Sicherungen sorgen dafür, dass Sie Ihre Daten bei einem Notfall wie Datenbeschädigung oder Data-Store-Ausfall wiederherstellen können. Wenn Sie Sicherungen Ihrer implementierten Data Stores mit ArcGIS Data Store erstellen und an einem sicheren Ort aufbewahren, können Sie einen neuen ArcGIS Data Store einrichten, auf Ihre Sicherungsdateien zugreifen und Daten wiederherstellen, falls Ihr aktueller Data Store ausfällt und sich nicht neu starten lässt.
Lesen Sie die Hinweise unter Überlegungen zur Sicherung des ArcGIS Data Store, und ziehen Sie zum Konfigurieren und Verwalten der ArcGIS Data Store-Sicherungen die Informationen in den folgenden Abschnitten heran.
- Bei einem Data Store vom Typ "relational" ändern Sie den Standard-Sicherungsspeicherort, bei einem im primären Standby-Modus ausgeführten Data Store vom Typ "Kachel-Cache" ändern Sie den ursprünglichen Standardspeicherort und bei allen anderen Data-Store-Typen definieren Sie einen Standard-Sicherungsspeicherort.
- Konfigurieren automatische Sicherungen
- Erstellen manueller Sicherungen nach Bedarf
Überlegungen zur Sicherung des ArcGIS Data Store
Beachten Sie bei der Implementierung einer Sicherungs- und Wiederherstellungsstrategie für ArcGIS Data Store Folgendes:
- Sicherungen ermöglichen Ihnen die Wiederherstellung der Daten bei einem Notfall, wenn der Server beispielsweise ausfällt oder durch Überflutung zerstört wird. Wenn sich die Sicherung auf dem durch Überflutung zerstörten Server befindet, können die Daten nicht wiederhergestellt werden. Daher müssen Sie die Sicherungsdateien auf einem anderen Server als im Data Store und ggf. an einem anderen physischen Speicherort als im Data Store speichern.
- ArcGIS Data Store-Sicherungsdateien enthalten lediglich die Data Stores vom Typ "relational", "Graph", "Objekt", "Kachel-Cache" oder "spatiotemporal". Sicherungsdateien bieten keine Sicherung der GIS Server-Site, Ihres ArcGIS Enterprise-Portals oder von Data Stores, die vom Benutzer verwaltet werden und die Sie bei der GIS Server-Site registrieren. Sicherungen dieser Komponenten müssen separat erstellt werden.
Wenn Sie einen Data Store vom Typ "relational" bzw. "Kachel-Cache" (oder beides) verwenden, können Sie mit dem unter webgisdr installierten Werkzeug Portal for ArcGIS eine Sicherung erstellen. Mit dem Werkzeug webgisdr wird außerdem eine Sicherung des Portals, des Hosting-Servers und der Verbundserver erstellt. Weitere Informationen zur Verwendung dieses Werkzeugs finden Sie unter ArcGIS Enterprise-Sicherungen. Sicherungen von Data Stores, die vom Benutzer verwaltet werden und die Sie bei der GIS Server-Site registrieren, des Big Data Store vom Typ "spatiotemporal", des Objektspeichers und des Graph Store müssen dennoch separat erstellt werden.
- Mithilfe von ArcGIS Data Store-Sicherungen können Sie Daten wiederherstellen, die durch einen Ausfall des ArcGIS Data Store-Computers verloren gehen bzw. beschädigt werden. Auf diese Weise wird jedoch keine Hochverfügbarkeit bereitgestellt. Falls Ihre gehosteten Feature-Layer, Layer vom Typ "spatiotemporal", Videoservice- und Szenen-Layer sowie gehosteten Wissensgraphen auch dann weiter verfügbar sein müssen, wenn ein einzelner ArcGIS Data Store-Computer ausfällt, können Sie jedem Data-Store-Typ einen Computer hinzufügen, um den Data Store mit hoher Verfügbarkeit bereitzustellen. Sie können Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" (Cluster), Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" und Objektspeichern mehrere Computer hinzufügen.
- Aufgrund von Änderungen bei den zugrunde liegenden Speichermechanismen sowie in der ArcGIS-Software können die mit älteren ArcGIS Data Store-Versionen erstellten Data-Store-Sicherungen nicht zum Wiederherstellen neuerer ArcGIS Data Store-Versionen verwendet werden. Erstellen Sie daher nach einem Upgrade von ArcGIS Data Store für jeden Data Store eine vollständige Sicherung. Die einzige Ausnahme bilden Data Stores vom Typ "relational". Hier können möglicherweise Sicherungsdateien aus der vorherigen Version verwendet werden. Um zu ermitteln, welche Sicherungsdateien zum Wiederherstellen des Data Store verwendet werden können, führen Sie das Dienstprogramm listbackups aus.
- Wenn Sie ArcGIS Enterprise lokal bereitstellen, die Sicherungsdateien für Data Stores sich jedoch in einem Cloud-Speicher befinden, nehmen die Erstellung von Sicherungen und die Wiederherstellung aus diesen Sicherungen mehr Zeit in Anspruch, als wenn die Sicherungsdateien in lokalen Dateifreigaben gespeichert sind.
- Es erfolgt bei Sicherungen für Graph Stores, Objektspeicher, Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" oder Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" keine automatische Bereinigung. Es erfolgt bei keiner Sicherung, die Sie mit dem Dienstprogramm backupdatastore erstellen, eine automatische Bereinigung.
