Das kompakte Cache-Speicherformat ermöglicht es Ihnen, Kacheln in großen Dateien zu gruppieren, statt als einzelne Dateien zu speichern. Dieses Format hat mehrere Vorteile:
- Caches können einfacher kopiert werden, da die Anzahl der Dateien geringer ist.
- Die Gesamtgröße des Caches auf dem Datenträger wird reduziert.
- Kacheln werden allgemein schneller erstellt, da der E/A-Betrieb während der Erstellung der Kacheln verringert wird.
- Die Skalierbarkeit bei der Erstellung von Kacheln mit Bereitstellungen auf mehreren Computern wird aufgrund des geringeren Netzwerkverkehrs verbessert.
Informationen zu Cache-Speicherformaten
In Versionen vor ArcGIS 10.0 waren Kachel-Caches nur im erweiterten Format verfügbar, d. h. jede Kachel wurde als einzelne JPEG- oder PNG-Datei mit den Abmessungen 256 px mal 256 px gespeichert. Der erweiterte Cache-Ordner mit allen Kacheln ist deshalb sehr groß.
Um die Dateigröße von Kachel-Caches drastisch zu reduzieren, wurde das kompakteCache-Format in 10.0 eingeführt. Ein kompakter Cache verwendet .bundle-Dateien mit bis zu 16.384 Kacheln pro Datei. Kompakte Caches sind kleiner und einfacher zu kopieren.
Wenn Sie einen Cache erstellen oder exportieren, können Sie für ihn das Speicherformat kompakt oder erweitert angeben.
So funktioniert ein kompakter Cache
Der kompakte Cache gruppiert mehrere Kacheln zu einer einzelnen großen Datei. Diese wird Paket genannt. Dadurch entsteht ein Cache mit Dutzenden oder Hunderten anstelle von Tausenden oder Millionen Dateien. Auf dem Datenträger lassen sich die Paketdateien eines kompakten Cache mit der Erweiterung .bundle anzeigen.
In der Anfangsversion des kompakten Cache mit der Bezeichnung compact umfasste das Format auch separate Indexdateien mit der Erweiterung .bundlx. Da das Vorhandensein einer separaten .bundlx-Datei die Performance beeinträchtigt, wenn der Cache in einer Netzwerkfreigabe oder einem Cloud-Speicher gehostet wird, wurde eine zweite Version des kompakten Cache (compactv2) in 10.3 eingeführt. In dieser Version, die jetzt standardmäßig verwendet wird, wenn ein Cache erstellt wird, ist die .bundlx-Datei in der .bundle-Datei mit enthalten. Dadurch halbiert sich die Anzahl der Aufrufe, die der Client an den Cache senden muss, was die Performance bei der Datenübertragung von und an Caches in einer Netzwerkfreigabe oder einem Cloud-Speicher verbessert.
Die compactv2-Version des kompakten Cache kann nur durch ArcGIS Server 10.3 und höher verwendet werden. Das Format ist eine offene Spezifikation.
Um die Performance-Verbesserungen von compactv2 in vor Version 10.3 erstellten Caches nutzen zu können, müssen Sie den Cache mit dem Werkzeug Speicherformat des Kartenserver-Cache aktualisieren aktualisieren. Beim Aktualisieren des Cache werden keine neuen Dateien erstellt, sondern die vorhandenen Dateien werden neu organisiert, damit sie mit dem verbesserten Format kompatibel sind.
Hinweis:
Das Werkzeug Speicherformat des Kartenserver-Cache aktualisieren ist in ArcGIS Pro nicht verfügbar. Verwenden Sie stattdessen ArcMap oder das mit ArcGIS Server installierte Python.
Das verbesserte Kompakt-Cache-Speicherformat ist mit früheren Versionen von ArcGIS nicht abwärtskompatibel. Beispielsweise lässt sich ein Kompakt-Cache, der in Version 10.3 oder höher erstellt oder aktualisiert wurde, nicht in eine frühere Version der Software übertragen oder dort verwenden.
Das Werkzeug Kartenserver-Cache exportieren verwendet das compact-Format als Ausgabe und kann verwendet werden, damit ein neuerer Cache mit einer früheren Version von ArcGIS Server kompatibel ist. Unter Kopieren von Caches finden Sie die notwendigen Informationen, wenn Sie einen compactv2-Cache an eine ArcGIS Server-Site mit einer älteren Version kopieren möchten.
Arbeiten mit kompakten Caches
Während der Cache erstellt wird, sehen Sie möglicherweise temporäre .lock- und .done-Dateien in den Cache-Ordnern. Mit den .lock-Dateien kann ArcGIS Server verfolgen, welche Pakete gerade erstellt werden; das Vorhandensein einer .lock-Datei bedeutet nicht, dass Clients nicht auf das Paket zugreifen können. Auf ähnliche Weise kann ArcGIS Server mit .done-Datei verfolgen, welche Pakete erstellt wurden. Alle .lock- und .done-Dateien sollten verschwunden sein, sobald der Caching-Auftrag beendet ist.
Es ist möglich, einen kleinen Cache mit nur einem Paket auf jeder Ebene zu haben. Üblicher ist es jedoch, eine Paketgrenze zu haben, die einen Teil der Geographie überschneidet, sodass Sie mehrere Pakete in einer Ebene haben (wobei die Pakete nicht die gesamten 16.000 Kacheln enthalten müssen, wenn die Geographie klein ist). Große Caches enthalten zahlreiche Pakete.
Die Paketgrenzen werden vom Kachelschema-Ursprung festgelegt und können nicht angepasst werden. Bei einem Maßstab von 1:4096, wie er auf Nachbarschafts-/Straßenebene üblich ist, bedeckt ein komplettes Paket den Bereich eines mittelgroßen Countys im Osten der USA.
Aktualisieren eines kompakten Cache
Wenn Sie Kacheln in einem kompakten Cache aktualisieren, wird nicht das gesamte Paket neu erstellt. Stattdessen wird ein feinerer Bereich von 4096 x 4096 Pixel (kein Antialiasing) oder 2048 x 2048 Pixel (Antialiasing) aktualisiert. In der ArcGIS-Dokumentation wird diese Flächeneinheit teilweise als Superkachel bezeichnet.
Abrufen von Kacheln aus dem Paket
ArcGIS-Clients, einschließlich der Web-APIs, können die vom kompakten Cache-Format erstellten Paketdateien lesen. Web-Clients senden Aufrufe an die ArcGIS Server-Site für die angegebene Stufe, Zeile und Spalte der Kachel. ArcGIS Server empfängt die Anforderung und gibt die entsprechende Kachel aus dem Paket zurück.
Wenn Sie Ihre eigene Logik zum Herausziehen von Kacheln aus einem virtuellen Verzeichnis codiert haben, sollten Sie weiterhin das erweiterte Format verwenden, das jede Kachel als einzelne Datei speichert und vor ArcGIS Server 10.0 die einzige Option war.