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Konfigurieren der Notfallwiederherstellung für das Web-GIS

Sie können Ihr Web-GIS in eine unverbundene Standby-Bereitstellung replizieren. Die Standby-Bereitstellung kann online geschaltet und als aktive Bereitstellung festgelegt werden, wenn die primäre Bereitstellung ausfällt.

Da die Standby-Bereitstellung nicht aktiv mit der primären Bereitstellung verbunden ist, können Sie die Standby-Bereitstellung in einem anderen Gebäude oder einer anderen Stadt einrichten, um Schutz vor Ausfallzeiten aufgrund von Ereignissen wie lokalen Naturkatastrophen oder Stromausfällen zu bieten. Beachten Sie, dass die Web-GIS-Clients Zugriff auf die Standby-Bereitstellung haben müssen.

Exportieren Sie die Komponenten des Web-GIS in eine komprimierte Datei, und verwenden Sie diese Datei, um die Standby-Bereitstellung einzurichten und zu verwalten.

Hinweis:

Mit dem Dienstprogramm "webgisdr" können keine Kartenservice-Cache-Kacheln verschoben werden. Wenn das Web-GIS Kartenservice- oder gehostete Kachel-Layer-Caches enthält, erstellen Sie eine Sicherheitskopie aller Verzeichnisse, in denen die Cache-Kacheln gespeichert werden (z. B. das vollständige Verzeichnis arcgiscache unter C:\arcgisserver\directories\ oder <ArcGIS Server installation directory>/arcgis/server/usr/directories). Legen Sie die Kopien manuell im entsprechenden arcgiscache-Verzeichnis der Standby-Bereitstellung ab.

Exportieren von Web-GIS

Verwenden Sie das Dienstprogramm "webgisdr" mit dem Exportvorgang und eine Eigenschaftendatei, um die Web-GIS-Bereitstellung zu exportieren. Die exportierte Datei enthält das Portal, den Hosting-Server, ArcGIS Data Store (relationaler und Kachel-Cache) sowie Verbundserver. Die Größe der Datei und der Zeitaufwand für deren Erstellung ist je nach Anzahl der Elemente in Ihrem Portal, Anzahl und Typ Ihrer gehosteten Web-Layer, Anzahl Ihrer Verbundserver und Anzahl der GIS-Server auf Ihren gehosteten und Verbundservern unterschiedlich.

Das Dienstprogramm "webgisdr" befindet sich im Werkzeugverzeichnis von Portal for ArcGIS. Die folgenden Kriterien müssen erfüllt werden, um dieses Dienstprogramm verwenden zu können:

  • Das freigegebene Verzeichnis, das Sie angeben, muss groß genug sein, um die exportierte Datei aufzunehmen. Führen Sie einen Testexport des Web-GIS aus, um einen Eindruck von der Größe der Datei zu bekommen, legen Sie fest, wie viele Dateien in dem freigegebenen Verzeichnis beibehalten werden sollen, und wählen Sie die Größe des Verzeichnisses entsprechend aus.
  • Dem Konto, mit dem die jeweilige Softwarekomponente im Web-GIS installiert wurde, müssen Lese- und Schreibberechtigungen für das freigegebene Verzeichnis zugewiesen sein.

Führen Sie folgenden Schritte aus, um die primäre Web-GIS-Bereitstellung zu exportieren:

  1. Erstellen Sie eine Kopie der Eigenschaftendatei der Vorlage. Sie können die Kopie im selben Verzeichnis wie die Vorlage oder in einem neuen Verzeichnis speichern.

    Die Eigenschaftendatei der Vorlage, webgisdr.properties, wird standardmäßig in /arcgis/portal/tools/webgisdr installiert.

    In diesem Beispiel hat die Kopie der Datei den Namen mywebgis.properties und wird in /home/ags/arcgis/portal/propfiles gespeichert.

  2. Öffnen Sie die Kopie der Eigenschaftendatei, und bearbeiten Sie sie, um Informationen anzugeben, die für Ihre Site spezifisch sind.

