Als ArcGIS Server-Administrator müssen Sie gelegentlich entscheiden, wie Sie die Services Ihrer Site am besten im Hinblick auf Performance, Warte- und Ausfallzeiten optimieren.
Angenommen, Sie erhalten Anrufe von einer Benutzerin, die ungewöhnlich und inakzeptabel lange Wartezeiten meldet, bis ein bestimmter Service angezeigt wird. Oder für einen oder mehrere Ihrer Services in einer beliebten Webanwendung wird für die kommenden Tage eine besonders intensive Nutzung erwartet. Wie können Sie sich am besten auf solche Situationen vorbereiten und ggf. rasch Abhilfe schaffen? Durch den regelmäßigen Einsatz der folgenden Best Practices können Sie die Effizienz und Performance Ihrer Site und für Ihre Benutzer nachhaltig verbessern.
In diesem Lernprogramm werden häufig in ArcGIS Server-Sites auftretende Szenarien sowie Anleitungen zur Problembehandlung mit den entsprechenden Best Practices vorgestellt.
Überwachen der Service-Performance anhand der ArcGIS Server Manager-Protokolle
Am effektivsten lassen sich Probleme in einer Site identifizieren, indem mithilfe von Server Manager-Protokollen Ereignisse überwacht, potenzielle Fehler identifiziert und Probleme behoben werden. Anhand von Serverprotokollen können Sie u. a. folgende Ereignisse erfassen, abfragen und anzeigen:
- Darstellungszeiten der Layer
- Service-Nutzung
- Beendete Services
Im folgenden Szenario und den möglichen Ursachen und Lösungen wird die Bestimmung von Service-Problemen anhand von Server Manager-Protokollen veranschaulicht.
Szenario
Eine Benutzerin in Ihrer Organisation hat ungewöhnlich und inakzeptabel lange Wartezeiten gemeldet, bis ein bestimmter Kartenservice angezeigt wird. Nach einigen Tests des fraglichen Kartenservice entdecken Sie, dass die Darstellung eines Layers im Kartenservice ungewöhnlich lange dauert. Im Rahmen der weiteren Untersuchung befolgen Sie die Anweisungen unter Beheben von Problemen mit der Kartenservice-Performance durch Serverprotokolle und isolieren Informationen zum betroffenen Kartenservice.
Potenzielle Ursache 1
Anhand der Server Manager-Protokolle erkennen Sie übermäßig lange Darstellungszeiten für einen (oder mehrere) Layer im Service.
Allgemeine Lösungen für 1
Befolgen Sie die folgenden Best Practices, um die Performance der Karte zu optimieren:
- Nutzen Sie maßstabsabhängiges Rendern.
- Entfernen Sie nicht genutzte Layer und Datenrahmen.
- Nutzen Sie Validierung für Definitionsabfragen.
- Vereinfachen Sie die Layer-Symbolisierung.
- Verwenden Sie wo möglich gecachte Karten (beispielsweise, wenn sich die Daten nur selten ändern).
- Weitere Informationen finden Sie unter Performance-Tipps für nicht gecachte Karten.
Nach der Überprüfung des Service, der Umsetzung der Optimierungstipps und der erneuten Veröffentlichung des Service stellen Sie und Ihre Kollegin eine erhebliche Verbesserung bei der Reaktion des Kartenservice fest.
Potenzielle Ursache 2
Aus den Server Manager-Protokollen geht hervor, dass ein verzögerter Netzwerkzugriff auf einen Layer im Service dessen Performance beeinträchtigen könnte.
Allgemeine Lösungen für 2
Minimieren Sie anhand der folgenden Best Practices für Datenzugriff und -management die Netzwerklatenz, und optimieren Sie die Service-Performance:
- Optimieren Sie Abfrage-Layer. Weitere Informationen finden Sie unter Was ist ein Abfrage-Layer? und Erstellen eines Abfrage-Layers.
- Ermitteln Sie, ob eine Enterprise-Geodatabase oder eine File-Geodatabase für diesen bestimmten Service optimal ist. Weitere Informationen finden Sie unter Überlegungen zum Datenspeicher mit einer ArcGIS-Server-Site.
- Tipps zum Veröffentlichen finden Sie unter Datenspeicherszenarien für Image-Services.
- Lesen Sie auch Registrieren von Daten als versioniert und Entfernen der Registrierung von Daten als versioniert.
