Um eine Verbindung mit Oracle über Oracle-Clients auf ArcGIS-Client-Computern herzustellen, legen Sie Umgebungsvariablen fest, die auf den Oracle-Client verweisen, und erstellen Sie über ArcGIS eine Datenbankverbindung.
Um ArcGIS Server-Web-Services zu veröffentlichen, die auf die Daten in Ihrer Oracle-Datenbank verweisen, registrieren Sie die Datenbankverbindungsdatei bei den ArcGIS Server-Sites.
Installieren der Oracle-Client-Software
Die Oracle-Client-Software muss auf allen ArcGIS-Client-Computern installiert werden, die eine Verbindung mit der Datenbank herstellen. Wenn Sie nicht berechtigt sind, Software auf den Computern zu installieren, auf denen ArcGIS-Clients ausgeführt werden, muss der Oracle-Client von der IT-Abteilung installiert und konfiguriert werden.
Installieren Sie eine Version der Oracle-Client-Anwendung, die mit der Version der Datenbank kompatibel ist, mit der Sie eine Verbindung herstellen möchten.
Sie können den Oracle Instant, Runtime oder Administrator Client bei Oracle anfordern und entsprechend den Anweisungen in der Oracle-Dokumentation auf dem Client-Computer installieren.
Anhand der folgenden Tabelle kann die geeignete Oracle-Clientkonfiguration ermittelt werden:
Installationskombinationen | Zu verwendende Konfiguration |
---|---|
ArcGIS Server (Site mit einem Computer) und Oracle werden auf demselben Server installiert, ArcGIS Pro wird auf unterschiedlichen Computern installiert. | Installieren Sie einen 64-Bit-Oracle-Client auf allen ArcGIS Pro-Computern, und stellen Sie die PATH-Variable auf das Startverzeichnis des Oracle-Clients ein. Sie müssen keinen Oracle-Client auf dem Server installieren, da die zu verbindenden Dateien mit dem Oracle-Datenbankmanagementsystem installiert werden. Die Systemvariable LD_LIBRARY_PATH (Linux) oder PATH (Microsoft Windows) muss auf das Startverzeichnis von Oracle festgelegt sein. Wenn Sie einen TNS-Namen für den Oracle-Client festlegen, müssen Sie auf dem ArcGIS Server- und dem ArcGIS Pro-Computer denselben Namen verwenden. |
ArcGIS Server wird auf mindestens einem Computer installiert, der vom DBMS getrennt ist. ArcGIS Pro wird auf Computern installiert, die sowohl von Oracle als auch von ArcGIS Server getrennt sind. | Installieren Sie einen 64-Bit-Oracle-Client auf allen ArcGIS Pro-Computern, und stellen Sie die PATH-Variable auf das Startverzeichnis des Oracle-Clients ein. Installieren Sie den 64-Bit-Client für Oracle auf allen ArcGIS Server-Computern, und stellen Sie sicher, dass die Systemvariable "PATH" (Windows) bzw. "LD_LIBRARY_PATH" (Linux) auf das Startverzeichnis des Oracle-Clients eingestellt ist. Wenn Sie einen TNS-Namen für den Oracle-Client festlegen, müssen Sie auf dem ArcGIS Server- und dem ArcGIS Pro-Computer denselben Namen verwenden. |
ArcGIS Server und ArcGIS Pro werden auf demselben Server und Oracle wird auf einem anderen Server installiert. | Installieren Sie den 64-Bit-Oracle-Client auf allen ArcGIS Server-Computern. Sowohl ArcGIS Server als auch ArcGIS Pro verwenden diesen Client. Legen Sie für die Systemvariable "PATH" das Startverzeichnis des Oracle-Clients fest. |
ArcGIS Server, ArcGIS Pro und Oracle werden auf einem Computer installiert. | ArcGIS Server und ArcGIS Pro verwenden die mit dem Oracle-Datenbankmanagementsystem installierten 64-Bit-Client-Dateien, um die Verbindung herzustellen. Stellen Sie die PATH-Variable auf das Startverzeichnis des Oracle-Clients ein. Wenn die ArcGIS Server-Site zusätzliche Server umfasst, installieren Sie den 64-Bit-Oracle-Client auf jedem Server der Site, und stellen Sie die PATH-Variable auf das Startverzeichnis des Oracle-Clients ein. |
Herstellen einer Verbindung von ArcGIS Pro
Legen Sie nach der Installation des Oracle-Clients auf dem ArcGIS Pro-Computer für die PATH-Umgebungsvariable einen Speicherort auf dem Oracle-Client fest, und erstellen Sie eine Datenbankverbindung.