    • SHARED_LOCATION = <Verzeichnis für Sicherungsdateien>

      Definieren Sie ein freigegebenes Verzeichnis, in dem die Sicherungsdatei erstellt werden soll. Dem Konto, mit dem ArcGIS for Server, Portal for ArcGIS und ArcGIS Data Store installiert wurden, müssen Lese- und Schreibberechtigungen für dieses Verzeichnis zugewiesen sein. Stellen Sie sicher, dass das Verzeichnis groß genug für die Sicherungsdatei ist. Obwohl die Datei komprimiert ist, kann sie je nach Datenmenge und -typ ziemlich umfangreich sein. Wenn Sie über gehostete Szenen-Layer und Caches verfügen und INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES auf true festlegen, kann die Datei besonders groß sein. Wenn es sich bei dem Verzeichnis um einen Ordner handelt, importiert das Werkzeug für Notfallwiederherstellung die aktuelle Sicherungsdatei. Wenn die Eigenschaft SHARED_LOCATION sich auf eine bestimmte Sicherungsdatei bezieht, wird diese Datei vom Werkzeug für Notfallwiederherstellung importiert.

      Ältere Versionen:

      In Portal for ArcGIS 10.4 lautete diese Eigenschaft SHARED_FOLDER.

    • PORTAL_ADMIN_URL = <URL des Adminverzeichnisses für das Portal>

      Geben Sie die URL des Admin-Verzeichnisses von Portal for ArcGIS an. Verwenden Sie das Format https://portalhostname.domain.com:7443/arcgis.

    • PORTAL_ADMIN_USERNAME = <Benutzername des Portal-Administrators>

      Geben Sie den Benutzernamen eines Portal-Mitglieds an, dem die von Esri definierte Administratorrolle zugewiesen ist.

    • PORTAL_ADMIN_PASSWORD = <Kennwort des Portal-Administrators>

      Geben Sie das Kennwort des Portal-Administratorkontos an.

    • PORTAL_ADMIN_PASSWORD_ENCRYPTED = <true | false>

      Legen Sie diese Option auf false fest, wenn Sie die Datei zum ersten Mal mit Ihrem Administratorkennwort füllen. Wenn Sie die Datei speichern, wird Ihr Kennwort verschlüsselt und der Wert für PORTAL_ADMIN_PASSWORD_ENCRYPTED wird auf true gesetzt, um anzugeben, dass das Kennwort verschlüsselt wurde. Wenn Sie das Kennwort in Zukunft ändern müssen, legen Sie PORTAL_ADMIN_PASSWORD_ENCRYPTED = false fest, geben Sie Ihr neues Administratorkennwort an, und speichern Sie die Datei.

    • INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES = <true | false>

      Wenn Sie gehostete Szenen-Layer in Ihrem Portal veröffentlichen und die Szenen-Cache-Daten in die Sicherung einbeziehen möchten, legen Sie INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES auf true fest. Beachten Sie, dass bei Auswahl der Einstellung true alle Szenen-Cache-Daten in die Sicherung einbezogen werden, nicht nur die neuen Cache-Daten, die seit der letzten Sicherung erstellt wurden. Wenn Ihnen bekannt ist, dass keine neuen Szenen-Caches seit Ihrer letzten Sicherung erstellt wurden oder Sie keine Szenen für das Portal veröffentlichen, können Sie INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES auf false festlegen.

    In diesem Beispiel werden das Portal mit der URL https://portalhostname.domain.com:7443/arcgis, die Services und Einstellungen seiner Hosting- und Verbundserver sowie die gehosteten Feature-Layer-Daten, die im ArcGIS Data Store gespeichert sind, in eine Sicherungsdatei unter \\mybuserver\\wgbackups gespeichert. Szenen-Layer-Caches aus ArcGIS Data Store werden nicht einbezogen, da INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES auf false festgelegt ist.

    SHARED_LOCATION = \\\\mybuserver\\wgbackups
    PORTAL_ADMIN_URL = https://portalhostname.domain.com:7443/arcgis
    PORTAL_ADMIN_USERNAME = admin
    PORTAL_ADMIN_PASSWORD = Th3.Ad.Pass
    PORTAL_ADMIN_PASSWORD_ENCRYPTED = false
    INCLUDE_SCENE_TILE_CACHES = false

  3. Speichern Sie die Eigenschaftendatei.

    Der Wert PORTAL_ADMIN_PASSWORD wird in der Datei verschlüsselt und PORTAL_ADMIN_PASSWORD_ENCRYPTED wird auf true festgelegt, nachdem Sie das Dienstprogramm "webgisdr" mit dieser Datei ausgeführt haben.

