ArcGIS Enterprise für Microsoft Windows und Linux wird in allen IT-Infrastrukturumgebungen unterstützt, einschließlich öffentlicher und privater Cloud-Umgebungen. ArcGIS unterstützt alle Cloud-Angebote für virtuelle Maschinen, vorausgesetzt, diese erfüllen die gleichen Systemanforderungen wie entsprechende lokale Computer.
Berücksichtigen Sie beim Planen einer ArcGIS Enterprise-Implementierung in einer Cloud-Umgebung, wie Sie die Software bereitstellen und welche Cloud-Funktionen Sie im Rahmen der Enterprise-Bereitstellung verwenden möchten.
Bereitstellung in der Cloud
Zum Bereitstellen von ArcGIS Enterprise in der Cloud müssen Sie zuerst die Software installieren und konfigurieren. Dazu können Sie die gleichen Methoden verwenden wie bei der Bereitstellung auf lokalen Computern, beispielsweise:
- Chef-Skripte: Esri stellt Cookbooks zum Bereitstellen von ArcGIS Enterprise unter unterstützten Windows- oder Linux-Betriebssystemen bereit.
- Microsoft PowerShell Desired State Configuration (DSC): Esri stellt außerdem Werkzeuge zum Automatisieren der Installation auf Windows-Computern mithilfe von PowerShell DSC bereit.
- ArcGIS Enterprise Builder: Sie können eine einfache Konfiguration mit einem einzelnen Computer mithilfe von ArcGIS Enterprise Builder einrichten.
- Ausführen einzelner Komponenten-Setups: Verwenden Sie für eine angepasste Produktionsbereitstellung auf getrennten Computern die jeweiligen Installationsprogramme für jede ArcGIS Enterprise-Komponente.
Wenn Sie eine Bereitstellung unter Amazon Web Services (AWS) oder Microsoft Azure ausführen, können Sie die von Esri bereitgestellten speziellen Werkzeuge für diese Cloud-Plattformen verwenden. Weitere Informationen zu diesen Werkzeugen finden Sie unter Bereitstellungsoptionen unter Amazon Web Services und What is ArcGIS Enterprise Cloud Builder for Microsoft Azure?.
Für Cloud-Umgebungen mit Ausnahme von AWS oder Azure müssen Sie die Infrastrukturkomponenten selbst mit den von den Cloud-Infrastrukturanbietern bereitgestellten Werkzeugen bereitstellen und konfigurieren. Dazu gehört die Bereitstellung und Konfiguration von Infrastrukturkomponenten wie beispielsweise virtuellen Maschinen, Netzwerkkomponenten (z. B. Load Balancer und Firewalls) und den anderen Komponenten, die zum Einrichten einer sicheren und funktionsfähigen Umgebung benötigt werden.
Tipp:
Wenn Sie Ihre Cloud-Bereitstellung von Esri konfigurieren und hosten lassen möchten, wenden Sie sich an das Esri Managed Cloud Services-Team.
Integrieren mit Cloud-Funktionen
Bei Ausführung in einer Cloud-Umgebung können Sie ArcGIS Enterprise mit verschiedenen Formen von cloudnativen Platform-as-a-Service-Funktionen wie beispielsweise Cloud-Speicher- und Database-as-a-Service-Angeboten integrieren. Die Verwendung cloudnativer Services kann viele Vorteile hinsichtlich Skalierbarkeit, Performance, Kosten und Wartung bieten.
Hinweis:
Obwohl es technisch möglich ist, selbst dann Verbindungen mit Cloud-Speicher und Cloud-Datenbanken herzustellen, wenn ArcGIS Enterprise nicht in der gleichen Cloud-Umgebung ausgeführt wird, wird diese Vorgehensweise nicht empfohlen. Dies liegt an der erhöhten Latenz, die zu beeinträchtigter Performance führt und das Risiko von Timeouts mit sich bringt. Esri bietet offiziell keine Unterstützung für Verbindungen mit Cloud-Services, wenn die ArcGIS Enterprise-Softwarekomponenten nicht in der gleichen Region der gleichen Cloud ausgeführt werden.
Cloud-Speicherservices
ArcGIS Enterprise kann zu verschiedenen Zwecken mit Cloud-Speicher verbunden werden, beispielsweise als Systemspeicher, als Cloud-Data-Store und zum Speichern von Sicherungsdateien. Eine Liste der unterstützten Cloud-Speicherservices finden Sie unter Cloud-Optionen für ArcGIS.
Systemspeicher
ArcGIS Enterprise benötigt Speicherplatz für bestimmte interne Inhalte der Software, wie beispielsweise das Portal-Inhaltsverzeichnis oder den ArcGIS Server-Konfigurationsspeicher.
Wenn Sie ArcGIS Enterprise unter AWS oder Azure bereitstellen, können Sie für diese Systemspeicherorte cloudnative Service- und Speicheroptionen verwenden. Beispiele für diese Speicheroptionen in AWS finden Sie in den Diagrammen unter AWS CloudFormation und ArcGIS. Unter Azure können Sie Azure-BLOB-Speicher verwenden.
