Feature-Services können verschiedene Ebenen der Zugriffssteuerung und Editor-Tracking-Funktionen aufweisen, die beim Erstellen von Anwendungen für die gemeinsame Bearbeitung nützlich sind.
- Editor-Berechtigungen steuern, ob Benutzer im Service Features hinzufügen, löschen oder ändern können. Sie können es Editoren z. B. ermöglichen, Features hinzuzufügen, aber nicht, sie zu ändern oder zu löschen.
- Editor-Tracking: Über diese Funktion wird aufgezeichnet, welcher Benutzer zu welchem Zeitpunkt Features erstellt oder aktualisiert hat. Dies ist nützlich, wenn eine Zuordnung der Änderungen erforderlich ist. Mit einer optionalen Funktion zur Nachverfolgung des Verlaufs werden Informationen zu Änderungen an den Features im Verlauf der Zeit verwaltet, sodass Änderungen zurückgesetzt werden können. Diese Funktionen können nur für Enterprise-Geodatabases, nicht für Datenbanken, verwendet werden.
- Besitzbasierte Zugriffssteuerung ermöglicht es Ihnen, Zugriff auf Features basierend auf deren Ersteller einzuschränken. Sie können es z. B. Benutzern erlauben, eigene Daten zu erstellen und zu bearbeiten, aber festlegen, dass sie von anderen erstellte Daten nur abfragen können. Diese Funktionen können nur für Enterprise-Geodatabases, nicht für Datenbanken, verwendet werden.
Für die obigen Funktionen werden Token verwendet, um Benutzernamen aufzuzeichnen und zu überprüfen. Entwickler können erzwingen, dass Benutzer ArcGIS Server-Anmeldeinformationen angeben, bevor sie eine Anwendung nutzen. Die Entwickler verwenden dann diese Anmeldeinformationen, um ein Token von ArcGIS Server zu erhalten. Das Token enthält verschlüsselte Informationen dazu, wer sich anmeldet, und ermöglicht es einem Benutzer, gemäß der eigenen Zugriffsebene mit Features im Service zu arbeiten.
Sie können einige oder alle der obigen Funktionselemente verwenden, wenn Sie einen Service und die zugehörigen Anwendungen entwerfen. Stellen Sie sich eine Webanwendung vor, in der Benutzer Straftaten in ihrer Gemeinde melden können. Über Editor-Tracking können Sie sehen, wer wann Straftaten gemeldet hat. Durch die besitzbasierte Zugriffssteuerung können Sie sicherstellen, dass die von einem Bürger gemeldete Straftat nicht von einem anderen (beispielsweise einem Kriminellen) gelöscht wird. Schließlich können Sie die Möglichkeit deaktivieren, vorhandene Straftaten zu ändern, und nur Ergänzungen und Löschungen zulassen.
Szenarien für Feature-Service-Berechtigungen und Editor-Tracking
Im Folgenden werden einige Szenarien dargestellt, in denen eine Kombination aus Editor-Berechtigungen, Editor-Tracking und besitzbasierter Zugriffssteuerung in einer Anwendung nützlich wären. Diese Szenarien helfen Ihnen dabei, basierend auf dem Zweck der Anwendung die beste Kombination von Eigenschaften in Ihrem Feature-Service festzulegen.
Nur Freiwillige
In einer Webanwendung, die nur für Freiwillige vorgesehen ist, sind alle Editoren anonyme Freiwillige. Eine Webanwendung, mit der Personen einen Punkt an ihrer aktuellen Position platzieren können, passt zu dieser Beschreibung. In diesem Szenario sollte der Service nur die Operationen "Abfragen" und "Erstellen" verfügbar machen. Da die Features nicht geändert werden, hat die Nachverfolgung der Ersteller keine Priorität. Editor-Tracking und Verlauf sind ebenfalls nicht erforderlich. Der Administrator könnte das Dataset bei Bedarf in ArcGIS Pro öffnen und unerwünschte Features löschen.
Angemeldete Benutzer
In einer Anwendung nur für angemeldete Benutzer können alle Benutzer die Daten bearbeiten, aber die Änderungen werden nachverfolgt. Eine Beispielanwendung dieses Typs könnte es Personen erlauben, gemeinsam am digitalen Baumbestand in ihrer Stadt zu arbeiten. Freiwillige könnten Bäume zur Datenbank hinzufügen, sie ändern oder entfernen, aber sie müssen sich zur Bearbeitung bei der Anwendung anmelden.
In einer Anwendung nur für angemeldete Benutzer können die Benutzer den Verlauf eines Features abfragen, um zu sehen, wer es wann geändert hat. Bei Bedarf kann ein Administrator eine Änderung zurücksetzen. Der letzte Editor eines Features wird nachverfolgt und in der Datenbank gespeichert.
Freiwillige und angemeldete Benutzer
Sie können in einer Anwendung mehrere Feature-Services verwenden, in denen die Ansätze für Freiwillige und für angemeldete Benutzer eingesetzt werden müssen. Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie arbeiten in einem Team von Biologen und sammeln Informationen zur Flora und Fauna in einem Nationalpark. Jeder ist für ein Untersuchungsgebiet zuständig, aber Sie möchten zusammenarbeiten, damit Sie für den gesamten Park Analysen durchführen und Ergebnisse veröffentlichen können. Außerdem möchten Sie Bilder, Videos und Kommentare von Besuchern des Parks sammeln.
Um diese Datensammlung zu handhaben, können Sie einen Lebensraum-Feature-Service, den nur die Biologen bearbeiten können, und einen Beobachterpunkt-Feature-Service, den alle bearbeiten können, verfügbar machen. Der Entwickler der Webanwendung könnte die Logik so schreiben, dass angemeldete Biologen beide Feature-Services anzeigen können. Anonyme Benutzer sehen dagegen nur den Beobachterpunkt-Feature-Service und möglicherweise ein nicht editierbare Bild des Lebensraums, das vom Kartenservice gezeichnet wird.