ArcGIS Notebook Server ist eine ArcGIS Server-Rolle, die für das Hosting von ArcGIS Notebooks lizenziert und konfiguriert ist. Die Serverrolle nutzt Docker-Container zum Hosten und Betreiben von Notebooks und bietet eine isolierte und sichere Umgebung für die Notebooks, ohne den Betrieb des Hostbetriebssystems zu beeinträchtigen.
Erfahren Sie mehr über Docker und seine Rolle bei ArcGIS Notebook Server
Im Folgenden werden die für die Ausführung von ArcGIS Notebook Server erforderlichen System- und Hardwareanforderungen aufgeführt. Während des Setups wird ein Diagnosewerkzeug ausgeführt, um besser ermitteln zu können, ob Ihr Computer die Systemvoraussetzungen erfüllt.
Hardwareanforderungen
Für einen ArcGIS Notebook Server-Knoten sind mindestens 8 GB RAM erforderlich.
Für eine Produktionsumgebung sind keine Hardwarevoraussetzungen aufgeführt, da die Benutzer- und Business-Anforderungen der Software variieren können. Diese Anforderungen müssen bei der Bestimmung der Hardwareanforderungen berücksichtigt werden, um den Erwartungen an Performance und Skalierbarkeit zu entsprechen.
Stellen Sie sicher, dass das /var-Verzeichnis, in dem ArcGIS Notebook Server die Docker-Container-Images lokal speichert, mindestens 50 GB freien Festplattenspeicherplatz aufweist. Weitere Informationen finden Sie unter Container-Engines und ArcGIS Notebook Server.
Firewall-Einstellungen
ArcGIS Notebook Server kommuniziert über Port 11443. Sie müssen diesen Port in der Firewall öffnen, bevor Sie die Software installieren.
Für die Kommunikation mit dem verbundenen ArcGIS Enterprise-Portal benötigt ArcGIS Notebook Server auf dem Portal-Computer Zugriff auf Port 7443.
Hinweis:
Diese Komponente stellt nur ein Teilelement einer ArcGIS Enterprise-Bereitstellung dar. Ein Schema und Links zu Informationen zu den Ports, die für die Kommunikation mit anderen Komponenten in einem Enterprise-Portal erforderlich sind, finden Sie in den ArcGIS Enterprise-Systemanforderungen.
Temporäre Speicherplatzanforderungen
Standardmäßig werden Ressourcen in das Systemverzeichnis /tmp extrahiert. Für dieses Verzeichnis müssen die Berechtigungen zum Lesen, Schreiben und Ausführen aktiviert sein. Wenn der erforderliche Speicherplatz im Verzeichnis /tmp nicht verfügbar ist, versucht das Setup-Programm, Installationsprogrammressourcen in das HOME-Verzeichnis des Benutzers zu extrahieren. Wenn der erforderliche Speicherplatz im HOME-Verzeichnis des Benutzers nicht verfügbar ist, meldet das Setup-Programm einen Fehler. Sie können auch ein temporäres Verzeichnis angeben, indem Sie die Umgebungsvariable IATEMPDIR festlegen.
Grenzwerte für Datei-Handles und Prozesse
ArcGIS Notebook Server ist ein datenintensives Serverprodukt, und viele seiner Datenformate bestehen aus Dateien mit hoher sechsstelliger Anzahl. In stark genutzten Systemen kann es vorkommen, dass tausende oder zehntausende Dateien gleichzeitig verwendet werden. Wenn nicht genügend Datei-Handles und Prozesse vorhanden sind, werden Anforderungen ggf. nicht verarbeitet, was zu Systemausfallzeiten führen kann. Die benötigte Anzahl von Datei-Handles und Prozessen variiert basierend auf den Daten und der Anzahl der ausgeführten Instanzen (Threads/Prozesse). Durch Festlegen von Minimalwerten für Datei-Handle auf 65.535 und von Prozessen auf 25.059 stellen Sie den ordnungsgemäßen Betrieb des Systems sicher.
Für Datei-Handles und Prozesse unter Linux sind harte und weiche Grenzwerte festgelegt. Zum Festlegen der festen Grenzwerte verwenden Sie den Befehl ulimit -Hn -Hu (oder limit -h-Deskriptoren bei Verwendung von csh). Zum Festlegen der weichen Grenzwerte verwenden Sie den Befehl ulimit -Sn -Su (oder limit-Deskriptoren bei Verwendung von csh).
