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Werkzeuge und Prozesse für die Cache-Erstellung

In diesem Thema erhalten Sie weitere Informationen zu den Prozessen der Cache-Generierung für Raster-Kacheln mit Kartenbild-Layern und Bilddaten-Layern in ArcGIS Enterprise und ArcGIS Pro.

Veröffentlichen gecachter Karten- und Image-Services in ArcGIS Pro

Zur Vorbereitung des Caching müssen Sie zuerst einen Karten- oder Image-Service mit ArcGIS Pro oder Service-Definitionen in ArcGIS Server Manager veröffentlichen. Sie können den Service bei der Veröffentlichung oder Erstellung einer Service-Definitionsdatei in ArcGIS Pro so konfigurieren, dass Caching verwendet wird. Weitere Informationen finden Sie unter Veröffentlichen von Services in ArcGIS Pro und Konfigurieren eines Kartenbild-Layers.

Sie können die Kacheln sofort beim Veröffentlichen des Service erstellen (empfohlen bei kleinen Caches) oder den Cache nach der Veröffentlichung manuell erstellen (empfohlen bei Caches, bei denen der Anteil des Cache, der für große Maßstäbe erstellt wird, geographisch beschränkt werden soll). Verwenden Sie das Geoverarbeitungswerkzeug Cache-Kacheln für Kartenserver verwalten (Server) in Server Tools, um den Cache selbst zu erstellen.

Kachelschema für Kartenserver-Cache erstellen (Werkzeug)

Mit dem Werkzeug Kachelschema für Kartenserver-Cache erstellen können Sie ein Kachelschema für den GIS-Inhalt mit dem Maßstab, Koordinatensystem und anderen Eigenschaften des Cache erstellen, ohne ihn als Service veröffentlichen zu müssen. Die Ausgabe des Werkzeugs ist ein Kachelschema im XML-Format, mit dem Sie die gespeicherten Eigenschaften beim Erstellen von Caches laden können.

Werkzeug "Schema für Kartenserver-Cache erstellen"

Mit dem Werkzeug Schema für Kartenserver-Cache erstellen können Sie eine dynamische Karte oder einen Image-Service in eine gecachte Karte oder einen gecachten Image-Service konvertieren, indem Sie ein Kachelschema und vorbereitende Ordner im vorgesehenen ArcGIS-Cache-Verzeichnis erstellen. Nur Publisher und Administratoren können dieses Werkzeug ausführen.

Hinweis:

Von diesem Werkzeug werden keine Cache-Kacheln für den Service erstellt. Damit der Service mit Cache-Kacheln gerendert werden kann, muss der Service-Publisher oder Administrator das Werkzeug Cache-Kacheln für Kartenserver verwalten im Modus Alle Kacheln neu erstellen ausführen.

Cache-Speicherformat

Raster-Caches werden im compactv2-Format gespeichert, in dem 16.384 Kacheln in Paketdateien gespeichert werden. Die Größe der einzelnen Kacheln lässt sich mit dem Geoverarbeitungswerkzeug Kachelschema für Kartenserver-Cache erstellen oder Schema für Kartenserver-Cache erstellen im Cache-Kachelschema definieren.

Während der Cache-Erstellung werden möglicherweise temporäre .lock- und .done-Dateien in den Cache-Dateien angezeigt. Die .lock-Dateien ermöglichen es ArcGIS Server, zu verfolgen, welche Pakete gerade erstellt werden. Wenn eine .lock-Datei vorhanden ist, bedeutet dies nicht, dass das Paket nicht von Clients aufgerufen werden kann. Auf ähnliche Weise kann ArcGIS Server mit .done-Dateien verfolgen, welche Pakete erstellt wurden. Alle .lock- und .done-Dateien werden entfernt, sobald der Caching-Auftrag beendet wurde.

Sie können über einen kleinen Cache mit einem Paket auf jeder Ebene verfügen. Üblicher ist es jedoch, dass eine Paketgrenze einen Teil der Geographie überschneidet, sodass mehrere Pakete auf einer Ebene vorhanden sind. Größere Caches enthalten zahlreiche Pakete.

Paketgrenzen werden vom Kachelschema-Ursprung festgelegt und können nicht angepasst werden. Beispielsweise bedeckt ein komplettes Paket bei einem Maßstab von 1:4096, wie er auf Nachbarschafts-/Straßenebene üblich ist, den Bereich eines mittelgroßen Countys im Osten der USA.

Wenn Sie Kacheln aktualisieren, wird nicht das gesamte Paket neu erstellt. Stattdessen wird ein Bereich von 4.096 x 4.096 Pixeln (kein Antialiasing) oder 2.048 x 2.048 Pixeln (Antialiasing) aktualisiert. Diese Flächeneinheit wird manchmal auch als Superkachel bezeichnet.