Festlegen der PATH-Variable
Legen Sie für die PATH-Umgebungsvariable auf dem ArcGIS Pro-Computer den Speicherort der Oracle-Client-Installation fest. Anweisungen zum Festlegen der PATH-Umgebungsvariable finden Sie in der Microsoft Windows-Dokumentation.
Wenn ArcGIS Pro auf dem Computer ausgeführt wurde, bevor Sie die PATH-Variable festgelegt haben, starten Sie es neu, damit die neue Einstellung wirksam wird.
Verbinden mit der Datenbank
Fügen Sie über das Dialogfeld Datenbankverbindung oder das Geoverarbeitungswerkzeug Datenbankverbindung erstellen eine Datenbankverbindung hinzu.
In den folgenden Schritten wird die Verwendung des Dialogfeldes Datenbankverbindung zur Herstellung einer Verbindung mit Oracle beschrieben.
- Öffnen Sie den Bereich Katalog in ArcGIS Pro.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Datenbanken, und klicken Sie dann auf Neue Datenbankverbindung.
- Wählen Sie aus der Dropdown-Liste Datenbankplattform den Eintrag Oracle aus.
- Geben Sie entweder den Oracle TNS-Namen in das Textfeld Instanz ein, oder stellen Sie eine der folgenden Oracle Easy Connect-Zeichenfolgen bereit:
- Der Name des Oracle-Servers/Oracle-Dienstname oder ID
Wenn beispielsweise Oracle auf "myserver" installiert ist und der Oracle-Dienstname "myosvc" lautet, geben Sie Folgendes ein:
myserver/myosvc
- Der Name des Oracle-Servers: Oracle-Portnummer/Oracle-Dienstname oder ID
In diesem Beispiel ist Oracle auf "myserver" installiert und überwacht Port 60000. Der Oracle-Service-Name lautet "myoservice".
myserver:60000/myoservice
- Die URL des Oracle-Servers.
Die URL für dieselbe Instanz im letzten Beispiel lautet dann folgendermaßen:
//myserver:60000/myoservice
- Der Name des Oracle-Servers (kann verwendet werden, wenn der Oracle-Listener auf dem Server so konfiguriert ist, dass er auf eine Standardinstanz verweist).
- IP-Adresse des Oracle-Servers/Oracle-Dienstname oder ID
Wenn beispielsweise die Adresse des Servers 10:10:10:10 ist und der Oracle-Servicename "orasvc" lautet, geben Sie 10:10:10:10/orasvc ein.
Setzen Sie IPv6-Adressen in Klammern, z. B. [4000:ab5:0:0:f666:d191:77f5:e2bd]/orasvc.
- IP-Adresse des Oracle-Servers: Oracle-Portnummer/Oracle-Dienstname oder ID
In diesem Beispiel lautet die IP-Adresse 10:20:30:40, der Port 59999 und der Oracle-Service "myomy1": 10:20:30:40:59999/myomy1.
Eine IPv6-Adresse für denselben Port und Service sieht dann wie folgt aus: [6543:ef4:0:1:f587:l249:12f9:a3cd]:59999/myomy110:20:30:40:59999/myomy1.
Stellen Sie sicher, dass die Oracle-Instanz so konfiguriert wird, dass Easy Connect zulässig ist. Wenn der Oracle-Client vollständig installiert ist, Sie jedoch die Easy Connect-Syntax zum Herstellen der Verbindung verwenden möchten, müssen Sie sicherstellen, dass die Datei sqlnet.ora auf dem Client so konfiguriert ist, dass die Verwendung von Easy Connect zulässig ist, und dass der Oracle-Server so konfiguriert ist, dass die Easy Connect-Syntax zulässig ist. Falls die Oracle-Instanz nicht die standardmäßige Oracle-Portnummer überwacht, muss eine Verbindungssyntax verwendet werden, in der die jeweilige Portnummer angegeben ist.