- Wenn Sie eine Sicherung des Objektspeichers erstellen, sind Abfrage-Caches für Feature-Layer nicht enthalten.
ArcGIS Data Store-Sicherungsspeicher und deren Verhalten
Alle ArcGIS Data Store-Typen erfordern einen Standard-Sicherungsspeicherort. Die durch ArcGIS Data Store automatisch erstellten Sicherungen werden im Standardsicherungsspeicher gespeichert.
Sie können zusätzliche Sicherungsspeicher definieren und diese als Ausgabespeicherorte festlegen, wenn Sie das Dienstprogramm backupdatastore ausführen, um vollständige Sicherungen zu erstellen. Diese Art von Sicherung wird auch als manuelle Sicherung bezeichnet. Falls Sie bei der Ausführung des Dienstprogramms backupdatastore keinen Speicherort angeben, wird der Standardsicherungsspeicher verwendet.
Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Sicherungsspeicher für die einzelnen Data-Store-Typen. Lesen Sie die Informationen zu den Data-Store-Typen, die Sie verwalten.
Data Store | Standardsicherungsspeicher | Speicherorte für manuelle Sicherungen |
---|---|---|
Graph Store | Sie müssen einen Standardsicherungsspeicher registrieren, bevor Sie eine Sicherung des Graph Store anlegen können. | Sie können für den Graph Store auch zusätzliche Sicherungsspeicher für Dateifreigaben registrieren. |
Objektspeicher | Sie müssen einen Standardsicherungsspeicher registrieren, bevor Sie eine Sicherung des Objektspeichers anlegen können. | Sie können für den Objektspeicher auch zusätzliche Sicherungsspeicher für Dateifreigaben registrieren. |
Data Store vom Typ "relational" | Standardsicherungen werden in einen Unterordner im Inhaltsverzeichnis des ArcGIS Data Store geschrieben, sofern Sie das Verzeichnis nicht ändern. Ändern Sie den Standardsicherungsspeicher in eine Dateifreigabe auf einem separaten Computer. | Sie können für Ihren Data Store vom Typ "relational" zusätzliche Sicherungsspeicher registrieren, z. B. weitere Dateifreigaben, Amazon Simple Storage Service (S3)-Buckets und Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer. |
Data Store vom Typ "Kachel-Cache" im Cluster-Modus | Sie müssen einen Standardsicherungsspeicher registrieren, bevor Sicherungsdateien für im Cluster-Modus ausgeführte Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" erstellt werden können. Bei dem Standardsicherungsspeicher kann es sich um einen Amazon S3-Bucket oder einen Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer handeln. | Sie können für Ihren Data Store vom Typ "relational" zusätzliche Sicherungsspeicher registrieren, z. B. weitere Dateifreigaben, Amazon S3-Buckets und Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer. |
Die Standardeinstellung für den Data Store vom Typ "Kachel-Cache" ist der primäre Standby-Modus. | Standardsicherungen werden in einen Unterordner im Inhaltsverzeichnis des ArcGIS Data Store geschrieben, sofern Sie das Verzeichnis nicht ändern. Ändern Sie den ursprünglichen Standardsicherungsspeicher in eine Dateifreigabe auf einem separaten Computer oder einen Amazon S3-Bucket oder einen Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer. | Sie können für Ihren Data Store vom Typ "relational" zusätzliche Sicherungsspeicher registrieren, z. B. weitere Dateifreigaben, Amazon S3-Buckets und Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer. |
Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" | Sie müssen einen Standardsicherungsspeicher registrieren, ehe Sicherungsdateien von Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" erstellt werden können. Bei dem Standardsicherungsspeicher kann es sich um einen Amazon S3-Bucket oder einen Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer handeln. | Sie können für Ihren Data Store vom Typ "spatiotemporal" zusätzliche Sicherungsspeicher registrieren, z. B. weitere Dateifreigaben, Amazon S3-Buckets und Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer. |
Ändern des standardmäßigen Sicherungsspeichers für einen Data Store vom Typ "relational"
Wenn Sie einen Data Store vom Typ "relational" erstellen, wird automatisch ein Sicherungsspeicher konfiguriert, der sich auf demselben Computer befindet wie der Data Store. Standardmäßig erstellt ArcGIS Data Store Sicherungen von Data Stores vom Typ "relational" in c:\arcgisdatastore\backup\relational. Dies ist der Standardsicherungsspeicher.
Es wird dringend empfohlen, den Data Store und seine Sicherungen nicht auf demselben Computer zu speichern. Ansonsten können Sie bei einem Ausfall des primären Data-Store-Computers nicht auf die Sicherungsdateien zugreifen und demzufolge die gehosteten Layer-Daten nicht wiederherstellen. Ein weiterer Grund dafür, weshalb Sie die Sicherungsdateien nicht auf dem Computer mit dem Data Store lassen sollten, besteht darin, dass der Speicherplatz für die Sicherungsdateien auf diesem Computer schnell knapp werden kann. Wenn wenig Speicherplatz verfügbar ist, wird der Data Store in den schreibgeschützten Modus versetzt, um eine Beschädigung der Daten zu vermeiden, und Sie können keine neuen gehosteten Layer veröffentlichen.
Daher sollten Sie einen anderen sicheren Speicherort für die Sicherungen von Data Stores vom Typ "relational" angeben. Hierzu können Sie die Operation change im Dienstprogramm configurebackuplocation verwenden.