Nach der Überprüfung des Service, der Umsetzung der Tipps für Datenzugriff und -management und der erneuten Veröffentlichung des Service stellen Sie und Ihre Kollegin eine erhebliche Verbesserung bei der Reaktion des Kartenservice fest.
Überwachen der Service-Aktivität mithilfe von ArcGIS-Server-Statistiken
Serverstatistiken sind ein weiteres nützliches Werkzeug zur Überwachung der Service-Aktivität in einer Site. Sie finden sie auf der Registerkarte "Protokolle" in Server Manager. Serverstatistiken bieten einen Überblick über die Aktivitäten Ihrer Services, z. B.:
- Wie viele Anforderungen hat meine Site in der vergangenen Woche insgesamt verarbeitet?
- Wie ist die stündliche Performance meiner Services?
- Wie hoch war die maximale Anzahl von Service-Instanzen, die zu einem beliebigen Zeitpunkt für einen bestimmten Service verwendet wurden?
Das folgende Szenario mit seinen potenziellen Ursachen und Lösungen veranschaulicht die effektive Zuweisung von Service-Ressourcen anhand von ArcGIS Server-Statistiken.
Szenario
Sie haben eine äußerst gefragte Web-App entwickelt und möchten sie an einem bestimmten Datum Ende der Woche einem breiteren Publikum vorstellen. Da Sie eine große Anzahl von Anfragen an die Services in der App erwarten, möchten Sie sicherstellen, dass Sie über angemessene Computerressourcen verfügen.
Um ausreichende Ressourcen auf dem Servercomputer für eine intensive Nutzung der Web-App bereitzustellen, überprüfen Sie die ArcGIS Server-Statistiken, um selten genutzte Services zu identifizieren und die Service-Eigenschaften für die Nutzer dieser App entsprechend anzupassen. Im Gegenzug passen Sie die Service-Eigenschaften für die Services in der Web-App entsprechend an.
Mögliche Lösung
Verwalten und optimieren Sie die Service-Eigenschaften, um Ressourcen für Ihre Site zuzuweisen. Berücksichtigen Sie beispielsweise, über welchen Zeitraum hinweg die Benutzer die Services verwenden. Wird die maximale Verwendungszeit überschritten? Treten aufgrund von übermäßigen Anfragen Timeouts auf?
Die folgenden Empfehlungen dienen als Anhaltspunkt für die Anpassung der Service-Eigenschaften zum Planen und Berücksichtigen von Benutzern:
- Identifizieren Sie die am häufigsten verwendeten Services, und erhöhen Sie die minimale Anzahl an Instanzen für sie. Dadurch verringert sich die Wartezeit der Endbenutzer.
- Identifizieren Sie die am seltensten verwendeten Services, und ändern Sie die minimale Anzahl an Instanzen in 0. Dadurch können Sie Ressourcen für andere Services freigeben, die stärker genutzt werden.
- Erhöhen Sie wo nötig die minimale und maximale Anzahl an Instanzen, die Wartezeiten, Leerlaufzeit und Verwendungszeit, um Verzögerungen für die Endbenutzer zu reduzieren.
- Verringern Sie wo nötig Instanzen, Wartezeit und Leerlaufzeit, um Systemressourcen für Services freizugeben, die sie dringender benötigen.
Zusätzliche Informationen zur Verwaltung von Service-Ressourcen und Ihrer Site
- Wenn Sie dynamische Karten verwenden, beachten Sie die Best Practices für ihre Erstellung. Weitere Informationen finden Sie unter Performance-Tipps für nicht gecachte Karten.
- Verwenden Sie wo möglich gecachte (gekachelte) Kartenservices anstelle dynamischer Kartenservices. Weitere Informationen finden Sie unter Was ist Karten-Caching?
- Berücksichtigen Sie die Empfehlungen für die Datenspeicherung, beispielsweise zur Verwendung von Unternehmensdaten statt lokaler Daten. Weitere Informationen finden Sie unter Überlegungen zum Datenspeicher mit einer ArcGIS-Server-Site.
- Berücksichtigen Sie die Empfehlungen zum Optimieren und Konfigurieren von Services.
- Beachten Sie die Empfehlungen unter Berücksichtigen von Benutzern durch Anpassen der Service-Eigenschaften.