- Der Name des Oracle-Servers/Oracle-Dienstname oder ID
- Wählen Sie den Authentifizierungstyp, der für die Herstellung einer Verbindung mit der Datenbank verwendet werden soll: Datenbankauthentifizierung oder Betriebssystemauthentifizierung.
- Wenn Sie Betriebssystemauthentifizierung wählen, müssen Sie keinen Benutzernamen und kein Kennwort eingeben. Die Verbindung wird anhand des Anmeldenamens und des Kennwortes hergestellt, die zur Anmeldung beim Betriebssystem verwendet wurden. Falls es sich bei den Anmeldedaten für das Betriebssystem nicht um eine gültige Datenbankanmeldung handelt, kann keine Verbindung hergestellt werden. Beachten Sie, dass bei Verwendung des Oracle Instant Client die Betriebssystemauthentifizierung nicht verwendet werden kann.
Hinweis:
Wenn Sie die Betriebssystemauthentifizierung in Oracle verwenden, ist das Betriebssystem mit der Zeichenfolge "os_authent_prefix" (standardmäßig OPS$) als Präfix versehen und wird in der Tabelle "USERNAME" gespeichert. Beim Herstellen einer Verbindung mit der Geodatabase darf der Benutzername maximal 30 Zeichen umfassen. In diesen bestimmten Fällen gibt ArcGIS den Benutzernamen in Anführungszeichen an und übergibt ihn an die Datenbank. Diese Anführungszeichen werden bei den 30 Zeichen mitgezählt.
Wenn Sie Datenbankauthentifizierung auswählen, müssen Sie in den Textfeldern Benutzername und Kennwort einen gültigen Datenbankbenutzernamen und ein Kennwort angeben. Benutzernamen dürfen maximal 30 Zeichen lang sein.
Deaktivieren Sie die Option Benutzername und Kennwort speichern, wenn Sie die Anmeldeinformationen nicht als Teil der Verbindung speichern möchten. Dies erhöht die Sicherheit der Datenbank. Allerdings werden Sie in diesem Fall bei jedem Verbindungsaufbau zur Eingabe eines Benutzernamens und eines Kennwortes aufgefordert.
Hinweis:
Die Option Benutzername und Kennwort speichern muss für Verbindungsdateien aktiviert sein, die die Datenbankauthentifizierung verwenden und ArcGIS-Web-Services den Zugriff auf die Datenbank gewähren. Dies gilt auch, wenn Sie in ArcGIS Pro nach Daten suchen möchten, auf die über diese Verbindungsdatei zugegriffen wird.
- Wenn Sie Betriebssystemauthentifizierung wählen, müssen Sie keinen Benutzernamen und kein Kennwort eingeben. Die Verbindung wird anhand des Anmeldenamens und des Kennwortes hergestellt, die zur Anmeldung beim Betriebssystem verwendet wurden. Falls es sich bei den Anmeldedaten für das Betriebssystem nicht um eine gültige Datenbankanmeldung handelt, kann keine Verbindung hergestellt werden. Beachten Sie, dass bei Verwendung des Oracle Instant Client die Betriebssystemauthentifizierung nicht verwendet werden kann.
- Klicken Sie auf OK, um die Verbindungsdatei zu erstellen.
Unter Datenbanken im Bereich Katalog wird eine Datenbankverbindung angezeigt, und im Verzeichnis des .sde-Projekts wird eine Verbindungsdatei (ArcGIS Pro) erstellt.
Sie können die Datei umbenennen, indem Sie im Bereich Katalog einen neuen Namen eingeben und die Eingabetaste drücken.
Herstellen einer Verbindung von ArcGIS Server
Legen Sie nach der Installation eines 64-Bit-Clients für Oracle auf allen Computer in der ArcGIS Server-Site Variablen fest, erstellen Sie eine Datenbankverbindungsdatei, gewähren Sie Berechtigungen, und registrieren Sie die Datenbank bei der ArcGIS Server-Site.
Festlegen Sie die PATH-Umgebungsvariable (nur Windows)
Legen Sie für die PATH-Umgebungsvariable auf jedem ArcGIS Server Windows-Server den Speicherort der Oracle-Client-Installation fest. Anweisungen zum Festlegen der PATH-Umgebungsvariable finden Sie in der Microsoft Windows-Dokumentation.