Sie können für Data Stores vom Typ "relational" ein Verzeichnis in einer Dateifreigabe auf einem anderen Computer angeben und dieses als Standardsicherungsspeicher verwenden.
Hinweis:
- Stellen Sie sicher, dass genügend Speicherplatz für all die in einer Data Store-Sicherung enthaltenen Dateien verfügbar ist.
- Es hängt von Ihrem Sicherungsplan und der Aufbewahrungsdauer für Sicherungen ab, wie schnell der Speicher an Ihrem Sicherungsspeicher gefüllt wird. Überwachen Sie die Größe des Sicherungsverzeichnisses und passen Sie diese Einstellungen sowie die Größe des Speichers bei Bedarf an.
- Beachten Sie, dass alle Computer desselben Data Store Zugriff auf den Standardsicherungsspeicher haben müssen. Wenn Sie beispielsweise für einen Data Store vom Typ "relational" einen Sicherungsspeicher auf einer Dateifreigabe einrichten, müssen sowohl der primäre als auch der Standby-Data-Store-Computer vom Typ "relational" Schreibzugriff auf die Dateifreigabe haben. Sie müssen also ein Domänenkonto verwenden, um den ArcGIS Data Store-Service zu verwenden.
Sollten Sie bei der Installation ein lokales Windows-Konto als ArcGIS Data Store-Konto angegeben haben, fordern Sie ein Domänenkonto von Ihrem Domänenadministrator an. Das Konto muss berechtigt sein, den ArcGIS Data Store-Service auszuführen und Dateien im Netzwerkverzeichnis, in dem die Sicherungsdateien abgelegt werden sollen, zu lesen und zu schreiben. Führen Sie das Dienstprogramm configureserviceaccount aus, um das Domänenkonto als ArcGIS Data Store-Konto festzulegen.
Befolgen Sie zum Ändern des Standardsicherungsspeichers für einen Data Store vom Typ "relational" die folgenden Schritte:
- Erstellen Sie ein freigegebenes Verzeichnis zum Speichern von Sicherungsdateien auf einem anderen Computer.
- Wenn Sie bei der Installation oder beim Upgrade von ArcGIS Data Store kein ArcGIS Data Store-Domänenkonto angegeben haben, stellen Sie jetzt ein, dass der Data-Store-Service mit einem Domänenkonto ausgeführt werden soll, und erteilen Sie für dieses Konto Lese- und Schreibzugriff auf ein freigegebenes Netzwerkverzeichnis.
- Führen Sie das Dienstprogramm configurebackuplocation mit der Option change aus, um das freigegebene Verzeichnis als standardmäßiges Ausgabeverzeichnis für Data-Store-Sicherungen vom Typ "relational" festzulegen.
Wenn Sie dieses Dienstprogramm für einen Data Store vom Typ "relational" für die Verwendung eines freigegebenen Verzeichnisses ausführen, nachdem Benutzer gehostete Feature-Layer veröffentlicht haben und bereits eine automatische Sicherung stattgefunden hat, werden die vorhandenen Sicherungsdateien des Data Store vom Typ "relational" mit dem Dienstprogramm configurebackuplocation aus dem Standardsicherungsspeicher in das freigegebene Verzeichnis verschoben.
In diesem Beispiel wird der Sicherungsspeicherort für einen Data Store vom Typ "relational" auf ein freigegebenes Verzeichnis mit dem Namen "ds_backups" auf einem Computer mit dem Namen "sysshare" festgelegt. Der Name des Sicherungsspeichers lautet "reldefbu".
configurebackuplocation --operation change --store relational --location "type=fs;location=\\sysshare\ds_backups;name=reldefbu" You are going to change the backup location of the data store. Existing backups will be copied to the new location and it could take a few moments. Please do not interrupt the process once it has started. Do you want to continue (Yes or No)? Yes
Weitere Beispiele und die vollständige Syntax finden Sie unter Hinweise zum ArcGIS Data Store-Befehlszeilendienstprogramm.
Ändern des Standard-Sicherungsorts für einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache" (primärer Standby-Modus)
Wenn Sie einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache" erstellen, der im primären Standby-Modus bereitgestellt wird, wird automatisch ein Sicherungsspeicher konfiguriert, der sich auf demselben Computer befindet wie der Data Store. Das Standardverzeichnis ist c:\arcgisdatastore\backup\tilecache. Ebenso wie bei Data Stores vom Typ "relational" sollte der Standardsicherungsspeicher in einen Remote-Speicherort geändert werden. Anders als bei Data Stores vom Typ "relational" sollten Sie für die Einrichtung eines neuen Standardsicherungsspeichers für einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache", der im primären Standby-Modus ausgeführt wird, allerdings die Operationen register und setdefault verwenden.
Gehen Sie zum Ändern des Standardsicherungsspeichers für einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache", der im primären Standby-Modus ausgeführt wird, folgendermaßen vor:
- Erstellen Sie zum Speichern automatischer Sicherungsdateien des Data Store wahlweise Folgendes:
- Ein freigegebenes Verzeichnis auf einem anderen Computer
- Einen Amazon S3-Bucket unter Ihrem Amazon Web Services-Konto
- Einen Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer unter Ihrem Azure-BLOB-Speicherkonto
- Wenn Sie bei der Installation oder beim Upgrade von ArcGIS Data Store kein ArcGIS Data Store-Domänenkonto angegeben haben, stellen Sie jetzt ein, dass der Data-Store-Service mit einem Domänenkonto ausgeführt werden soll, und erteilen Sie für dieses Konto Lese- und Schreibzugriff auf den im vorherigen Schritt konfigurierten Speicherort.