  4. Öffnen Sie eine Befehlsshell, ändern Sie das Verzeichnis in das des Dienstprogramms "webgisdr", und führen Sie das Dienstprogramm mit der Exportoption aus.

    In diesem Beispiel wurde die Eigenschaftendatei (mywebgis.properties) in dem vom Benutzer erstellten Verzeichnis /home/ags/arcgis/portal/propfiles gespeichert.

    webgisdr --export --file /home/ags/arcgis/portal/propfiles/mywebgis.properties

Eine Sicherungsdatei wird in dem Verzeichnis erstellt, das Sie für den SHARED_LOCATION in der Eigenschaftendatei angegeben haben. Der Name der Datei lautet "<Zeitstempel>.webgissite.zip".

Verschieben der Exportdatei

Wenn die Exportdatei an einem Speicherort erstellt wurde, auf den die Standby-Bereitstellung keinen Zugriff hat, verschieben Sie die Sicherungsdatei an einen Speicherort, auf den die Computer in der Standby-Bereitstellung zugreifen können. Erstellen Sie eine Kopie der Eigenschaftendatei, die insbesondere zum Importieren verwendet wird, und aktualisieren Sie den SHARED_LOCATION-Wert in der neuen Eigenschaftendatei entsprechend dem neuen Speicherort der Exportdatei. Stellen Sie sicher, dass die Computer in der Standby-Bereitstellung auf die Kopie der Eigenschaftendatei zugreifen können, die Sie in das Web-GIS importieren.

Stellen Sie sicher, dass das Konto, mit dem ArcGIS for Server, Portal for ArcGIS und ArcGIS Data Store installiert wurde, Zugriff auf das Verzeichnis hat, in dem die Sicherungsdatei gespeichert ist.

Für die Zwecke dieses Workflows wird die Kopie der Eigenschaftendatei toimport.properties benannt.

Installieren von Komponenten für die Standby-Bereitstellung

Bevor Sie das Web-GIS zum ersten Mal importieren, müssen Sie sämtliche Softwarekomponenten auf den Standby-Computern installieren und konfigurieren (ArcGIS for Server, Portal for ArcGIS und ArcGIS Data Store). Die Standby-Computer müssen dieselben Namen haben wie die Computer in Ihrer primären Bereitstellung.

Für die Standby-Bereitstellung sind keine zusätzlichen ArcGIS-Lizenzen erforderlich, da nicht aktiv auf sie zugegriffen wird. Sie wird nur als aktive Bereitstellung festgelegt, wenn die primäre fehlschlägt.

Importieren in die Standby-Bereitstellung

Sobald sich eine leere Bereitstellung auf den Standby-Computern befindet, importieren Sie den Inhalt aus der primären Bereitstellung.

  1. Öffnen Sie eine Befehlsshell auf dem Portal for ArcGIS-Computer der Standby-Bereitstellung, ändern Sie das Verzeichnis in das des Dienstprogramms "webgisdr", und führen Sie das Dienstprogramm mit der Exportoption aus.

    In diesem Beispiel wurde die Eigenschaftendatei (toimport.properties) in dem vom Benutzer erstellten Verzeichnis /home/ags/arcgis/portal/propfiles gespeichert.

    webgisdr --export --file /home/ags/arcgis/portal/propfiles/toimport.properties

    Beachten Sie, dass die Eigenschaftendatei sich nicht im selben Verzeichnis befinden muss, in dem Sie bei der ersten Erstellung gespeichert wurde. Wenn Sie sie verschieben, legen Sie den neuen Verzeichnispfad mit dem Parameter --file fest.

Verwalten der Standby-Bereitstellung

Um den Datenverlust zu minimieren, exportieren Sie die primäre und importieren Sie die Standby-Bereitstellung so oft wie möglich. Wie oft dieser Vorgang ausgeführt werden kann, hängt davon ab, wie lange der Export und der Import der Bereitstellung dauert und ob Sie ein Skript für Export- und Importprozesse schreiben können, ohne manuell intervenieren zu müssen (Sie müssen beispielsweise Dateien von einem Speicherort zum anderen kopieren).

Wechseln zur Standby-Bereitstellung bei Ausfall der primären Bereitstellung

Wie unter Notfallwiederherstellung und Replikation beschrieben, kann Ihre IT-Abteilung die Standby-Bereitstellung online schalten, wenn die primäre Bereitstellung ausfällt.