Wenn ArcGIS Server bereits ausgeführt wurde, bevor Sie den Oracle-Client konfiguriert und die PATH-Variable festgelegt haben, müssen Sie ArcGIS Server neu starten. Der Neustart von ArcGIS Server ist über die Windows-Dienste-Oberfläche möglich.
Erstellen einer Datenbankverbindungsdatei
Erstellen Sie wie oben beschrieben über das Dialogfeld Datenbankverbindung in ArcGIS Pro eine Datenbankverbindungsdatei
Alternativ können Sie auch das Werkzeug Datenbankverbindung erstellen in ArcGIS Pro ausführen oder mithilfe von Python den Befehl Datenbankverbindung erstellen auf einem ArcGIS Server-Computer ausführen und eine Datenbankverbindungsdatei (.sde) erstellen, die eine Verbindung zu der Datenbank herstellt.
Die folgenden Informationen beziehen sich auf die Erstellung einer Datenbankverbindungsdatei zur Verwendung mit ArcGIS Server:
- Speichern Sie die Benutzerinformationen mit der Verbindungsdatei.
- Wenn Sie stattdessen die Betriebssystemauthentifizierung verwenden, müssen Sie ein Domänenkonto für das ArcGIS Server-Konto verwenden und dieses zur Oracle-Datenbank hinzufügen.
Gewähren von Berechtigungen
Dem Datenbankbenutzer, der Datenbankrolle bzw. dem ArcGIS Server-Konto (bei Verwendung der Betriebssystemauthentifizierung), die Sie zum Herstellen einer Datenbankverbindung verwenden, müssen Berechtigungen in der Datenbank erteilt werden, um auf die zu veröffentlichenden Daten zugreifen zu können. Die Berechtigungen und die Umstände, unter denen Sie den Benutzern diese Berechtigungen erteilen müssen, lauten wie folgt:
Berechtigung | Grund |
---|---|
CREATE SESSION | Ist erforderlich, um eine Verbindung mit der Datenbank herzustellen. |
CREATE TABLE | Auswahlsätze verursachen die Erstellung einer Protokolldateitabelle in der Geodatabase. Wenn ein Benutzer nicht über diese Berechtigung verfügt, werden im Schema des SDE-Benutzers Protokolldateitabellen erstellt. |
SELECT-Berechtigungen für zu veröffentlichende Datasets | Erteilen Sie dem Benutzer oder dem ArcGIS-Konto mindestens SELECT-Berechtigungen für die Datasets, die veröffentlicht werden sollen. |
INSERT-, UPDATE- oder DELETE-Berechtigungen für Daten, die in editierbaren Feature-Services veröffentlicht werden | Um Daten über einen Feature-Service zu bearbeiten, müssen die erforderlichen Berechtigungen für die Bearbeitung von Datasets gewährt werden. |
Die ersten beiden oben aufgeführten Berechtigungen müssen vom Datenbankadministrator gewährt werden. Wenn die Daten sich in einer Geodatabase befinden, muss der Datenbesitzer die erforderlichen Berechtigungen für die Datasets gewähren. Befinden sie sich in einer Datenbank, kann der Datenbesitzer Berechtigungen für Datasets aus ArcGIS erteilen, oder der Datenbankadministrator kann die erforderlichen Berechtigungen mithilfe von Datenbankwerkzeugen gewähren.
Wenn Sie die Geodatabase als verwaltete Datenbank für eine eigenständige oder verbundene ArcGIS Server-Site registrieren, muss der Benutzer, mit dessen Konto Sie die Verbindung herstellen, über ausreichende Berechtigungen zum Erstellen von Daten in der Geodatabase verfügen.
Weitere Informationen finden Sie unter Berechtigungen für Geodatabases in Oracle oder Berechtigungen zum Verwenden von ArcGIS mit einer Oracle-Datenbank.
Registrieren der Datenbank
Damit ArcGIS Server-Sites auf die Daten zugreifen können, müssen Sie mithilfe der erstellten Datenbankverbindungsdatei einen registrierten Data Store in ArcGIS Pro hinzufügen oder ein Data-Store-Element im Portal hinzufügen.