- Führen Sie das Dienstprogramm configurebackuplocation mit der Operation register aus, um für den Data Store vom Typ "Kachel-Cache" ein freigegebenes Verzeichnis oder einen Cloud-Speicherort hinzuzufügen.
In diesem Beispiel wird dem Data Store vom Typ "Kachel-Cache" ein Sicherungsspeicher in einem Azure-BLOB-Speichercontainer namens "scenebackups" hinzugefügt. Der Name des Sicherungsspeichers lautet "tc_defaultbu". Es werden Anmeldeinformationen für den Zugriff auf den Container bereitgestellt.
configurebackuplocation --operation register --store tileCache --location "type=azure;location=scenebackups;name=tc_defaultbu;username=myazureaccountlogin;password=zpw4myazureaccount"
- Stellen Sie nun den neu registrierten Sicherungsspeicher als Standardsicherungsspeicher für den Data Store vom Typ "Kachel-Cache" bereit.
Hinweis:
Bei der Ausführung dieses Dienstprogramms werden im vorherigen Standardsicherungsspeicher vorhandene automatische Sicherungen von Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" nicht verschoben.
Im folgenden Beispiel wird der im vorherigen Schritt registrierte Sicherungsspeicher (tc_defaultbu) als Standardsicherungsspeicher festgelegt.
configurebackuplocation --operation setdefault --store tileCache --location "name=tc_defaultbu"
Tipp:
Um herauszufinden, ob es sich bei dem neuen Speicherort um den neuen Standardspeicherort handelt, können Sie das Dienstprogramm configurebackuplocation mit der Operation list ausführen.
Weitere Beispiele und die vollständige Syntax finden Sie unter Hinweise zum ArcGIS Data Store-Befehlszeilendienstprogramm.
Registrieren eines ursprünglichen Standardsicherungsspeichers
Für Graph Stores, Objektspeicher, Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" (Cluster-Modus) und Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" gibt es beim Erstellen keinen Standard-Sicherungsspeicherort. Sie müssen mindestens einen Sicherungsspeicherort registrieren, bevor Sie Sicherungen dieser Big Data Store-Typen erstellen können.
Registrieren Sie einen sicheren, freigegebenen Standard-Sicherungsspeicherort, an dem ArcGIS Data Store die Dateien aus geplanten (automatischen) Sicherungen ablegt.
Als Standardsicherungsverzeichnis können Sie eine Dateifreigabe, einen Amazon S3-Bucket oder einen Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer registrieren.
Hinweis:
- Stellen Sie sicher, dass genügend Speicherplatz für all die in einer Data Store-Sicherung enthaltenen Dateien verfügbar ist. Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" und "Graph Stores" können ziemlich groß sein und Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" sind gewöhnlich sogar noch größer.
- Es hängt von Ihrem Sicherungsplan und der Aufbewahrungsdauer für Sicherungen ab, wie viele manuelle Sicherungen im Standardsicherungsspeicher erstellt werden. Überwachen Sie die Größe des Sicherungsverzeichnisses und passen Sie den Plan sowie die Größe des Speichers bei Bedarf an.
- Beachten Sie, dass alle Computer desselben Data Store Zugriff auf den Standardsicherungsspeicher haben müssen. Wenn Sie z. B. einen Sicherungsspeicher für einen Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" in einer Dateifreigabe registrieren, müssen alle Computer im Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" Schreibzugriff auf das freigegebene Verzeichnis haben.
Gehen Sie folgendermaßen vor, um ein Standardverzeichnis für Sicherungsdateien von Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" (Cluster-Mode), Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal", Objektspeicher oder Graph Stores zu konfigurieren:
- Erstellen Sie zum Speichern von Sicherungsdateien des Data Store wahlweise Folgendes:
- Ein freigegebenes Verzeichnis auf einem anderen Computer
- Einen Amazon S3-Bucket unter Ihrem Amazon Web Services-Konto
- Einen Microsoft Azure-BLOB-Speichercontainer unter Ihrem Azure-BLOB-Speicherkonto
- Wenn Sie bei der Installation oder beim Upgrade von ArcGIS Data Store kein ArcGIS Data Store-Domänenkonto angegeben haben, stellen Sie jetzt ein, dass der Data-Store-Service mit einem Domänenkonto ausgeführt werden soll, und erteilen Sie für dieses Konto Lese- und Schreibzugriff auf den im vorherigen Schritt konfigurierten Speicherort.
- Führen Sie das Dienstprogramm configurebackuplocation mit der Option register aus, um das standardmäßige Ausgabeverzeichnis für Data-Store-Sicherungen festzulegen.
In den nachstehenden Abschnitten wird beschrieben, wie Sie die einzelnen Data-Store-Typen hinzufügen.
Weitere Beispiele und die vollständige Syntax finden Sie unter Referenz für ArcGIS Data Store-Dienstprogramme.
Tipp:
Wenn das Sicherungsverzeichnis für mehrere Minuten offline geht, führen Sie eine vollständige manuelle Sicherung des Data Store durch, sobald ein Sicherungsspeicher verfügbar ist.