ArcGIS-Clients, einschließlich der Web-APIs, können die vom kompakten Cache-Format erstellten Paketdateien lesen. Web-Clients senden Aufrufe an die ArcGIS Server-Site für die angegebene Stufe, Zeile und Spalte der Kachel. ArcGIS Server empfängt die Anforderung und gibt die entsprechende Kachel aus dem Paket zurück.

Hinweis:

Das kompakte Cache-Speicherformat gibt es in zwei Versionen: compact, in 10.0 eingeführt, und compactv2, das in 10.3 eingeführt wurde. Die Version "compact" enthält eine separate .bundlex-Datei, die als Index dient. In Version "compactv2" ist der Index in die .bundle-Datei integriert. Die Version "compactv2" verbessert die Performance, insbesondere wenn sich ein Cache in einer Netzwerkfreigabe oder einem Cloud-Speicher befindet. Sie ist nur mit ArcGIS Server-Sites, die in Version 10.3 oder höher ausgeführt werden, kompatibel und ist der Standard für diese Versionen.

Wenn Sie einen kompakten Cache im Format "compactv2" in eine Site übertragen, die ArcGIS Server 10.0-10.2 ausführt, verwenden Sie das Werkzeug Kartenserver-Cache exportieren in ArcGIS Pro.

Cache-Verzeichnis

Standardmäßig erstellt ArcGIS Server Karten- und Image-Service-Caches im Server-Cache-Verzeichnis, das bei der Konfiguration der ArcGIS Server-Site erstellt wurde. Sie können für die Cache-Dateien jedoch auch einen anderen Speicherort konfigurieren.

Wenn Sie Cache-Verzeichnisse für eine Site konfigurieren, wählen Publisher eines der folgenden Verzeichnisse zum Speichern des Cache für ihre Karten- und Image-Services.

Sie können das Server-Cache-Verzeichnis öffnen, um die Cache-Kacheln und die Kachelschemadatei conf.xml zu überprüfen. Ein Cache-Verzeichnis kann auch eine File-Geodatabase status.gdb enthalten, die Informationen dazu enthält, welche Kacheln erstellt wurden.

Cache-Generierung für eine Server-Site mit mehreren Computern

Wenn eine ArcGIS Server-Site mehrere Computer umfasst, die versuchen, zur gleichen Zeit Kacheln in ein freigegebenes Cache-Verzeichnis zu schreiben, wird die Skalierbarkeit beeinträchtigt. Um dies zu verhindern, verwendet ArcGIS Server ein lokales Cache-Verzeichnis, um Kacheln vorübergehend auf die einzelnen ArcGIS Server-Computer zu schreiben.

Hinweis:

Für die Veröffentlichung eines Karten- oder Image-Servers auf einem Hosting-Server wird das Cache-Verzeichnis der Hosting-Server-Site verwendet.

Beschriftung

In den folgenden Abschnitten werden häufige Fragen zum Verhalten von Kartenbeschriftungen bei der Erstellung von Karten-Cache-Kacheln durch den Server behandelt.

Vermeiden doppelter Beschriftungen im Cache

Während eines Caching-Auftrags werden von ArcGIS jeweils große Flächen gezeichnet, um doppelte Beschriftungen zu vermeiden. Diese großen Flächen (Superkacheln) werden dann in einzelne kleinere Kacheln aufgeteilt. Eine Superkachel hat mit Antialiasing eine Größe von 2.048 x 2.048 Pixeln und ohne Antialiasing eine Größe von 4.096 x 4.096 Pixeln.

Innerhalb der Superkachel werden normalerweise keine doppelten Beschriftungen angezeigt, an den Grenzen derselben kann es jedoch zu Doppelungen kommen. Dies liegt daran, dass die Engine für die Beschriftungsplatzierung bei der Beschriftung einer Superkachel keine Kenntnis von Beschriftungen benachbarter Superkacheln hat. Tatsächlich wird von der Beschriftungs-Engine möglicherweise versucht, so viele Beschriftungen wie möglich in eine Superkachel aufzunehmen, sodass einige Beschriftungen in der Nähe des Randes platziert werden. Dasselbe kann bei der benachbarten Superkachel geschehen, wodurch sich doppelte Beschriftungen in der Nähe der Superkachelgrenzen ergeben.

Die einzige Möglichkeit, doppelte Beschriftungen in einem Cache zu vermeiden, besteht in der Verwendung von Annotationen. Annotationen stellen einen speziellen Layer dar, in dem jede Beschriftung als ein Feature mit Attributen behandelt wird. Die Attribute umfassen eine zugewiesene Position auf der Karte für jede Beschriftung. Sie können einen Annotations-Layer bearbeiten, um doppelte Beschriftungen zu entfernen.