Zum Erhöhen der weichen und harten Grenzwerte müssen Sie die Datei /etc/security/limits.conf mit Berechtigung als Superuser in einem Editor ändern. Sie können die Grenzwerte ändern, indem Sie die folgenden vier Zeilen in die Datei einfügen:
<ArcGIS Notebook Server installation user> soft nofile <file limit>
<ArcGIS Notebook Server installation user> hard nofile <file limit>
<ArcGIS Notebook Server installation user> soft nproc <process limit>
<ArcGIS Notebook Server installation user> hard nproc <process limit>
Im Anschluss an diese Änderung müssen Sie sich abmelden und dann wieder mit dem entsprechenden Benutzernamen anmelden, damit die neuen Werte übernommen werden. Wenn Sie überprüfen möchten, ob die Grenzwerte ordnungsgemäß geändert wurden, verwenden Sie die Befehle ulimit -Hn -Hu und ulimit -Sn -Su wie oben beschrieben.
Anforderungen an das Betriebssystem
Die folgenden 64-Bit-Betriebssysteme erfüllen die Betriebssystemanforderungen. 32-Bit-Betriebssysteme werden nicht mehr unterstützt. Die Installation wird nur fortgesetzt, wenn das Betriebssystem ein 64-Bit-System ist.
Unterstützte Betriebssysteme | Neueste getestete Aktualisierung oder neuestes getestetes Service Pack |
---|---|
Red Hat Enterprise Linux (RHEL) Server 8 | Update 3 |
Red Hat Enterprise Linux (RHEL) Server 7 | Update 9 |
Ubuntu Server 20.04 LTS | 20.04.1 |
Ubuntu Server 18.04 LTS | 18.04.5 |
Hinweis:
Der technische Support von Esri steht für die CentOS-Versionen zur Verfügung, die eine vollständige binäre Kompatibilität mit einer äquivalenten unterstützten Red Hat Enterprise Linux (RHEL) Server-Version bieten. Als Voraussetzung für die Erfassung eines Softwarefehlers versucht der technische Support von Esri, das Problem unter Red Hat Enterprise Linux (RHEL) Server zu reproduzieren.
Unterstützte Betriebssysteme | Neueste getestete Aktualisierung oder neuestes getestetes Service Pack |
---|---|
CentOS Linux 7 | Update 8 |
ArcGIS Notebook Server wird nur unter Linux x86_64 mit CPUs, die der x86_64-Architektur (64 Bit) entsprechen, und nur mit den angegebenen Linux-Versionen unterstützt.
TensorFlow wird von ArcGIS API for Python unterstützt und erfordert CPUs, die AVX-Unterstützung (Advanced Vector Extensions) aufweisen. Um zu prüfen, ob Ihre CPU AVX unterstützt, führen Sie den Befehl lscpu aus und überprüfen, ob avx als Flag aufgeführt ist.
Computernamen mit einem Unterstrich (_) werden nicht unterstützt. Wird ein Unterstrich in einem Computernamen erkannt, kann die Installation nicht durchgeführt werden.
Das Betriebssystem Ihrer ArcGIS Notebook Server-Computer ist möglicherweise nicht dasselbe wie auf anderen Computern in Ihrer ArcGIS Enterprise-Bereitstellung. Es ist in diesem Fall üblich, ArcGIS Notebook Server auf Linux-Computern bereitzustellen, während die übrige ArcGIS Enterprise-Bereitstellung auf Microsoft Windows-Computern ausgeführt wird.
Sie können die Software nicht als Root-Benutzer installieren. Wenn Sie es dennoch versuchen, wird die Installation nicht fortgesetzt, und es wird ein Softwarediagnosewerkzeug mit einer Fehlermeldung angezeigt, die angibt, dass die Installation als Root-Benutzer nicht möglich ist.
Frühere und künftige Aktualisierungen oder Service Packs für diese Betriebssystemversionen werden unterstützt und gelten als funktionsfähig, sofern nichts anderes angegeben ist. Die Betriebssystemversion und -aktualisierungen müssen ebenfalls vom Betriebssystem-Provider unterstützt werden.
Zum Installieren der Software, Ausführen des Softwareautorisierungsassistenten von ArcGIS oder des Werkzeugs "Auf Aktualisierungen überprüfen" über die grafische Bedienoberfläche des Betriebssystems ist die Paketgruppe "X Window System" erforderlich.
Cloud-Implementierungen
Sie können ArcGIS Notebook Server in der Cloud bereitstellen. Mit Cloud-Plattformen können Sie Ihrer ArcGIS Notebook Server-Bereitstellung mehr Funktionen hinzufügen, z. B. das Ändern der Computerkapazität und die automatische Verteilung des Anwendungsnetzwerk-Datenverkehrs auf mehrere Instanzen für eine bessere Performance.
Esri-Images
Das von Esri bereitgestellte ArcGIS Enterprise Microsoft Azure-Image umfasst eine Installation von ArcGIS Notebook Server. Sie können ArcGIS Enterprise Cloud Builder for Microsoft Azure verwenden, jedoch müssen Sie Docker manuell installieren und nach der Installation konfigurieren, da Cloud Builder diese Schritte nicht durchführt. Derzeit werden nur ArcGIS Notebook Server-Sites mit einem Computer auf Microsoft Azure unterstützt.