Beispiel für einen Graph Store
In diesem Beispiel wird ein Standardsicherungsspeicher für den Graph Store registriert. Der Speicherort ist ein Verzeichnis in einer Dateifreigabe mit dem Namen "graphbu" auf einem Computer mit dem Namen "sysshare". Der Name des Sicherungsspeichers lautet "graph_defaultbu".
configurebackuplocation --operation register --store graph
--location "type=fs;location=\\sysshare\graphbu;name=graph_defaultbu"
Beispiel für einen Objektspeicher
In diesem Beispiel wird ein Standardsicherungsspeicher für den Objektspeicher registriert. Der Speicherort ist ein Verzeichnis in einer Dateifreigabe mit dem Namen "videobu" auf einem Computer mit dem Namen "nethare". Der Name des Sicherungsspeichers lautet "object_defaultbu".
configurebackuplocation --operation register --store object
--location "type=fs;location=\\netshare\videobu;name=object_defaultbu"
Beispiel für einen Big Data Store vom Typ "spatiotemporal"
In diesem Beispiel wird ein Sicherungsspeicherort für einen Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" registriert. Der Speicherort ist ein Azure-BLOB-Speicherort mit dem Namen "dsbackups". Der Name des Sicherungsspeichers lautet "sdbs_defaultbu". Es werden Anmeldeinformationen für den Zugriff auf den BLOB-Speicher bereitgestellt.
configurebackuplocation --operation register --store spatiotemporal
--location "type=azure;location=dsbackups;name=sbds_defaultbu;username=azureaccountlogin;password=zpw4azureaccount"
Beispiel für einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache" (Cluster-Modus)
In diesem Beispiel wird ein Standardsicherungsspeicher für einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache" im Cluster-Modus registriert. Der Speicherort ist ein S3-Bucket mit einem Unterordner namens "scene". Der Bucket befindet sich in der AWS-Region "USA Ost (Ohio)". Der Name des Sicherungsspeichers lautet "tc_defaultbu". Es werden Anmeldeinformationen für den Zugriff auf den Bucket bereitgestellt.
configurebackuplocation --operation register --store tileCache
--location "type=s3;location=backups/scene;name=tc_defaultbu;region=us-east-2;username=abc12345;password=dearliz@a0"
Registrieren zusätzlicher Sicherungsspeicher
Sie können auch zusätzliche Sicherungsspeicher registrieren. Wenn Sie das Dienstprogramm backupdatastore ausführen, um manuelle Sicherungen zu erstellen, können Sie einen dieser vordefinierten Speicherorte angeben.
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um einen weiteren Speicherort für Sicherungsdateien hinzuzufügen:
- Erstellen Sie einen weiteren Speicherort für Sicherungsdateien.
- Um ein freigegebenes Verzeichnis (Dateifreigabe) zu registrieren, erstellen Sie das Verzeichnis auf einem anderen Computer. Stellen Sie sicher, dass genügend Speicherplatz für alle Sicherungsdateien verfügbar ist. Stellen Sie außerdem sicher, dass das Benutzerkonto, über das Sie eine Verbindung zum ArcGIS Data Store-Computer herstellen, um das Dienstprogramm backupdatastore auszuführen, Schreibzugriff auf dieses Verzeichnis besitzt. Wenn Sie ein weiteres freigegebenes Verzeichnis für einen Big Data Store vom Typ "Kachel-Cache" (Cluster) oder vom Typ "spatiotemporal" erstellen, müssen alle Computer in derselben ArcGIS Data Store-Bereitstellung Zugriff auf dieses freigegebene Verzeichnis haben. Wenn Sie ein weiteres freigegebenes Verzeichnis für Sicherungen von Data Stores vom Typ "relational" oder "Kachel-Cache" (Primär/Standby) erstellen, muss der Standby-Computer Zugriff auf das freigegebene Verzeichnis haben.
- Um einen S3-Bucket zu registrieren, erstellen Sie den Bucket unter Ihrem Amazon Web Services-Konto. Wählen Sie eine Bucket-Größe, die für Ihre Sicherungsdateien ausreicht.
- Um einen Azure-BLOB-Speichercontainer zu registrieren, erstellen Sie den Container unter Ihrem Azure-BLOB-Speicherkonto.
- Führen Sie das Dienstprogramm configurebackuplocationmit der Operation register aus, um diesen zusätzlichen Sicherungsspeicherort zu registrieren.
In diesem Beispiel wird ein zweiter Dateispeicherort für manuelle Sicherungen des Data Store vom Typ "relational" registriert. Der Name des Sicherungsspeichers lautet "rbu_manual".
configurebackuplocation --operation register --store relational --location "type=fs;location=\\sysshare2\ds_manual_backups;name=rbu_manual"
In diesem Beispiel wird für den Data Store vom Typ "Kachel-Cache" ein Azure-BLOB-Speichercontainer für manuelle Sicherungen registriert. Der Name des Sicherungsspeichers lautet "tcbu_manual".
configurebackuplocation --operation register --store tileCache --location "type=azure;location=bucontainer;name=tcbu_manual;username=myazureaccountlogin;password=zpw4myazureaccount"
Die Schritte und Beispiele für die Registrierung zusätzlicher Sicherungsspeicher für Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" (Cluster), Graph Stores, Objektspeicher und Big Data Stores vom Typ "spatiotemporal" sind beim Hinzufügen von Sicherungsspeichern und beim Registrieren von ursprünglichen Sicherungsspeichern identisch.