Cloud-Data-Stores
Sie können Cloud-Data-Stores in ArcGIS Enterprise für Folgendes verwenden:
- Cache-Verzeichnisse für Image- und Kartenservices
- Eingabe- und Ausgabeverzeichnisse für GeoAnalytics Tools Registrieren Sie dazu einen Cloud-Data-Store, und legen Sie ihn als Big-Data-Dateifreigabe fest. Damit ermöglichen Sie, dass Datasets im Rahmen umfangreicher Analyseworkflows aus Cloud-Speicherorten gelesen und in diese geschrieben werden.
- Ausgabeverzeichnis für Raster-Analysewerkzeuge und zum Speichern von Daten für gehostete Bilddaten-Layer, die Sie in den Assistenten "Bilddaten-Layer erstellen" im Portal hochladen Registrieren Sie einen Cloud-Data-Store, und legen Sie ihn als Raster-Speicher fest.
Erfahren Sie, wie Sie einem Enterprise-Portal ein Cloud-Data-Store-Element hinzufügen oder mit ArcGIS Server Manager einen Cloud-Speicher registrieren.
Sichern eines Dateispeichers
Sie können eine Sicherung einer cloudbasierten oder lokalen ArcGIS Enterprise-Bereitstellung in einem Azure-BLOB-Speichercontainer, einem Amazon S3-Bucket oder einem S3-kompatiblen Speicherort auf einer anderen Cloud-Plattform erstellen. Durch Speichern von Sicherungen in der Cloud können Sie die Größe des Speicherortes leichter skalieren.
Wie bei allen Cloud-Ressourcen beansprucht das Erstellen und Wiederherstellen von Sicherungen bei einer ArcGIS Enterprise-Bereitstellung, die sich nicht in der gleichen Cloud-Region wie der Speicherservice befindet, mehr Zeit als bei identischen Speicherorten für Bereitstellung und Sicherung.
Weitere Informationen zum Erstellen einer ArcGIS Enterprise-Sicherung an einem Cloud-Speicherort finden Sie unter Erstellen einer ArcGIS Enterprise-Sicherung.
Tipp:
Während Sie eine Sicherung einer ArcGIS Enterprise-Bereitstellung erstellen, darf niemand in der Bereitstellung Inhalte veröffentlichen oder bearbeiten. Damit Sie von den Speichervorteilen der Cloud profitieren können, ohne dass Ihr System erheblich länger nicht verfügbar ist, sollten Sie auf einem lokalen Laufwerk sichern und die Sicherungsdateien an einen Cloud-Speicherort kopieren.
Cloud-Datenbanken und Cloud Data Warehouses
ArcGIS Enterprise unterstützt zahlreiche -Datenbanken als Datenquelle. Viele dieser Datenbanken können zum Hosten von Enterprise-Geodatabases verwendet werden, während andere nur als Datenbanken unterstützt werden. Wenn Sie eine Datenbank in einer virtuellen Maschine in der Cloud installieren, gelten die gleichen Hardware- und Softwareanforderungen wie bei der Installation auf lokalen Computern.
Verschiedene Cloud-Anbieter bieten Services für verwaltete Datenbanken an, die auch von ArcGIS Enterprise unterstützt werden. Diese in der Cloud gehosteten Datenbank-Services erleichtern die Installation, Konfiguration und Wartung relationaler Datenbanken, indem sie den mit diesen Prozessen verbundenen Arbeitsaufwand nahezu vollständig übernehmen. Eine Liste der unterstützten Datenbank-Services finden Sie unter Anforderungen für die Verwendung von ArcGIS mit Datenbanken in der Cloud. In allen diesen Datenbank-Service-Angeboten können Sie eine Geodatabase erstellen.
Wenn Sie ArcGIS Enterprise unter AWS bereitstellen, können Sie die von Esri bereitgestellten Bereitstellungswerkzeuge verwenden, um eine Enterprise-Geodatabase in einem unterstützten Amazon Relational Database Service (RDS) zu erstellen und sie als verwaltete Datenbank für eine ArcGIS Server-Site zu registrieren.
Wenn Sie ArcGIS Enterprise mit ArcGIS Enterprise Cloud Builder for Microsoft Azure unter Microsoft Azure bereitstellen, können Sie Cloud Builder verwenden, um eine Datenbank oder eine Enterprise-Geodatabase in einem unterstützten Azure-Datenbank-Service zu erstellen.
Ähnlich wie cloudbasierte Datenbank-Services ermöglichen Cloud Data Warehouses das Speichern großer Datenmengen in der Cloud. Da es sich um ein Warehouse handelt, werden diese Daten in der Regel nicht bearbeitet. Stattdessen werden dem Warehouse häufig neue Datensätze und Tabellen hinzugefügt. Eine Liste der unterstützten Cloud Data Warehouses finden Sie unter Anforderungen für die Verwendung von ArcGIS mit Datenbanken in der Cloud.