Hinweis:
Der technische Support von Esri ist für Esri Software auf Cloud-Plattformen verfügbar. Möglicherweise werden jedoch keine Images von Microsoft Azure-Computern unterstützt, die über standardmäßige Aktualisierungen von Esri oder des Betriebssystems hinaus geändert wurden. Es wird empfohlen, die von Esri freigegebene Software nicht zu ändern.
Sollten Sie eine andere Konfiguration benötigen, lesen Sie den nächsten Abschnitt.
Andere Images
Um ArcGIS Notebook Server auf einem anderen Betriebssystem, einem anderen Computertyp oder einer anderen Cloud-Plattform als den Ressourcen von Esri bereitzustellen, müssen Sie die Software auf einer Instanz Ihres Cloud-Providers installieren und konfigurieren. Die Instanz muss die auf dieser Seite beschriebenen Anforderungen an Hardware, Software, Firewall, temporären Speicherplatz, Grenzwerte für Datei-Handles und Prozesse, SSL-Zertifikat und Domänennamen erfüllen. Beachten Sie Folgendes, wenn Sie Ihre eigene Cloud-Instanz für ArcGIS Notebook Server installieren:
- Sie können ArcGIS Notebook Server auf virtuellen Azure-Maschinen bereitstellen, auf denen eine unterstützte Windows- oder Linux-Plattform ausgeführt wird. Zur Verwendung von Linux wird Ubuntu Server LTS empfohlen.
- Auf Microsoft Azure werden nur ArcGIS Notebook Server-Sites mit einem Computer unterstützt.
SSL-Zertifikate
ArcGIS Notebook Server enthält standardmäßig ein vorkonfiguriertes selbstsigniertes Zertifikat, mit dem der Server zuerst getestet werden kann. So lässt sich mit dem Zertifikat schnell überprüfen, ob die Installation erfolgreich ausgeführt wurde.
Sie müssen ein Zertifikat von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle (CA) anfordern und dessen Verwendung auf ArcGIS Notebook Server konfigurieren. Hierbei sollte es sich um ein von Ihrer Organisation ausgegebenes oder ein von einer Zertifizierungsstelle (CA) signiertes Zertifikat handeln. Das Zertifikat muss mit einem Subject Alternative Name (SAN) konfiguriert sein, sonst funktioniert ArcGIS Notebook Server nicht ordnungsgemäß.
Portal for ArcGIS verfügt ebenfalls über ein vorkonfiguriertes, selbstsigniertes Zertifikat. Da Sie eine ArcGIS Notebook Server-Site mit Ihrem Portal verbinden möchten, sollten Sie ein Zertifikat von einer vertrauenswürdigen Zertifizierungsstelle anfordern und das Portal für dessen Verwendung konfigurieren.
Softwarevoraussetzungen
Vor der Installation von ArcGIS Notebook Server müssen Sie mindestens über eine Basisbereitstellung von ArcGIS Enterprise verfügen. Während des Setupprozesses verbinden Sie Ihre neue ArcGIS Notebook Server-Site mit Ihrem ArcGIS Enterprise-Portal. ArcGIS Notebook Server kann auf einem Computer installiert werden, auf dem andere ArcGIS Enterprise-Software (der gleichen Version) installiert ist.
- Für die Installation von ArcGIS Notebook Server ist Docker (Version 17.0 oder höher) erforderlich. Befolgen Sie die Schritte in Installieren von Docker für ArcGIS Notebook Server zur Installation der richtigen Edition von Docker.
- ArcGIS Notebook Server erfordert je nach Betriebssystem die Installation folgender Paketgruppen:
- RHEL Server: acl und gettext
- Ubuntu Server: acl und gettext-base
RHEL Server-Computer
sudo yum install acl
sudo yum install gettext
Ubuntu Server-Computer
sudo apt-get install acl
sudo apt-get install gettext-base
DNS-Hostnameneintrag
ArcGIS Notebook Server muss auf einem Computer installiert sein, der über einen DNS-Hostnameneintrag verfügt. Dazu müssen die Systemadministratoren einem Namenserver in ihrem Netzwerk eventuell einen Eintrag hinzufügen und prüfen, ob dieser Namenserver in der Konfigurationsdatei /etc/resolv.conf auf dem System aufgelistet wird.
Da Sie die Site mit Ihrem Portal verbinden möchten, empfiehlt es sich, den DNS Ihrer Organisation so zu konfigurieren, dass FQDN (Fully Qualified Domain Name)-Einträge einbezogen werden. Das Portal fordert den FQDN jeder Site an, wenn Sie eine Verbindung herstellen.
Unterstützte Webbrowser
Um sowohl den Konfigurationsassistenten von ArcGIS Notebook Server als auch den Notebook-Editor zu verwenden, werden die folgenden Webbrowser unterstützt:
- Google Chrome
- Mozilla Firefox
- Microsoft Edge