Festlegen eines Sicherungsspeichers als Standardverzeichnis
Wurden mehrere Sicherungsspeicher für einen Graph Store, einen Objektspeicher, einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache" oder einen Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" definiert, können Sie einen der Sicherungsspeicher als Standardsicherungsspeicher festlegen. Anschließend werden von ArcGIS Data Store erstellte Sicherungsdateien (automatische Sicherungen) an diesen Speicherort geschrieben.
Tipp:
Sie können den Standardsicherungsspeicher für einen Data Store vom Typ "relational" mit der Operation change ändern.
Führen Sie das Dienstprogramm configurebackuplocation mit der Operation setdefault aus und geben Sie den registrierten Sicherungsspeicher an. Wenn Sie einen Namen für den Sicherungsspeicher festgelegt haben, können Sie diesen zur Angabe des Speicherorts verwenden.
Beispiel für einen Graph Store
Im folgenden Beispiel wurden für den Graph Store mehrere Sicherungsspeicher in Dateifreigaben registriert. Mit der Operation setdefault können Sie einen von ihnen als neuen Standardsicherungsspeicher zuweisen.
configurebackuplocation --operation setdefault --store graph --location "location=\\sysshare2\gsbackups24"
Beispiel für einen Objektspeicher
Im folgenden Beispiel wurde einer der für den Objektspeicher konfigurierten Sicherungsspeicher ("s3_backups") als Standardsicherungsspeicher festgelegt.
configurebackuplocation --operation setdefault --store object --location "name=s3_backups"
Beispiel für einen Big Data Store vom Typ "spatiotemporal"
Im folgenden Beispiel wurde einer der zusätzlichen Sicherungsspeicher (mit dem Namen "bu_container") für den Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" als neuer Standardsicherungsspeicher angegeben.
configurebackuplocation --operation setdefault --store spatiotemporal --location "name=bu_container"
Beispiel für einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache"
Im folgenden Beispiel wurde einer der zusätzlichen Sicherungsspeicher für Data Stores vom Typ "Kachel-Cache" in einem S3-Bucket in der Region "Asien-Pazifik (Singapur)" als neuer Standardsicherungsspeicher angegeben.
configurebackuplocation --operation setdefault --store tileCache --location "type=s3;location=bu_bucket;
username=hijklmn1234567;password=z9y8x7w6v5u4t3s2r1q0;region=ap-northeast-1"
Ermitteln aller Sicherungsspeicher
Es kann schwierig werden, den Überblick über alle Sicherungsspeicher für Data Stores zu behalten, wenn Sie mehrere Data-Store-Typen mit jeweils mehreren Speicherorten haben. Vielleicht haben Sie aber auch von jemand anders die Aufgabe des ArcGIS Data Store-Administrators übernommen. In solchen Fällen können Sie das Dienstprogramm configurebackuplocation mit der Operation list ausführen und eine ArcGIS Data Store-Abfrage durchführen, die eine Liste aller Sicherungsspeicher für einen bestimmten Data-Store-Typ ausgibt.
Im folgenden Beispiel werden alle registrierten Sicherungsspeicher für den Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" in einer ArcGIS Data Store-Bereitstellung ausgegeben. Wenn Sie eine Liste der anderen Data-Store-Typen abrufen möchten, geben Sie den gewünschten Typ mit der Option --store an, also relational, tileCache, graph oder object.
configurebackuplocation --operation list --store spatiotemporal
Verwalten automatischer Sicherungen
Standardmäßig erstellt ArcGIS Data Store alle vier Tage eine vollständige Sicherung von Data Stores des Typs "relational". Sie können die Häufigkeit der Ausführung dieser Sicherung durch ArcGIS Data Store mit dem Dienstprogramm updatebackupschedule jedoch ändern. Für alle anderen Data-Store-Typen gibt es keinen Standardsicherungsplan. Sie können allerdings mit dem Dienstprogramm updatebackupschedule einen Plan einrichten.
Ändern der Sicherungshäufigkeit
Wenn die Mitglieder Ihrer Organisation gehostete Layer in großer Anzahl veröffentlichen und bearbeiten oder Sie große Mengen an Streaming-Daten archivieren, sollten Sie die Häufigkeit der Sicherungen erhöhen.
Hinweis:
Inkrementelle Sicherungen für Data Stores vom Typ "relational" sind standardmäßig deaktiviert. Wenn Sie die Wiederherstellung auf einen bestimmten Zeitpunkt aktivieren, werden inkrementelle Sicherungen entweder dann erstellt, wenn die Protokolldateien voll sind, oder alle fünf Minuten, je nachdem, was zuerst eintritt. Die Erstellung von inkrementellen Sicherungen wird von der Datenbank überwacht; Sie können nicht beeinflussen, in welcher Häufigkeit inkrementelle Sicherungen erstellt werden.
Ihr Sicherungsverzeichnis muss über genügend Platz zur Speicherung aller Sicherungsdateien verfügen. Die Größe der Sicherung variiert je nach Datenmenge; wenn Sie jedoch die Standardsicherungseinstellungen verwenden, enthalten Sicherungen zwei vollständige Sicherungen. Die Größe dieser Dateien hängt von der Menge und Größe Ihrer Daten ab. Wenn Sie die Wiederherstellung auf einen bestimmten Zeitpunkt für Data Stores vom Typ "relational" erneut aktivieren, enthalten die Sicherungen standardmäßig zusätzlich die inkrementellen Sicherungsdateien der letzten sieben Tage.
