstehenden Tabelle werden sämtliche unterstützten Eingabe- und Ausgabedatentypen für WPS-Services und ihre entsprechenden Subtypes aufgelistet.
Datentyp | Subtype |
---|---|
Standard | Long |
Double | |
Zeichenfolge | |
Datum | |
Boolesch | |
Lineare Einheit | |
Feature-Set | GML 3-SF |
Datensatz | GML 3-SF |
Datei | .zip |
Binär | |
XML | |
Nur-Text | |
Raster | Bild/TIFF |
Binär (nur Eingabe) |
Weitere Informationen finden Sie unter Eingabemodi und Parameter-Datentypen.
Veröffentlichen eines WPS-Service
Um einen WPS-Service veröffentlichen zu können, müssen Sie zunächst einen Geoverarbeitungsservice oder ein Web-Werkzeug veröffentlichen. Während oder nach der Veröffentlichung sollte die WPS-Option aktiviert werden.
Veröffentlichen aus ArcGIS Pro
Informationen zum Veröffentlichen eines Geoverarbeitungsservice oder Web-Werkzeugs aus ArcGIS Pro 2.6 oder ArcGIS Enterprise 11.1 finden Sie unter Kurzer Überblick über das Erstellen und Freigeben von Web-Werkzeugen und Kurzer Überblick über das Erstellen und Freigeben von Geoverarbeitungsservices. Nachdem Sie den Service veröffentlicht haben, müssen Sie die WPS-Funktion in ArcGIS Server Manager aktivieren, indem Sie die folgenden Schritte ausführen:
- Greifen Sie über einen Webbrowser auf ArcGIS Server Manager zu.
- Melden Sie sich an, und klicken Sie oben auf die Registerkarte Services.
- Suchen Sie nach dem von Ihnen veröffentlichten Geoverarbeitungsservice, und öffnen Sie ihn.
- Wählen Sie links im Inhaltsverzeichnis Funktionen aus.
- Aktivieren Sie im Abschnitt Funktionen auswählen und konfigurieren das Kontrollkästchen "WPS". Daraufhin sollte der Abschnitt Konfiguration von: WPS angezeigt werden.
- Um WPS-Eigenschaften zu bearbeiten, können Sie auch den Wert in das entsprechende Textfeld für die Eigenschaften eingeben.
- Klicken Sie auf Speichern und neu starten in der oberen rechten Ecke; der Service sollte automatisch neu gestartet werden.
Nach erfolgreicher Aktivierung der WPS-Funktion wird die WPS-URL im Abschnitt URLs des Abschnitts Konfiguration von: WPS aus Schritt 5 angezeigt.
Verwenden von WMS-Services
Auf ArcGIS Enterprise ausgeführte WPS-Services können von jedem Client verwendet werden, der WPS unterstützt.
Client-Typen
Ein Webbrowser ist der einfachste Client eines WPS-Service. Es gibt jedoch viele zusätzliche Clients von Drittanbietern, mit denen WPS-Services verwendet werden können. Um von ArcGIS Enterprise gehostete WPS-Services verwenden zu können, muss der Client WPS 1.0.0 unterstützen. Weitere Informationen zu Clients und Bibliotheken von Drittanbietern, mit denen WPS-Services verwendet werden können, finden Sie unter den folgenden Links:
URL-Struktur
Um einen WPS-Service zu verwenden, müssen Sie die entsprechende URL kennen. Die URL folgt diesem Muster:
https://gisserver.domain.com/server/services/folder/service/GPServer/WPSServer?
Wenn Sie beispielsweise die WPS-Funktion auf dem Geoverarbeitungsservice mit der Bezeichnung "WPSDemoService" aktiviert und den Service in einem Ordner namens "DemoFolder" auf dem Server "gisserver" veröffentlicht haben, sieht die URL wie folgt aus:
https://gisserver.domain.com/server/services/DemoFolder/WPSDemoService/GPServer/WPSServer?
WPS-Anforderungen für GetCapabilities-, DescribeProcess- und Execute-Operationen können über HTTP an diese URL gesendet werden. Antworten und Ausnahmen zu diesen Anforderungen werden an den Client zurückgegeben. Weitere Informationen zu diesen Operationen und den entsprechenden Parametern finden Sie in der OGC WPS 1.0.0-Spezifikation.