Erstellen von Annotations-Layern für Karten-Caches

Annotations-Layer können sehr groß werden, daher kann die Erstellung von Annotationen für alle verschiedenen Maßstäbe der Karte eine echte Herausforderung sein. Zwei Werkzeuge im Toolset "Annotation" aus der Toolbox "Cartography" wurden konzipiert, um Sie bei der Erstellung von Annotationen für Karten-Caches zu unterstützen.

Das erste ist das Werkzeug Kachelschema des Kartenserver-Cache in Polygone. Dieses Werkzeug liest das Kachelschema eines Karten-Cache und erstellt Raster, die Superkachelgrenzen in jedem Maßstab des Kachelschemas darstellen. Diese Raster erleichtern die Unterteilung des Auftrags zum Erstellen von Annotationen in überschaubare Abschnitte.

Das zweite Werkzeug ist Gekachelte Beschriftungen in Annotation. Sie geben die erstellten Superkachel-Raster, ein Kartendokument und einen Ausgabe-Workspace an, und das Werkzeug erstellt Annotationen für jeden Maßstab im Cache. Die Annotationen werden für alle Layer mit aktivierter Beschriftung im Kartendokument erstellt.

Die von diesem Werkzeug erzeugte Annotation platziert die Beschriftung an derselben Position wie beim Erstellen eines Cache. Danach können Sie den Layer auf doppelte Beschriftungen überprüfen oder diese abrufen und löschen, bevor Sie den Cache erstellen. Alternativ können Sie den Annotations-Layer zwischen einzelnen Cache-Aktualisierungen manuell bereinigen, wenn Konflikte auftreten.

Bevor Sie die oben beschriebenen Werkzeuge für einen großen Bereich ausführen, empfiehlt es sich, sie mit einer einfachen Karte und einer kleinen Ausdehnung zu testen. Das Erstellen von Superkachel-Rastern und Zeichnen von Annotationen ist zeitintensiv, und Sie müssen sicherstellen, dass Sie die richtigen Parameter angegeben haben, wenn Sie die Werkzeuge mit einer großen Karte verwenden. In der Übungssitzung können Sie außerdem besser einschätzen, wie viel Zeit die Werkzeuge möglicherweise benötigen und wie viele Annotationen erstellt werden.

So wirken sich Beschriftungen auf die Geschwindigkeit der Kachelerstellung aus

Das Berechnen der besten Positionen für Kartenbeschriftungen kann zeitraubend sein und Beschriftungen können zu einer langsameren Kachelerstellung beitragen. Annotationen stellen die schnellste Möglichkeit für das Zeichnen von Beschriftungen beim Caching dar, da keine Entscheidungen bezüglich der Platzierung von Beschriftungen erforderlich sind. Jede Beschriftung verfügt über vorab festgelegte Koordinaten, die ein Attribut der Beschriftung sind.

Die Verwendung der Maplex Label Engine stellt die langsamste Methode für das Zeichnen von Beschriftungen dar. Maplex ermöglicht eine saubere Beschriftung, kann jedoch das Karten-Caching verlangsamen.

Einen guten Kompromiss zwischen einer sauberen Beschriftungsplatzierung und einer hohen Performance erreichen Sie, wenn Sie Beschriftungen im Kartendokument mit Maplex Label Engine zeichnen, die Beschriftungen in Annotationen konvertieren und diese dann im Kartenservice verwenden.

Vorsicht:

Maplex kann sehr viel Speicher belegen. Bevor Sie mit Maplex einen vollständigen Cache erstellen, erzeugen Sie einen Test-Cache, und untersuchen Sie die Speicherauslastung des Systems, während die Kacheln erstellt werden. Wenn die Speicherauslastung die Kapazitäten Ihres Computers auszureizen droht, erwägen Sie, Maplex zu deaktivieren. Ansonsten kann es beim Erstellen der Kacheln zu instabilem Verhalten und Abstürzen kommen.

Festlegen, ob Beschriftungen in einem separaten Cache beibehalten werden

Vektor-Features und damit verknüpfte Beschriftungen werden normalerweise demselben Cache hinzugefügt. Nur in seltenen Fällen gibt es einen Grund dafür, Benutzern das Deaktivieren von Beschriftungen zu erlauben. Falls dies jedoch erforderlich ist, empfiehlt es sich, die Beschriftungen der Features in separaten Caches zu isolieren.

Normalerweise sollten Beschriftungen nicht in Caches mit Bilddaten aufgenommen werden. Somit können Bilddaten für sich genommen oder in anderen Anwendungen erneut verwendet werden. Mehrere Bilddaten-Caches mit mehreren Beschriftungssätzen in den Kacheln nehmen insgesamt mehr Platz auf der Festplatte in Anspruch als ein Bilddaten-Cache mit mehreren Beschriftungsüberlagerungs-Caches.