Wenn Sie Sicherungen manuell durchführen und automatische Sicherungen deaktivieren möchten, legen Sie die Sicherungshäufigkeit auf 0 fest. Wenn Sie automatische Sicherungen deaktivieren, müssen Sie die Sicherungen selbst erstellen, um sich vor Datenverlust bei Ausfall eines Computers oder einer anderen Katastrophe für die Daten zu schützen.
Hinweis:
Wenn Sie die automatischen Sicherungen deaktivieren, ist für den Data Store vom Typ "relational" keine Wiederherstellung auf einen bestimmten Zeitpunkt möglich; alle Sicherungen von Data Stores vom Typ "relational" sind vollständige Sicherungen.
Das Dienstprogramm updatebackupschedule wird im Verzeichnis <ArcGIS Data Store installation directory>\datastore\tools installiert.
- Öffnen Sie mithilfe der Option Als Administrator ausführen ein Eingabeaufforderungsfenster.
- Führen Sie das Dienstprogramm updatebackupschedule aus, um die gewünschte Sicherungshäufigkeit festzulegen.
Die Syntax zur Ausführung des Dienstprogramms lautet wie folgt:
updatebackupschedule [--store relational|tileCache|spatiotemporal|graph|object] [--starttime <local server time>] --frequency <number of days>
Geben Sie beispielsweise Folgendes ein, um vollständige Sicherungen des Data Store vom Typ "relational" um 3 Uhr (lokale Serverzeit) täglich einzuplanen:
updatebackupschedule --store relational --starttime 03:00:00 --frequency 1
In diesem Beispiel wird eine Sicherung des Big Data Store vom Typ "spatiotemporal" um 23:30 Uhr (lokale Serverzeit) alle drei Tage eingeplant:
updatebackupschedule --store spatiotemporal --starttime 23:30:00 --frequency 3
Ändern der Aufbewahrungsdauer für Dateien aus automatischen Sicherungen von Data Stores vom Typ "relational"
Sicherungsdateien des Data Store vom Typ "relational" werden standardmäßig sieben Tage lang im Sicherungsverzeichnis aufbewahrt. Wenn Sie also die standardmäßige Sicherungshäufigkeit (alle vier Tage) und Aufbewahrungsdauer (sieben Tage) beibehalten, enthält das Sicherungsverzeichnis zwei Komplettsicherungen. Wenn Sie die Wiederherstellung auf einen bestimmten Zeitpunkt reaktivieren, enthält das Sicherungsverzeichnis zusätzlich die inkrementellen Sicherungsdateien der letzten sieben Tage. Die Größe dieser Dateien hängt von der Menge und Größe Ihrer Daten ab. Der Computer, auf dem die Sicherungen gespeichert werden, muss über ausreichend freien Speicherplatz für all diese Dateien verfügen. Wenn Sie die Sicherungshäufigkeit erhöhen, ziehen Sie in Erwägung, die Aufbewahrungsdauer für die Sicherungsdateien zu verringern. Im vorherigen Abschnitt wurde die Sicherungshäufigkeit auf täglich erhöht. Damit Ihr Sicherungsverzeichnis nicht zu umfangreich wird, verringern Sie die Aufbewahrungsdauer für die Sicherungsdateien.
Die Syntax zur Ausführung des Dienstprogramms updatebackupretaindays lautet wie folgt:
updatebackupretaindays <number of days>
Im folgenden Beispiel wird die Aufbewahrungsdauer für Sicherungsdateien auf vier Tage geändert:
updatebackupretaindays 4
Manuelles Erstellen und Löschen von Sicherungen
Auch wenn Sie automatische Sicherungen verwenden, kann es manchmal notwendig sein, eine Sicherung für einen bestimmten Zweck außerhalb des üblichen Sicherungsplans zu erstellen, zum Beispiel vor einem Upgrade des Systems oder um eine sekundäre vollständige Sicherung an einem anderen Speicherort zu erstellen.
Wenn Sie automatische Sicherungen deaktivieren, sollten Sie regelmäßig manuelle Sicherungen erstellen.
Sie können das Dienstprogramm deletebackup verwenden, um für Data Stores vom Typ "relational" und Objektspeicher erstellte Sicherungsdateien zu löschen.
Ausführen eines Dienstprogramms zum Erstellen einer Sicherung eines Data Store
Mithilfe des Dienstprogramms backupdatastore können Sie eine vollständige Sicherung des angegebenen Data Store erstellen. Sie könnten beispielsweise eine vollständige Sicherung manuell erstellen, bevor Sie viele Änderungen am Data Store vornehmen oder bevor Sie den Data Store aktualisieren. Vielleicht möchten Sie auch eine Sicherung erstellen, um eine Kopie der Daten in einem bestimmten Zustand aufzubewahren, z. B. am Ende einer Projektphase.
Für einen Data Store vom Typ "relational" wird mit dem Dienstprogramm backupdatastore immer eine vollständige Sicherung erstellt.
Wenn Sie das Dienstprogramm backupdatastore für einen Data Store vom Typ "Kachel-Cache" zum ersten Mal ausführen, werden von allen vorhandenen Datenbanken des Data Store vom Typ "Kachel-Cache" Sicherungskopien erstellt. Eine vollständige Sicherung wird auch erstellt, wenn Sie das Dienstprogramm backupdatastore zum ersten Mal für einen Data Store vom Typ "spatiotemporal" ausführen. Da beide Data-Store-Typen sehr groß sein können, erstellt das Dienstprogramm backupdatastore nach der ersten Ausführung nur noch Sicherungskopien von Daten, die seit der jeweils letzten Ausführung des Dienstprogramms erstellt wurden.
Das Benutzerkonto, über das Sie eine Verbindung zum Data Store-Computer herstellen, um das Dienstprogramm backupdatastore auszuführen, muss über Lese- und Schreibzugriff auf den Data-Store-Sicherungsspeicher verfügen.
Die Syntax zur Ausführung des Dienstprogramms backupdatastore lautet wie folgt:
backupdatastore [<backup file name>] [--store {relational | tileCache | spatiotemporal | graph | object}] [--location <backup_arguments>] [--prompt {yes | no}]
Die Argumente für den Parameter --location, die durch ein Semikolon (;) getrennt werden müssen, lauten folgendermaßen:
- type=: Gültige Typen sind fs (Dateifreigabe), s3 (Amazon Simple Storage Service (S3)-Bucket) oder azure (Microsoft Azure BLOB-Speichercontainer).
- name=: Wenn Sie den für den Data Store konfigurierten Sicherungsspeichern Namen zugewiesen haben, können Sie mithilfe dieses Namens angeben, wo die Sicherungsdateien erstellt werden sollen, wenn das Dienstprogramm "backupdatastore" ausgeführt wird.
- location=: Wenn Sie keinen Namen für den Sicherungsspeicher angegeben haben, müssen Sie type und location der Sicherung festlegen. Geben Sie für Dateifreigaben den Dateipfad an. Geben Sie für S3-Buckets den Bucket-Namen an. Geben Sie für Azure BLOB-Speichercontainer den Container-Namen an.
Geben Sie der Datei einen aussagekräftigen Sicherungsnamen, damit sie im Fall einer Datenwiederherstellung leicht identifiziert werden kann. Wenn Sie keinen Namen angeben, weist das Dienstprogramm der Datei einen Standardnamen zu. Der Standardname hat das Format "Data-Store-Name-Zeitstempel". Wenn Ihr Data Store beispielsweise den Namen corpds hat und Sie die Sicherung am 10. Juli 2014 um 14:25:49:554 UTC durchführen, lautet der Name der Sicherungsdatei corpds-20140710142549554.
Sie werden aufgefordert, das Erstellen der Sicherung zu bestätigen. Geben Sie ja oder j ein, um das Erstellen der Sicherung fortzusetzen.
Tipp:
Wenn Sie manuelle Sicherungen per Skript durchführen möchten, geben Sie ein Flag an, das die Bestätigungsaufforderung unterdrückt. Siehe dazu das folgende Beispiel:
backupdatastore --store tileCache --prompt no
In diesem Beispiel generiert der Data Store den Namen der Sicherungsdatei. Das ist in einem Skript erforderlich, um einen eindeutigen Namen für die Sicherungsdatei zu gewährleisten.
Löschen von manuellen Sicherungen des Data Store
Wenn Sie eine Sicherungsdatei für einen Data Store vom Typ "relational", einen Graph Store oder einen Objektspeicher, die über das Dienstprogramm backupdatastore erstellt wurde, nicht mehr benötigen, führen Sie das Dienstprogramm configurebackuplocaton aus. Legen Sie dabei für die Option --operation die Einstellung list fest, um alle Sicherungsspeicher für einen Data Store abzurufen. Führen Sie dann das Dienstprogramm listbackups für jeden Speicherort aus, um die Namen der Sicherungsdateien an den einzelnen Speicherorten abzurufen. Wenn Sie festgelegt haben, welche Sicherungsdateien gelöscht werden sollen, führen Sie das Dienstprogramm deletebackup für jeden Speicherort und jede Datei aus, um die nicht benötigte Datei zu entfernen. Beispiel: Nachdem Sie das Upgrade für Ihren Data Store durchgeführt haben und alle Layer wie erwartet funktionieren, können Sie die Data-Store-Sicherung löschen, die vor dem Upgrade angelegt wurde.
In diesem Beispiel wird die Sicherungsdatei "preupgrade1104_bu" des Data Store vom Typ "relational" aus dem Sicherungsspeicher \\systemserver\backups gelöscht:
configurebackuplocation --operation list --store relational Backups locations for relational data store: ===================================================================================== Type Location isDefault ===================================================================================== fs \\ourserver\datastore\backups\rel true fs \\systemserver\backups false listbackups --store relational --location "\\systemserver\backups" Backup_Name Status Backup_Time Mode ==================================================================================== phase1proj_bu BackupComplete 2023-03-08 14:12 manual phase2proj_bu BackupComplete 2023-06-21 11:43 manual preupgrade1104_bu BackupComplete 2022-11-04 09:30 manual deletebackup preupgrade1104_bu --store relational --location "\\systemserver\backups" You are attempting to delete backup 'preupgrade1104_bu'. This operation is irreversible. Do you wish to continue (Yes or No)?yes Operation completed successfully